What you don't know about me

Valerie - Kapitel 61

„Silas ist zurück" teilt mir Sid mit, und verheddert sich dann weiterhin in der Girlande. Ich nicke und gehe zur Türe, um Silas die Einkäufe abzunehmen, die er plötzlich so dringend erledigen wollte. Ich öffne die Türe und will zu Silas' Wagen laufen, als ich wie erstarrt stehen bleibe und die Person vor mir erkenne.

„Martin" nuschle ich dann, und brauche noch ein paar Sekunden um zu realisieren, dass das da wirklich Martin ist. Dann renne ich wie eine Verrückte los und schlinge meine Arme um den breit gebauten Jungen, der mich lachend an sich zieht. „Ja, das ist mein Name" schmunzelt er, und ich spüre sein Gesicht in meiner Halsbeuge. „Wieso bist du schon hier?" frage ich leise, und schaue zu Silas, der zufrieden grinsend – und ohne Einkäufe – an seinem Wagen lehnt.

„Ich wollte dich überraschen. Also bin ich einen Tag früher geflogen" sagt Martin, als wäre es das Normalste der Welt, und ich lächle. „Danke" nuschle ich in Martins Jacke hinein, und er lacht leise. „Nichts zu danken, Minion." Empört löse ich mich etwas von Martin und blitze ihn an. „Ich bin kein Minion." Martin hebt eine Augenbraue, als ich trotzig meine Unterlippe vorschiebe, und lacht dann. „Doch, das bist du. Du läufst planlos in der Gegend rum, murmelst wilde Sachen vor dich hin und bist klein. Also ein perfekter Minion."

Ich verdrehe die Augen, kann ein kleines Lächeln aber nicht zurückhalten. „Okay, dann bin ich eben ein Minion." Immer noch trotzig drehe ich mich etwas von Martin weg, und er läuft kopfschüttelnd auf das Haus zu. „Komm schon, ich will endlich eure Villa sehen." Wie ein ungeduldiges Kind wippt Martin auf den Füssen auf und ab, und ich lächle. „Natürlich, immer zu Ihren Diensten."

Kopfschüttelnd gehen Silas und ich vor, und Martin folgt uns mit seiner Tasche. Die Jungs begrüßen ihn johlend, und schnell stellt sich heraus, dass alle außer ich wussten, dass Martin früher kommen wird als geplant. „Ihr habt mir das alle verschwiegen?" frage ich in die Runde rein, und mit einem spitzbübischen Grinsen auf den Lippen nickt Sid. „Aber klar doch. Ist ja schließlich eine Überraschung!"

Ich seufze und lächle dann. „Ich hasse und liebe euch dafür" murre ich, und Sid setzt eine geschockte Miene auf. „Du liebst uns? Silas, pass auf. Ich will dir nicht dein Mädchen wegschnappen." Ich hebe eine Augenbraue und lache dann. „Klar, Sid. Da du ja Silas liebst und nicht mich, wird das nicht so leicht passieren. Eher schnappst du mir Silas weg."

Sid schmunzelt und grinst dann breit. „Du lernst von mir, das gefällt mir" sagt er dann, und Silas legt stöhnend den Kopf in den Nacken. „Bitte nicht, ein Sidney genügt mir schon" sagt er verzweifelt, und alle anderen außer Sid und ich stimmen Silas sofort zu. „Also, ein kleiner Klon von mir gefällt mir eigentlich noch ganz gut" sagt Sidney nur beiläufig, und sieht dann grinsend zu Martin.

„Willkommen, Bro. So läuft das hier immer." Martin lacht und nickt dann. „Gefällt mir. Könnte zu Hause ruhig auch so sein." Hunter hebt eine Augenbraue und dreht sich dann halb zu Martin. „Arme Celia" sagt er nur, und Martin lacht leise. Ich grinse breit und freue mich innerlich unglaublich darüber, dass auch Hunter und Martin sich zunehmend wieder besser verstehen.

Sie machen Fortschritte und können die Vergangenheit stückweise hinter sich lassen, was auch höchste Zeit wurde. Ich habe keine Lust mehr auf jegliche Form von Drama oder Streit, davon hatte ich seit den Sommerferien definitiv genug. „Los jetzt, wir zeigen dir das obere Stockwerk. Da pennst du auch." Silas zeigt auf die Treppe, und ich folge ihm mit Martin.

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„Alter ich ziehe hier direkt ein."

Martin lässt sich auf das große Gästebett fallen und streckt alle Viere von sich. „Du wärst willkommen" schmunzle ich, und lehne mich am Türrahmen an. Silas ist wieder zu den Jungs runter, und hat mir den Rest der Führung überlassen. Martin lächelt mich an und setzt sich auf. Kurz mustert er alles eine Weile lang, dann bildet sich eine kleine Falte auf seinem Gesicht. Er senkt den Blick auf seine Hände, und ich sehe ihm an, dass er die richtigen Worte für den nächsten Satz sucht.