23. Dezember

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Darren  POV

Endlich nähern wir uns Willow Springs. Zwar nicht besonders schnell, aber das ist immer noch besser als gar nicht.

Die Stunden vergehen und die Gegend draußen wird immer vertauter. Dumm nur, dass der Verkehr dabei immer dichter wird und die Straße immer glatter.

"Für die Fahrgäste, die nach Willow Sorings wollen, gibt es wichtige Informationen." Was will der Busfahrer denn jetzt? Ich kann jetzt echt nicht noch mehr Komplilationen gebrauchen. "Eine wichtige Verbindungsstraße dorthin ist gesperrt. Mir bleibt leider keine andere Möglichkeit, den Halt ausfallen zu lassen. Sie könnten entweder an einer passenden Stelle aussteigen und schauen wie sie zu Ihrem Zeil kommen oder aber bis zum nächten Halt weiter fahren und von dort aus dann irgendwie nach Willow Springs gehen."

Wenn wir hier bleiben und einfach einen Stop später aussteigen, sind wir niemals pünktlich zu Heikig Abend morgen an Ziel. "Wir steigen aus."

Eric und Chase schauen mich mit großen Augen an, aber was hätte ich denn sonst tun sollen?

***
"Wie lange läuft man von hier aus jetzt?", fragt Chase.

Wenn ich das nur wüsste. "Lange. Nur anders gäbe es keine Möglichkeit noch pünktlich bis morgen Abend da zu sein. Ich wieß von hier aus, wie man mit dem Auto nach Willow Springs kommt. Wenn wir einfach an der Staßen entlanglaufen, wird das schon was werden. Nur wir werden sehr, sehr weit laufen müssen."

Schon als nur wenige Schnerflöckchen von Himmel fallen, fabge ich schon an Stißgebete zu schicken, dass daraus nicht mehr wird.

Chase macht soch Sorgen, dass er nicht rechtzetig zu Heilig Abend bei Lou ist. Das ist nicht unberechtigt. Ich weiß ja selbst nicht so ganz woe lange wir noch laufen müssen.

Plötzlich beginnt etwas in meinem Unterbewusstesein damit, ein bestimmtes Lied aus einem Musical zu summen. Ich greife mir der Hand, in der ich keinen Koffer habe, nach Erics. "Weißt du an was ich denke?"

Er schaut mich schräg an. "Also wenn du so guckst, habe ich eine Idee."

"Na gut...Drei, zwei, eins..." Wir schauen uns in die Augen und beginnen dann im gleiche  Moment mir super seltsam verstellten, viel zu hohen Stimme damit, March of the Falsettos zu singen.

Chase schaut und erst an, als ob wir verrückt wären (was wir ja auch sind) und lacht dann. "Da haben sich aber zwei gefunden. Ihr seid ein tolles Pärchen."

Hoffentlich habe wir ihn nicht zu sehr verstört, immerhin müssen wir noch eine Weile zusammen durch den Schnee laufen. Jede Person mit gesundem Menschenverstand hätte bei einem Lied vermutlicherweise nicht an Falsettos gedacht, sondern wahrscheinlich eher Winter Wonderland, aber Eric und ich sind nun mal nicht normal.

"Du musst uns sagen, wenn wir dir aangst machen", sagt er zu Chase, der nur leicht gezwungen lächelt.

"Ihr seid wirklich speziell." Ja, diese Aussage kann man ihm nicht übel nehmen. "Trotzdem seid ihr ganz korrekt. Außerdem war Louisa mit dir befreundet, Darren. Ich halte es schon mit euch aus. Langweilig wird mir bestimmt nicht auf der ganzen Strecke, die wir noch laufen müssen."

"Ich kann auch gleich meine Mum anrufen, sie kann uns vielleicht irgendwie abholen, wenn wir wo hinkommen, wo sie hinahren kann." Im Moment sieht die Straße noch nicht wirklich befahrbar aus, aber näher an der Stadt könnte es ja besser sein.

Wir haben noch 24 Stunden bis Heilig Abend. Bestimmt kommrn wir bis dahin in Willow Springs an. Chase wird Louisa sehen, Eric lernt meine Familie kennen und dann besuchen wir Everly. Auch wenn ekniges schief gegangen ist, werde ich mein Happy End schon irgendwie bekommen.

Everly POV

Ich war schon unheimlich oft hier, man kann kaum noch mitzählen. Wo der rote Stuhl quietscht, wenn man sich damit dreht und wo Dr. Andrews welchen Stift ablegt, weiß ich mittlerweile genau.

"Wir haben die Ergebnisse des Schnelltests, den ich angeordnet habe", sagt er, "Ich habe Ihnen nicht gesagt, warum wir diesen Test gemacht haben, weil ich Ihnen keine falscen Hoffnungen machen wollte. Der Test jetzt bringt auch nicht 100 prozentige Sicherheit, aber immerhin schon mal eine gute Prognose. Vollständig bestätigen kann ich das, was ich nun sage erst nach den gebaueren Auswertungen Ihres Blutes, aber der Test für das Edward-Carstairs-Syndrom war negativ. Das heißt, Ihr Blut hätte genau so gut von einem gesunden Menschen kommen können... Eigentlich sage ich so erwas nur ungern, wenn ich es nicht glauben kann, aber wie es aussieht, sind sie geheilt."

Ich blinzele. Einmal. Zweimal. "Sie verarschen mich, oder?"

Dr. Andrews schüttlet den Kopf. "Everly, ich kann es doch auch nicht glauben, aber es steht hier schwarz auf weiß."

"Was heißt das jetzt für meine Zukunft?" Ich könnte meinen Job wieder machen, Auto fahren, mal wieder Geige spielen, mich vielleicht sogar auf eine Beziehung mit Jacob einlassen.

"Naja", sagt mein Arzt, "Es gibt keinen Fall, wo Ihre Krankheit geheilt wurde. Ob sich Ihr Herz und Ihre Lunge jemals von dem erholen können, was ihnen passiert ist, kann ich dementsprechend nicht sagen. Warten wir erstmal die genaueren Ergebnisse der Blutuntersuchung ab. Wie es aussieht, werden Sie aber ein deutlich längeres Leben haben, als wir dachten."

Oh Mann, wenn ich das meine Freunden erzähle... Vor drei Wochen dachte ich noch das hier wäre mein letztes Weihnachten und jetzt haben sich plötzlich viele Türen geöffnet.

Jacob POV

Heute war ich wieder im OP und es war genial, wie Dr. Hughes diesen Tumor aus der Gebärmutter des jungen Mädchens entfernt hat. Alle dachten, sie würde keine Kinder mehr bekommen können nach der Operation, aber unsere beste Gynäkologin hat uns alle vom Gehenteil überzeugt.

Tatsächlich könnte ich mir die Gynäkologie als Fachgebiet für später vorstellen, auch wenn meine Favoriten momentan dor Pädeatrie oder die Cardio sind. Fetalchirurgie ist aber auch unheimlich interessant, während ich mit der Orthopädie noch nicht ganz warm geworden bin. Aber bis ich einen Facharzt machen muss, ist es noch ein Weilchen und in den paar Jahren bis dahin kann viel passieren.

Eine Zukunft die manchen Menschen nicht zuzustehen scheint. Hoffentlich geht es Everly gut. Das Medikament hat bis jetzt besser als gedacht gewirkt, es wäre einfach nur unfair, wenn es jetzt schlechtet wird. Sie verdient es, ein unheimlich schönes Weihnchtsfest zu haben. Auch wenn es nicht unbedingt ihr letztes sein wird, wie ursprünglich angenommen. Ihre Böutwerte haben sich ja verbessert und es gibt Hoffnung.

Durch das nervige Geräusch meines Pagers werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Was will Dr. Jackson denn jetzt von mir? Ich beeile mich und stehe dann so schnell, wie es mit möglich war vor ihm in der Station für Herz-Thorax-Chirurgie.

"Ich hab hier einen Anruf von Ihrer kleinen Freundin für Sie." Dr. Andrews drückt mir das Telefon in die Hand und ich melde mich zu Wort.

"Jacob, hi." Ihre Stimme zu hören tut so gut. Everly klingt viel besser, als bei unserem letzten Telefonat.

Schade, dass uns das halbe Land trennt. Viel zu viele Kilometer zwischen uns. Das mit ins beiden wird aber leider nie was, insbesondere nicht nach meinem Verhalten nach unserem Kuss.

Während unseres Telefinats grinst mich Dr. Andrews die ganze Zeit über an. Natürlich, weil weiß, was sie mir da gerade erzählt. Laut einem Schnelltest ihres Blutes ist sie gesund. Was ich bis eben für unmöglich gehalten habe.

Vielleicht sollte es einfach so sein. So vieles hat auf genau diesen Moment zugeführt. Wunder gibt es eben doch immer wieder und wir sollten nicht daran zweifeln.

(Bild: Eric)

I'll be Home For Christmas (Adventskalender 2019❤️)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt