Kapitel 7: der Störsender

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„Dein kleiner Freund wird dir nicht mehr helfen“, lacht der Killer.
Ich unterdrücke meine Tränen, ich hätte niemals gedacht, dass ich einfach so im Stich gelassen werde.
„Weißt du? Eigentlich wollte ich mir euch beiden noch ein Weilchen frisch halten, da ich ja hier einen Leckerbissen habe“, säuselt er und streift im vorbei gehen der verpackten Frau über den Körper.
„Leckerbissen?“, wiederhole ich.
Der Killer grinst und ich sehe die faulen Zähne in seinem Mund. Er kommt mir näher und mit jedem Schritt den er macht weiche ich einen zurück, solange bis ich die harte Fliesenwand hinter mir spüre.
„Dein Fleisch ist bestimmt zart“, haucht er und streckt die Hand nach mir aus.
Mein Puls rast und ich beginne unregelmäßig zu atmen.
„Denk gar nicht dran zu flüchten, du kommst hier ohnehin nicht raus. Denn am einzigen Ausgang steht dein Freund mit der Waffe, die du mir schon mal gestohlen hast und wenn du ihm zu nahe kommst wird er ohne zu zögern abdrücken“, erklärt er mir und bleibt direkt vor mir stehen.
„Das würde Ju doch niemals tun“, verteidige ich mich, denke aber daran, dass er mich gerade im Stich gelassen hat.
„Warum denkst du ist er davongelaufen? Denkst du er hatte Angst? Oder ist ihm vielleicht sein Leben wichtiger als deines? Vielleicht aber hat er gar nicht aus freien Stücken gehandelt, sondern etwas in seinem Kopf hat ihm gesagt er soll es tun, so wie etwas in dir sagt, dass du nicht abhauen sollst“
Erst jetzt merke ich, dass ich immer noch an der Wand stehe, wie angewachsen bewege ich mich nicht obwohl ich nicht einmal festgehalten werde.
"Sie her!", befiehlt er und hält mir einen kleinen Stift hin "das hier ist ein Störsender, der verursacht dieses unangenehme Summen in deinem Kopf, und während eure Gehirne versuchen dieses Geräusch zu unterdrücken, kann ich ganz leicht Befehle in euer Unterbewusstsein schleusen, und ihr seid so davon überzeugt, dass diese Gedanken von euch kommen, sodass ihr sie gar nicht anzweifelt. Raffiniert nicht wahr?"
"Deshalb hat Nia versucht Viktor zu töten", kombiniere ich.
"Du bist ein schlaues Mädchen", grinst er und steckt den Stift wieder in die Tasche.
Leise Schritte sind zu hören und im Flur bewegt sich ein Schatten auf uns zu. Dann steht Ju in der Tür, langsam hebt er die Pistole und richtet sie direkt auf mein Gesicht.
"Da ist er ja schon", schmunzelt der Mann und tritt einen Schritt beiseite.
Zielstrebig geht Ju auf mich zu und drückt den Lauf gegen meine Stirn.
"Bitte tu es nicht, Ju, ich flehe dich an tu es nicht"
"Du kannst ihn solange anflehen wie du willst er wird nicht von seinem Plan abweichen", spricht der Kanibale ruhig "erst wirst du sterben und dann wird er sich selbst richten"
Ich schiele zum Killer, der lässig an dem Tisch lehnt und die Arme verschränkt hält, dann sehe ich in Jus Augen. Sie sind klar und wirken nicht leer, im Gegenteil ich erkenne die Wut in ihm, als wäre er sauer auf mich.
"Ju", flehe ich erneut "du willst das doch gar nicht tun! Ich bin doch deine beste Freundin und ich habe dir geholfen, wir wollten beide hier rauskommen"

#Creeps in Reallife | Julien Bam FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt