Stay Strong

Kapitel 5

# Alice

Als ich die Augen aufschlage erblickte ich eine schlafende Mandy. Ihre dunkelbraunen Haare sind total verstrubelt und sie murmelt irgendwas im Schlaf. Grinsend setze ich mich auf, als mir plötzlich wieder einfällt, was gestern passiert ist. Ein weltberühmter Star hat meine Nummer! Oh Gott, und heute habe ich ein Date mit ihm. Ich stupse Mandy an und steige, nachdem ich sie endlich wach geworden ist, unter die Dusche. Dannach vergeht der Tag wie im Flug. Zum Glück ist es Samstag, denn an Wochenenden habe ich frei.

Um 15:50 Uhr bin ich fertig, Mandy zupft nochmal an mir herum, was ich total überflüssig finde, dann gehe ich die Treppe hinunter, um vor der Tür zu warten. Als ich auf die Straße trete erschrecke ich mich kurz, denn direkt neben der Haustür steht ein Mann, der aussieht wie ein Penner, mit zwei Pappbechern in der Hand. Ich beachte ihn nicht weiter und schaue mich nach Harry um, es ist genau 16 Uhr. Plötzlich flüstert jemand hinter mir meinen Namen, als ich mich umdrehe sehe ich aber nur den komischen Typen. Ich betrachte ihn kurz und wende mich dann wieder der Straße zu, plötzlich steht der Penner genau neben mir und ich wäre fast einen halben Meter in die Luft gesprungen. ''Man, was soll das? Wollen sie mich zu Tode erschrecken?'', fahre ich ihn an. Er lacht nur leise und da erkenne ich ihn, dieses Lächeln. ''Harry?'', wispere ich. ''Endlich, ich dachte schon, du merkst nie, dass ich es bin. Falls du dich über meinen Aufzug wunderst, wenn ich unverkleidet aus dem Haus gehe werde ich von Fans niedergerannt.'', erklärt Harry. Ich nicke nur stumm und nehme den Pappbecher entgegen, den er mir hinhält. Ich schlage vor, in den Park zu gehen und er stimmt mir zu.

#Harry

Immer noch grinsend mache ich mich mit ihr auf den Weg zum Park. Vorsichtig nehme ich einen Schluck von meinem Kaffee, er ist immer noch ziemlich heiß und ich verbrenne mir natürlich direkt die Zunge. Verdammt! Ich werfe Alice einen Blick zu, sie sieht heute irgendwie anders aus, immernoch hübsch, aber anders. Es dauert eine Weile, bis ich weiß, was anders ist. ''Warum trägst du eine Brille?", frage ich. "Naja, dass war so, gestern Abend hab ich etwas gesehen und seitdem kann ich nicht mehr so gut sehen. Also ist heute Nacht die Brillenfee vorbei gekommen und hat die hier auf mein Kopfkissen gelegt.", erklärt sie und tippt sich an ihre schwarze RayBan. "Das was du gestern gesehen hast, hat dich das so sehr geblendet, weil es so toll aussah?", frage ich grinsend. "Nein, ich wurde nicht geblendet, ich habe Augenkrebs bekommen, der gerade übrigens noch schlimmer wird.", gibt sie zurück. Für diese Beleidigung, beginne ich Alice erstmal zu kitzeln. Sie beginnt zu lachen, kann sich dann aus meinem Griff befreien und rennt vor.

Das geht so weiter, bis wir im Park sind, dort setzen wir uns auf eine Bank und trinken weiter unseren Kaffee. Irgendwann ist der aber auch mal leer und wir schmeißen die Becher weg. Ich will erstmal etwas über sie erfahren, also frage ich: ''Und, was machst du so? Gehst du noch zur Schule oder arbeitest du?'' Verächtlich sieht sie mich an: ''Also ich geh nich mehr zur Schule. Ich jobbe, in einem kleinen Buchladen in der Innenstadt. Da verdiene ich eigentlich ganz gut und ich liebe den Laden, er ist so gemütlich. Du hast außerdem Glück, denn ich hab nur am Wochenende frei.'' Schmunzelnd sehe ich auf meine Hände: ''Naja, was ich arbeite weißt du ja...'' ''Um ehrlich zu sein, habe ich euch gestern zum erstenmal gesehen, ich hab natürlich das ein oder andere von euch gehört aber sonst...bis gerstern wusste ich nichmal, dass es dich gibt.'', unterbricht sie mich. Leicht geschockt sehe ich sie an und sage dann gespielt verletzt: ''Oh nein, mein Selbsvertrauen, es...es stirbt. W-wieso kanntest du denn nicht den heißesten Typen auf dem Planeten?'' Sie lacht: ''Dafür, dass dein Selbstvertrauen angeblich eben gestorben ist, bist du aber sehr überzeugt von die selbst.'' "Gut, du hast mich erwischt. Mein Selbstvertrauen lebt und hüpft freudig umher.", gebe ich zu und hebe abwehrend die Hände. Noch mehr lachen.

Nachdem wir uns drei Stunden unterhalten haben, beschließen wir, dass es zu kalt ist, um noch weiter im Park zu hocken. Alice will nach hause und ich begleite sie noch. Auf dem Rückweg ist es ziemlich still, Alice macht zwar abundzu ein paar Bemerkungen über die Umgebung, aber sonst schweigt sie.

#Alice

Als wir bei mir zu hause ankommen bin ich fast etwas enttäuscht, ich habe seine Gegenwart genossen, auch wenn wir nicht geredet haben. Zum Abschied nimmt Harry mich in den Arm und ich umarme ihn ebenfalls. Dann löse ich mich von ihm, drücke ihm einen kleinen Kuss auf die Wange und laufe ins Haus. Ich drehe mich noch einmal um, rufe: "Bye!", und winke. Harry winkt zurück, dann fällt die Tür ins Schloss. Glücklich betrete ich meine Wohnung und lasse mich erstmal aufs Sofa fallen. Ich starre die Decke an und beginne dann, grundlos, zu lachen. Immernoch lächelnd schalte ich den Fernseher an, ziehe mir gemütliche Klamotten an und mache mir eine heiße Schokolade. Als ich auf meinem Handy nachschaue, ob Mandy sich gemeldet hat, bemerke ich eine SMS von Harry.

Von: Harry

Hey,

Heute war echt schön. Was dagegen, wenn wir sowas nochmal machen? ;)

Harry xoxo.

Die SMS ist 20 Minuten alt, ich antworte.

An: Harry

Hi,

Ja, heute war toll. Freu mich schon auf das nächste Mal.

Alice <3

Als ich die Nachricht abgeschickt habe, fällt mein Blick auf die Uhr, 00:20 Uhr. Was? Ich mache das Licht aus und bin fast augenblicklich eingeschlafen, ich träume von Harry.