Haven grinste glücklich ihr Handy an. Sie las die Nachricht von Brad immer und immer wieder. Nach der kurzen Unterhaltung mit ihrer Mutter wollte sie eigentlich versuchen weder an Brad zu denken, noch ihn mehr in ihr Leben lassen. Er wäre ihr wahrscheinlich ans Herz gewachsen und dann hätte sie ihn genau so verletzt, wie sie womöglich ihre Familie verletzt. Und das wollte sie nicht.
Haven: Hi. Bist du gut nach Hause gekommen?
Sie hatte lange darüber nachgedacht was sie ihm schreiben sollte. Haven hatte sich von Anfang an zu wohl in seiner Nähe gefühlt.
"Klopf Klopf.", sagte Amy und kam mit einem sanften Lächeln durch die Zimmertür und sah Haven - in Decken eingewickelt - auf ihrer Fensterbank sitzen. Haven lächelte sie ebenfalls leicht an und machte ihr klar, sich neben sie zu setzen.
"Bist du schon länger von der Arbeit zu Hause?", fragte Haven und deckte Amys Beine ebenfalls mit der kuscheligen Decke zu.
"Nicht mehr als eine Stunde. Ich wollte fragen, ob wir zusammen das Abendessen kochen wollen - dann haben Mum und Dad mal wieder Auszeit?", meinte Amy und lies es eher wie eine Frage klingen. Amy wusste, dass Haven wahrscheinlich nicht lange beim Kochen mithalten konnte. Aber Haven hatte alle Angehörigen hier im Haus darum gebeten, sie genau so einzubeziehen wie sie es vor der Diagnose auch getan haben.
"Klar. Wie wäre es mit Spaghetti Bolognese?", fragte Haven und stand auf, um sich einen ihrer dickeren Pullis anzuziehen. Wenn es in London kalt wurde, musste sich Haven immer warm halten. Sie durfte auf keinen Fall krank werden. Das hatte mögliches Fieber bedeuten können - und damit ging es ihr noch schlechter.
"Was hat eigentlich der braune Lockenkopf heute von Dir gewollt und wieso seid ihr zusammen weggelaufen?", fragte Amy, als Haven sich gerade den Strickpulli überzog.
Haven musste augenblicklich anfangen zu grinsen. Sie dachte wieder an seine braunen Augen und wie er sie ab und zu lächelnd ansah.
"Er heißt Brad und hat mich netterweise nach Hause gebracht...", sagte sie vorsichtig, da sie wusste, dass Amy bei diesem Fakt ausrasten würde.
"Du bist mit einem Fremden nach Hause gefahren!?", antwortete sie entgeistert und weitete ihre Augen.
Haven begann leicht zu lachen. "Wie du siehst lebe ich noch. Komm, lass uns kochen gehen."
Die zwei Schwestern machten das Essen für die restlichen zwei Familienmitglieder fertig und während Haven den Tisch bereits gedeckt hatte und Amy noch die Nudeln in ein Sieb schüttete, hat die Erstgenannte eine neue Nachricht von Brad bekommen.
Brad: Ja, alles in Ordnung. Hast du Lust morgen mit mir und meinem Hund in den Park zu gehen?
Haven schmunzelte bei deiner Nachricht und tippte schnell etwas in ihr Handy ein, bevor jemand noch ihre Reaktion sah.
Haven: Soll mich dein Hund beeindrucken? :D
Ihr entging ein leises Lachen und hielt sich augenblicklich die Hand vor den Mund. Amy sah sie von hinten verwirrt an.
"Wieso lachst du?", fragte Amy schließlich. "Was siehst du Dir an?" Sie kam mit der Dose voll mit Nudeln und setzte sich neben ihre große Schwester. Auf ihrem Handy war nur ein Chat abgebildet und Amy verstand sofort, dass es um Brad ging. Ihr war dieser Typ irgendwie nicht ganz geheuer. Immerhin ist es nicht üblich, dass ein Fremder jemand einfach so nach Hause fuhr und dann anscheinend noch ihre Nummer bekam.
Aber Amy wollte ihr das Lächeln auf ihrem Gesicht nicht nehmen und so entschied sie sich dafür, das Thema fallen zu lassen und nicht weiter darauf einzugehen.
"Mum, Dad? Es gibt Abendessen.", rief Amy ins Wohnzimmer und beide Elternteile betraten kurze Zeit später den Raum.
Bei Brad war mittlerweile Studiozeit angesagt. Er hatte Haven noch nicht wissen lassen, dass er eine kleine Berühmtheit war. Seine Band The Vamps und die Mitglieder haben sich aus dem ganzen Land kennengelernt.
Brad fand es irgendwie faszinierend, dass Haven nicht wusste - oder es zumindest nicht zeigte -, dass er in der Öffentlichkeit stand. Aber er hatte bei der ganzen Sache ein gutes Gefühl, zumindest hatte er das - bis Haven es erfuhr."Kannst du mal dein Gehirn anschalten und für eine Sekunde dein Handy bei Seite legen?", fragte Tristan genervt und trommelte aufgeregt auf dem Schlagzeug herum. Brad hatte sich durch Haven während der Probe dauernd ablenken lassen und immer wenn sein Handy vibrierte, musste er sofort gucken, wer ihm schrieb. Das tat der Bandprobe natürlich gar nicht gut und so gingen die jungen Männer kurze Zeit später wieder getrennte Wege.
"Wenn du dich nicht konzentrieren kannst, verschieben wir die Probe eben auf morgen!", sagte James. Conner und Tristan waren damit einverstanden.
Es nervte alle drei, dass Brad heute nicht geistig anwesend war. Sie fragten sich immer wieder, wieso sie die Probe dann überhaupt gemacht haben. Brad hätte auch absagen können.
"Hoffentlich bist du morgen wieder bei der Sache!", sagte Connor, schlug Brad ein paar Mal auf die Schulter und ging dann durch die Tür. Jetzt war Brad nur noch alleine im Studio und fragte sich, ob er schon nach Hause gehen sollte.
Er entschied sich noch zu bleiben und spielte eine neu ausgedachte Melodie auf seiner Gitarre. In seinem Kopf war Haven mittlerweile ein Dauergedanke - was natürlich nicht schlechtes war. Aber er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte, dass dieses Mädchen mit der Mütze nicht aus seinem Kopf ging.
Wenig später gab er dann auf und räumte noch ein bisschen das Studio auf, bevor er das Licht aus machte und ebenfalls nach Hause fuhr. Als er in sein Auto stieg, dachte er wieder an Haven. Wie sie ihre Stirn verzog, als er sie nach Hause bringen wollte und an ihrem Blick, als sie das große Auto sah. Brad entging dieses Staunen jedenfalls nicht, was ihn noch mehr verwunderte, dass sie ihn nicht kannte. Durch die Autofahrt zu Havens Haus, wurde ihm klar, dass Haven ihn wirklich nicht kannte. Er versuchte nun alles, um eine Fanfreie Zeit mit Haven zu verbringen.
Sobald sie auch nur merkte, dass jemand ein Bild machte, wenn wir uns das nächste Mal sehen, wäre alles kaputt.
Brad war nun zu Hause angekommen und schrieb Haven auf ihre letzte Nachricht zurück.
Brad: Vielleicht sollte mein Hund ein bisschen Wirkung zeigen, falls ich das nicht schon gemacht hab.. :)
Jedes Mal war er so vertieft daran, die einzelnen Wörter für sie zusammenzufassen. Er hatte gar nicht gemerkt, dass Jesse - sein Hund - ihn beschnupperte und von ihm gekrault werden wollte.
"Vernachlässigst du jetzt Jesse, nur weil du an deinem Handy hängst?", fragte Natalie und betrat den Flur, in dem Brad immer noch mit voller Montur stand. Er hatte eine dicke Jacke an, dazu eine Mütze und einen Pullover von Stussy. Dazu eine schwarze Hose und seine gewohnten Schuhe.
"Oh Natalie. Gut, dass du endlich da bist!", sagte Brad, schob sein Handy in seine Hosentasche und begann seine Jacke und Schuhe auszuziehen.
"Hast du mich vermisst?", fragte sie und zuckte mit den Augenbrauen.
Brad ging mit seiner Schwester und Jesse - sie bekam nun endlich ihre Krauleinheit - in ihr Zimmer.
"Du warst nur arbeiten. Also nein.", sagte Brad und versuchte dabei gespielt emotionslos zu wirken. Er hatte sich vor der Bandprobe schon gewünscht, dass Natalie endlich zu Hause war.
Er wollte unbedingt mit Natalie über Haven reden. Vor allem jetzt, wenn er weiß, dass er Haven morgen wieder sah.
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hallöchen :D
ich bin in bester Stimmung, wieso auch immer - denn es ist 05:55 AM (an einem Freitag) und eigentlich müsste ich erst um 06:15 wach sein.Naja ich hab die Zeit genutzt und 1242 Wörter für euch geschrieben...
Über Kommentare freue ich mich <3
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Before I Go [Brad Simpson FF]
Romance→ Brad Simpson Kurzgeschichte [FanFiction] "Du kannst und wirst mich nicht verlieren. Niemals." Brad lächelte Haven glücklich an, und sie erwiderte es. Beide Herzen schlugen ihnen bis zum Hals. Wie lange beide auf diesen Moment gewartet haben, wusst...