Kapitel 4

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#Alice

Ich habe ein Taxi nach Hause genommen, nun stehe ich in einer dunkelroten Jogginghose in der Küche und mache mir Abendessen. Als es an der Tür klingelt, lege ich mein Messer weg und laufe hin. Mandy steht dort, mit geröteten Wangen und strahlt mich an. ''Hey, ich muss dir was erzählen!'', sagt sie und ihm nächsten Moment ist sie auch schon in meiner Wohnung. Ich wohne seit ungefähr einem halben Jahr alleine, meine Eltern leben in Cardiff, aber mir hat es hier in London einfach besser gefallen, einen Monat nach meinem 18. Gebutstag bin ich dann bei meinen Eltern ausgezogen.

Ich folge Mandy in mein Schlafzimmer und setze mich dort auf's Bett, sie hat schon ihre Jacke ausgezogen und steht jetzt vor meiner Musikanlage. Ich habe schon den Mund geöffnet und will fragen, was sie da treibt, doch da erklingt auch schon ein Song. Ich runzle die Stirn: ''Was ist das?'' Sie wirft sich zu mir auf's Bett und hält mir ein Album hin. ''One Direction, wo hast du das her?'', frage ich. ''Von den Jungs.'', sie dreht das Album um und ich sehe, das es signiert ist ''Das habe ich bekommen, weil ich Harry...naja, ich habe ihm geholfen.'' ''Und wobei bitteschön?'', ich beäuge sie. ''Das wirst du schon früh genug merken.'', flötet sie. Mittlerweile bin ich vom Bett aufgestanden und habe die Musik leiser gemacht. Auf einmal beginnt irgendwo mein Handy zu klingeln, wie von der Tarantel gestochen springt Mandy auf und kommt mit meinem Handy wieder. Sie drückt es mir in Hand: ''Los, geh ran!'' Ich werfe einen kurzen Blick auf die Nummer, die hab ich noch nie gesehen.

Ich stelle die Musik ab und gehe ran: ''Hallo?'' Kurz höre ich auf der anderen Seite nichts, doch dann meldet sich eine Stimme, die ich irgendwoher kenne: ''Hey Alice, ich habe deine Nummer von deiner Freundin bekommen und wollte nochmal fragen, ob du mit mir einen Kaffee trinken gehst.'' ''Moment! Harry? Bist du das? Was zur Hölle?!'', perplex starre ich meinen Kleiderschrank an. ''Ja, hier ist Harry Styles höchstpersönlich. Also? Bekomme ich eine Antwort?'', soetwas wie Belustigung schwingt in seiner Stimme mit. ''Ähm, gibst du mir eine Minute zum überlegen?'', bringe ich noch herraus. Ich warte auf keine Antwort, sondern stürze mich auf Mandy. Erschrocken schaut sie mich an, als ich sie an den Schultern packe und wie verrückt schüttle: ''DU HAST IHM MEINE NUMMER GEGEBEN?!'', schreie ich sie an. ''J-ja, ich dachte du freust dich.'' Schnaubend lasse ich sie los: ''Falsch gedacht!'' Sie deutet auf das Handy und ich bemerke, dass ich nicht aufgelegt habe, also hat Harry alles gehört (War zwar nicht wirklich viel, aber trotzdem!). Schnell halte ich mir mein Telefon wieder ans Ohr: ''Harry?'' ''Bin noch da.'' Offenbar versucht er ein Lachen zu unterdrücken, denn seine Stimme zittert. ''Also gut, wenn du willst, dann gehen wir einen Kaffee trinken.'', damit hatte wohl weder Harry noch Mandy gerechnet, denn beide schnappen etwa zeitgleich nach Luft (was sich übrigens sehr komisch anhört, weil Mandy hier ist und Harry...wo auch immer). ''Okay. Wo und wann soll ich dich abholen?'', fragt er. ''Am besten, wir treffen uns einfach direkt im Café.'', sage ich, denn ich will nicht, dass er weiß wo ich wohne. Als ob er Gedanken lesen könnte meint er: ''Ich kenne übrigens auch deine Adresse.'' Na toll, ich starre Mandy mit meinem Todesblick an und sie verkriecht sich in meinen Kissen. ''Also gut, dann morgen so gegen 16 Uhr?'', schlage ich vor. Er ist einverstanden und nachdem wir aufgelegt haben, wende ich mich meiner besten Freundin zu.

#Harry

Glücklich lege ich auf, sie hat tatsächlich zugestimmt. ''Harold, du Hund! Wo bist du?'' Oh verdammt, dass ist Louis Stimme und er hört sich nicht gerade freundlich an. Ich will mich schon aus dem Wohnzimmer schleichen, als er mich von hinten am Pulli packt. ''Na, wo wollen wir denn noch hin?'', fragt er wütend. ''Ähmm...'', nur ganz weit weg von dir, denke ich. ''Nur weil deine Bude nach der letzten Party total im Eimer ist und du solange bei mir wohnst, heißt das noch lange nicht, dass du hier auch so rum sauen kannst. Also gehst du jetzt SOFORT nach oben und räumst dein vorrübergehendes Zimmer auf, sonst schmeiß ich dich raus.'', befiehlt er mir. Ich nicke und schlurfe davon. Ich gebe zu, ich habe hier nicht wirklich Ordnung gehalten, fast der gesammte Inhalt meines Kleiderschrankes liegt auf dem Boden und dazwischen schimmelt Essen vor sich hin. Ich bin echt mies, da hat mir mein bester Freund schon ein Zimmer angeboten und ich verwüste alles. Zayn will nicht, dass ich bei ihm wohne, genauso wie Liam und Niall, nur weil sie Angst haben, ich würde ihr Haus bei einer Party in Schutt und Asche legen. Obwohl sie auch heftig feiern gehen, tolle Freunde. Zum Glück ist mein Haus in einer Woche wieder einzugsbereit.

Bei dem Gedankem an meine eigenen vier Wände, beginne ich fröhlich zu pfeifen und bin schon fast fertig mit aufräumen, als Louis von unten ruft: ''Harry, ich hol Essen. Willst du auch was?'' ''Was für Essen?'', schreie ich die Treppe hinunter. ''Pizza.'', brüllt er zurück. Ich lehne mich über das Treppengeländer: ''Was für ne Frage! Klar, ne ganz einfache Salami, wie immer.'' ''In Ordnung, dann bis gleich.'' Als Loui die Tür hinter sich geschlossen hat, tanze ich (Ja, manchmal tanze ich durch die Gegend, wenn ich allein bin.) zurück. Gerade als ich die letzte Hose gefaltet in den Schrank gelegt haben, höre ich, wie unten die Tür schon wieder auf geht. ''Loui? Schon wieder da?'', schreie ich. Aber es ist nicht Louis mit der Pizza, sondern Niall. Wahrscheinlich ist es komisch, aber wir haben alle Schlüssel zu den Wohnungen der anderen. Grinsend rutsche ich das Geländer hinunter und lande neben ihm: ''Hey!'' ''Hi, Harry. Ist Louis gar nicht da?'' ''Ne, der holt gerade Pizza.'' ''Achso, na egal, dann warte ich einfach solange auf ihn.'' Kurz stehen wir schweigen nebeneinander, dann gehen wir stumm ins Wohnzimmer und ich schalte den Fernseher ein. Warum auch immer, aber manchmal verstehe ich mich blind mit Niall.

Als Louis 20 Minuten später wieder kommt, habe ich Niall schon alles von Alice erzählt. Er hat mir zu gehört und zum Schluss gesagt, dass er es toll findet, dass ich mich mit ihr treffe. ''Sie hat nett ausgesehn'', meint er, ich nicke zustimmend. Dann fange ich an zu essen, weil ich einen Mordshunger habe. Und weil Louis für Niall natürlich keine Pizza mitgebracht hat, teilen wir. Als ich dann irgendwann im Bett liege kann ich lange nicht einschlafen, denn ich muss immer noch an morgen und an Alice denken.

Stay StrongWo Geschichten leben. Entdecke jetzt