Kapitel 5: und dann wird alles schwarz...

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„Hey Nia? Was ist los? Mach die Waffe runter“, stottert Toni nervös.
Langsam bewege ich mich auf Nia zu. Unsicher verfolgt mich sein Blick, bis er die Waffe auf mich richtet.
„Nia ganz ruhig, tu nichts unüberlegtes“, spreche ich mit sanfter Stimme und hebe leicht meine Hand um ganz vorsichtig die Waffe runter zu drücken.
Er senkt sie, lässt jedoch nicht los. Ich gehe schweigend auf ihn zu und sehe ihn mit ernstem Blick an, er versucht Stand zu halten doch plötzlich lässt er die Pistole fallen und greift sich schmerzerfüllt an den Kopf. Sprachlos starren uns Toni und Vik an. Schnell hebe ich die Waffe auf und stecke sie in meinen Stiefel.
„Leute hört ihr das nicht auch?“, fragt Nia neben mir.
„Was meinst du?“, möchte Vik wissen und rappelt sich auf.
„Diese Sirene“
„Welche Sirene?“
Alle lauschen gespannt aber keiner außer Nia hört etwas.
„Vielleicht hast du nur einen Tinnitus vom Schießen“, sage ich und bemerke plötzlich auch ein komisches surren im Kopf.
„Jetzt höre ich es auch“, jammert Vik.
Wir versuchen das Geräusch zu orten, aber für jeden kommt es aus einer anderen Richtung.
Da wir uns auf das Sirenengeräusch konzentrieren, das scheinbar bei jedem lauter wird, bemerken wir nicht, dass sich jemand an uns heranschleicht. Mein Kopf dröhnt, das Summen wird so laut, dass ich die drei neben mir nicht mehr höre. Plötzlich stürzt sich jemand wie aus dem nichts auf mich. Ich komme nicht mehr an die Waffen und werde so festgehalten, dass ich mich auch nicht mehr befreien kann. Toni und Vik wollen mir sofort zu Hilfe kommen, aber der Mann zieht die Pistole aus meinem Stiefel und richtet sie auf die Jungs. Ohne mit der Wimper zu zucken drückt er ab und trifft Toni am Arm. Die Sirene wird so laut, dass alle zu Boden gehen. Mir drückt es die Tränen aus den Augen, ich bin so abgelenkt, dass ich nicht mitbekomme, dass ich weggeschliffen werde. Ich schreie um mein Leben doch niemand hört mich. Plötzlich spüre ich eine Spritze in meinen Nacken stechen, dann wird alles schwarz.

#Creeps in Reallife | Julien Bam FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt