Kapitel 16 ~ the apologize

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6:30 Uhr, mein Wecker klingelt.

Ich reibe mir die Augen und merke, dass ich die ganze Nacht geweint habe. Ausserdem tut meine Wange krass weh.

Ich geh erst mal ins Bad, und sehe, dass ich starke Augenringe habe, und meine Wange richtig dunkelblau ist.
Ich versuche es zu überschminken, was mir aber nicht wirklich gelingt.

Ich stelle mich kurz auf die Waage..
..35.5kg. Nur 300g weniger.

Fuck! Ich ziehe mir schwarze Röhrenjeans an und ein weisses gemustertes Oberteil an und laufe zur Schule.

Zufällig treffe ich Thomas auf dem Schulweg.

Er schreit "Hey Prinzessin!", über die Strasse was mich zum schmunzeln bringt, aber statt mir einen Kuss auf die Wange zu geben wie immer, schaut er meine Wange geschockt an.

"Amelie! Was ist mit deiner Wange passiert? Wer war das? War dass dein Vater?" Schreite er, was mir wieder Tränen über die Wange kullern lässt.

"Er ist nicht mein VATER!", sage ich leise, und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen, damit er nicht sehen kann wie ich weine.

"Prinzessin das tut mir so leid", flüstert er und umarmt mich. Ich sehe wie in seinen Augen die Tränen sich sammeln. So süss.

In der Schule sahen uns - nein mich - alle bemitleidend an. Ich will aber kein Mitleid.

Ich verdecke mit der Hand meine Backe, aber meine Lehrerin hat es schon gesehen. Sie bittet mich vor die Tür.

"Amelie ich mache mir grosse Sorgen um dich. Du streifst immer mehr ab, wirkst traurig, magerst ab, schwänzt die Schule und heute kommst du mit einer blauen Wange in die Schule!"

"Es ist alles okay. Ich vermisse meine Eltern. Und das mit meiner Wange... ich habe mich am Türknauf gestossen", versuche ich lächelnd zu sagen, aber dabei fliessen bei mir die Tränen.

Sie macht die Schulzimmertür auf und ruft "Denise, vor die Tür!"

"Denise, du und Amelie, ihr lebt doch zusammen. Was ist mit ihrer Backe passiert?", fragt sie.

Jetzt kommt eine fiese Antwort von Denise um mich zu mobben, denke ich.

"Tut mir leid Frau Knarr, aber ich weiss es auch nicht.", sagt sie.

Im Unterricht setzt sie sich komischerweise neben mich. "Was willst du?" flüstere ich.

Denise: "Amelie, war das mein Vater?"

Ich, mit Tränen in den Augen: "Ja."

Denise: "Amelie. Es tut mir so unendlich Leid. Wenn ich gewusst hätte, dass er dich schlägt, hätte ich dich nie verpetzt. Ich wusste nicht wie grausam sie zu dir sind.. Amelie, ich weiss du wirst es nicht verstehen, aber ich hatte solche Angst, dass du meinen Platz einnimmst. Ich weiss nach all dem was ich dir angetan habe, würdest du mir nicht verzeihen, aber trotzdem bitte ich dich darum, mir eine zweite Chance zu geben."

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