Türchen 11 - Winterkonzert

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Der Rammstein Adventskalender – Türchen 11

Winterkonzert





Es ist Dezember und es soll ein Abschlusskonzert für dieses Jahr sein. Stattfinden soll es in Berlin. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, in wenigen Stunden öffnen sich die Tore. Derzeit läuft der letzte Soundcheck, noch läuft alles nach Plan. Wenn es dabei bleibt, wird es ein entspannter Abend. Wenn nicht, dann bekommt Till wiedermal sehr schlechte Laune und ein Mitarbeiter der Crew muss dran glauben. Was ziemlich schmerzhaft ausgehen wird.

Die Zeit läuft, langsam müssen sich die Jungs umziehen und schminken. Schließlich soll es vor dem Konzert noch zu einem Meet&Greet kommen, so wie es bei der gesamten Tour war. Es gab eine Sonderverlosung unter den LIFAD-Mitgliedern.

Der erste Rammsteiner, der den Meet&Greet Raum betritt, ist Paul. Gut gelaunt wie eh und je, geht er auf die ersten Fans zu, unterschreibt Autogrammkarten, Zeichnungen und T-Shirts, macht nebenbei auch viele Fotos. Mit dem einen oder anderen Fan führt er auch ein kurzes Gespräch.

Nach ihm kommen Schneider und Olli herein, gefolgt von Richard. Alleine an dem Treffen mit den Fans merken sie, dass es ein toller Abend werden wird. Es ist eine ganz besondere Atmosphäre, anders als sonst.

Dann ist es endlich soweit, die Show geht los. Alle sechs sind perfekt vorbereitet. Sie alle stehen auf ihren Positionen, sind bereit, hier die Hütte abzureißen. Christoph beginnt mit den Schlagzeug, heute beginnen sie mit Ramm4. Das letzte Mal haben sie den Song auf ihrer Festivaltour 2016/2017 gespielt. Aber heute ist nun mal ein besonderes Konzert, mehr oder weniger. Das Letzte in diesem Jahr. Richard und Paul setzen mit ihren Riffs ein, sind vollkommen konzentriert. Zwar blicken sie gen Publikum, doch sie blenden es fast vollkommen aus. Die Menge jubelt, sie freuen sich, endlich wieder diesen Song zu hören.

Till schreitet auf die Bühne und singt die ersten Worte, was die Menge nur noch mehr aufheizt und zum Mitsingen animiert.

Paul wandert immer wieder zu Richard herüber, so auch umgekehrt. Immer wieder spielen sie miteinander oder grinsen sich einfach nur zu, während sie weiter die Saiten quälen. Sie geben 110% und wissen genau, was ihre Fans wollen.

Durch die Zeit werden auch die Oberteile kürzer, die Flammen wärmen ihre Körper mit am Meisten auf. Zusätzlich steigt das Adrenalin. Paul kann es sich nicht nehmen lassen, immer mal wieder zu Richard hinüberzusehen, wenn auch nur für eine Sekunde oder zwei. Er freut sich schon sehr darauf, was gleich bei Ausländer passieren wird. Denn das ist der Grund, warum diese heutige Berliner Show so besonders ist.

Aber je näher das Lied auch kommt, desto nervöser wird Paul auch. Richard ergeht es nicht anders. Er lässt sich aber bloß nichts anmerken.

Als die letzten Noten zu Ausländer gespielt werden, gehen Paul und Richard - wie schon bei vorherigen Shows - aufeinander zu. Sie stehen sich nun genau gegenüber. Die Fans kreischen, doch davon bemerken sie nichts. Es zählt jetzt nur der Moment und das, was gleich folgen wird. Der letzte Ton wird gespielt, Richard legt eine Hand in Pauls Nacken. Kurz bevor seine Lippen die von Paul berühren, flüstert er ein „Ich liebe dich", dann küsst er seinen Freund.

Die Flammensäulen werden hochgefahren und Raketen steigen ins Publikum, wie einst bei Du hast. Auf den beiden Leinwänden wird der Kuss in Nahaufnahme gezeigt, dazu als Text „Paulchard is real!". Die Fans rasten nun völlig aus, im positiven Sinne.

Richard löst sich wieder von Paul, grinst ihn noch ein letztes Mal an, dann winkt er ins Publikum und kehrt auf seinen Platz zurück. So, als wäre nichts gewesen. The show must go on! Paul tut es ihm gleich, sie setzen das Spiel zu Du riechst so gut fort.

Paul fühlt sich jetzt richtig gut und auch Richard ergeht es ähnlich. Sie haben es getan, sie haben sich vor ihren Fans geoutet. Quasi ein vorweihnachtliches Geschenk an die (Paulchard-)Fans. Morgen wird die Presse explodieren, unterschiedliche Gruppierungen werden sich die Mäuler zerreissen und höchstwahrscheinlich dürfen sie nie wieder in Russland auftreten. Aber das ist ihnen egal. Sie sind glücklich und vor allem eines: frei!

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