Kapitel 11: 'riech mal dran'

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"Als erstes entfernen wir ihm mal diese Patrone, ich will später schließlich nicht auf eine Kugel beißen, wenn ich mein Steak genieße", lacht er und nimmt das Skalpell vom Tisch.
Er kniet sich neben Toni und dreht ihn so, dass der Arm zu ihm zeigt, ich kann kaum noch meinen Würgereflex unterdrücken und langsam aber sicher kommt mein Mageninhalt meine Kehle hoch. Er schneidet das Eintrittsloch auf und bohrt mit bloßen Händen in der Wunde herum, bis er die Kugel herauszieht. Das schmatzende Geräusch, das währenddessen zu hören ist verursacht wieder eine Gänsehaut. Dann kommt er auf mich zu und hält mir die Patrone vors Gesicht, er dreht sie leicht und das tiefrote Blut schillert auf der goldenen Kugel.
"Riech mal dran, herrlich nicht wahr?", flüstert er mir ins Ohr.
Unbewusst tue ich es und nun kann ich es nicht mehr zurück halten, schnell beuge ich mich so weit es geht nach vorne und übergebe mich.
"Schade, dass du so einen schwachen Magen hast ich hätte dich gerne zu meinem heutigen Festmahl eingeladen und dir ein Stückchen von deinem Freund angeboten, herrlich fein zubereitet natürlich", singt er freudig und geht zum Werkzeugtisch.
"Das hätte ich ohnehin abgelehnt", keuche ich mit brennendem Hals und Tränen in den Augen.
"Wirklisch schade, dass man mit dir keinen Spaß haben kann", plaudert er und sucht etwas.
"Verdammt, wo ist das Chlorophorm?", flucht er "Wartet hier ich bin gleich wieder bei euch"
Sofort verschwindet er und kaum ist die Tür zu sehe ich im Augenwinkel wie Ju sich erhebt.
"JU?!", rufe ich und er legt seinen Finger an die Lippen.
Schnell steigt er von dem Tisch und eilt zu mir. Kurz würgt er als er meine vollgekotzte Hose und die Pfütze unter meinen Füßen sieht.
"Ich brauch ein Messer, ich krieg die Dinger nicht auf",  murmelt er.
"Da vorne liegt das Skalpell", weise ich ihn hin und nicke in Tonis Richtung.
"Igitt", würgt er hervor und hebt das blutverschmierte Messer auf, ohne Toni zu nahe zu kommen.
Ohne Zeit zu verlieren durchtrennt er alle Kabelbinder und ich kann aufstehen. Während ich Toni an den Schultern packe löst Ju die Kette vom Haken und stemmt sich mit vollem Gewicht gegen den Zug den Tonis Körper verursacht. Vorsichtig lassen wir ihn herunter und befreien ihn von der Fessel.
"VERDAMMTE SCHEISSE", brüllt der Kanibale vor der Tür und trommelt wie wild dagegen.

#Creeps in Reallife | Julien Bam FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt