Angriff. 16.12.

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Nur am Rande seines Bewusstseins nahm er wahr, wie die Zeit verging, sie ihre Ausrüstung anlegten und sich auf den Weg machten. Ein Portschlüssel transportierte die Gruppe, die aus vier Auroren bestand, schließlich in einen nahegelegenen Wald. Noch immer war es tiefste Nacht, aber der Avada zwang sie dazu, schnell zu handeln.

„Hier lang!", zischte Draco den anderen zu, die ihm schließlich geduckt folgten. Nur das Knistern kleiner Äste und vertrockneter Blätter ließ ihre Anwesenheit verlauten. Es war sehr kalt, der Atem gefror vor ihren Mündern und Nasen.

Am Rande des Waldes angekommen, sahen sie auf eine weitläufige Wiese, in der Mitte davon befand sich die alte Villa der Notts. Hier lag nur wenig Schnee, dafür waren die Grashalme eingefroren und knirschten bei jedem Fußabdruck. Fensterscheiben waren zertrümmert, leichter Rauch stieg von einem der kleinen Erker auf. In verschiedenen Fenstern blitzten Zaubersprüche auf, die in einem wilden Duell formuliert werden mussten.

Sie teilten sich auf. Jeder näherte sich von einer anderen Himmelsrichtung an, schleichend, mit einem Desillusionierungszauber. Auch wenn er eher zwecklos gewesen war, denn die Schutzzauber des Hauses lösten ihn kurze Zeit später auf. Draco fühlte das unangenehme Kribbeln auf seinem Scheitel, als hätte jemand ein nestwarmes Ei darauf aufgeschlagen. Er befand sich dennoch nahe der Hintertür, die wahrscheinlich in die Küche führte, aber sicherlich würde Nott ihre Anwesenheit bereits bemerkt haben, er war nicht dumm.

Alohomora.", flüsterte er und öffnete die Tür langsam. Er sah in eine schmutzige Küche, in der sich Teller und Tassen stapelten. Angeekelt betrachtete er einen Fleck auf dem Boden, während er auf das Zeichen wartete. Sie alle trugen ein Armband, das sich erwärmte, wenn alle ihre Position erreicht hatten. In der Ferne des Hauses hörte er eine kleine Explosion, näher, möglicherweise im Wohnzimmer, eilige Schritte.

Er verharrte regungslos, bis er es fühlte. Und er durchquerte die Küche, scherte sich nicht um den Krach, den die Tür erzeugte, stürzte ins Wohnzimmer und belegte einen Zauberer mit einem Ganzkörperklammerfluch, dem er sich von hinten näherte. Ein zweiter kam neben ihm zum Stehen: Goldstein. Er kümmerte sich um den Gefallenen, Draco wandte sich zum Korridor und näherte sich mit erhobenem Zauberstab der Ecke. Er sprang hervor, wehrte einen Stupor ab, feuerte einen Expelliarmus zurück, ließ Bombarda und Rictusempra abprallen, feuerte seinerseits jeden Entwaffnungs- und Betäubungsfluch, der ihm einfallen konnte, während er jeden der anderen Zauber parierte.

Aber dann hörte er ihn: „Avada Kedavra!", so schnell er konnte, warf er sich auf den Boden, um dem Todesfluch zu entkommen, den man nicht abwehren konnte. Er schlug in die Wand in seinem Rücken ein und lies Putz auf ihn rieseln.

Sein Gegner rechnete nur nicht mit Dracos Kollege, der sich von hinten an ihn heranschlich und es schaffte, ihn endlich außer Gefecht zu setzen. Draco atmete tief durch und erhob sich. Mit seinem Zauberstab entzündete er die vorhandenen Kerzen, es war während des Duells beinahe stockduster gewesen.

Niemand geringerer als Theodore Nott lag nun zu seinen Füßen, gefesselt mit magischen Handschellen. Potter grinste triumphierend: „Sie sind hiermit wegen schwerem Einbruch und Diebstahl verhaftet. Hinzu kommt der zweimalige Mordversuch mit dem Avada Kedavra. Sie dürfen schweigen, sie haben das Recht auf einen Anwalt."

„Einmalig.", knurrte er mit zusammengebissenen Zähnen.

„Oh, der andere wurde von deinem Kumpel ausgesprochen? Na Glückwunsch.", antwortete Potter sarkastisch auf seine Bemerkung.

„Hey! Hier oben!", hörten Draco und Potter jemanden aus dem zweiten Stock rufen. Offensichtlich Thomas, der etwas gefunden haben musste. Aber das konnte dann nur Notts Vater sein, vermutete der Blonde.

They only hit until you cry. [Dramione]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt