Skizze II. 23.12.

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Wieder vergingen mehrere Tage, bis sie sich begegneten. Zwar war es nur im Aufzug des Ministeriums, aber immerhin. Hibbelig standen sie nebeneinander und mieden den Blick des anderen, nachdem sie sich knapp begrüßten. Irgendwann warf er einen Blick zu ihr, der an einem Farbrest in ihrem Haar hängenblieb.

„Du hast da... noch Farbe.", klärte er auf und zeigte auf die lockige Strähne.

„Was wirklich?", bestürzt kämmte sie mit ihren Fingern durch die Mähne. „Ich hab sie schon mehrmals gewaschen. Ich vergesse immer wieder eine Stelle."

„Bei der Masse an Haaren ist das kein Wunder.", schmunzelte er. Schief erwiderte sie sein Lächeln.

„Ja."

Dieser Moment war für Draco sehr schwierig. Er wusste, er würde eine Grenze überschreiten, würde er sie jetzt an sich ziehen und küssen. Konnte er es riskieren? Lieber nicht. Abwesend sah er sie an, die Kämmbewegung, die sie ausführte, gefror.

Faszination spiegelte sich in ihrem Blick, die er ebenfalls empfand. Wie von einer unsichtbaren Kraft wurde er angezogen und auch sie kam ihm näher. Ihre Nasenspitzen berührten sich und gerade wollte er den letzten Zentimeter überwinden, als der Aufzug ruckartig hielt.

Abteilung für magische Strafverfolgung.", sprach die weibliche Stimme über ihnen. Das Gitter öffnete sich, sie fuhren auseinander. Potter stand vor der Kabine und sah sie mit erhobener Augenbraue an.

„Guten Morgen.", begrüßte er sie vielsagend. Draco nuschelte ebenfalls ein Guten Morgen verließ die unangenehme Situation jedoch schnell.

Zielstrebig ging er jedem seiner Kollegen aus dem Weg und verschwand so schnell er konnte in seinem Büro. Endlich war er allein und saß auf seinem Schreibtischstuhl, um sich ungestört in Selbstmitleid zu baden. Verdammter Aufzug. Und verdammter Potter. Dachte er und bettete sein Gesicht in seinen Händen.

...

Nun war es so weit und er konnte die Akte mit dem Einbruch abschließen. Nach einer sehr erfolgreichen Hausdurchsuchung war es ihnen gelungen die Formeln für den Stein der Weisen wieder an sich zu nehmen und sie in der Mysteriumsabteilung zu verwahren. Nicht ohne die Sicherheitsmaßnahmen deutlich zu erhöhen, damit derartige Vorfälle ausgeschlossen wären.

Das Einzige das ihm nach wie vor Sorgen bereitete, war die Verurteilung von Wood, die bald anstand und hoffentlich erfolgreich war. Er war guter Dinge, dass Hermine es schaffen würde die Wahrheit zu sagen und ihm eine angemessene Strafe zu bescheren. Immerhin war sie zu Draco geflüchtet und hatte damit gezeigt, dass sie nicht mehr bei ihm bleiben wollte. Sein erneuter Rückfall, nachdem er seine Reue beteuerte, war dabei nur begünstigend, auch wenn sie dafür einmal mehr hatte leiden müssen.

...

Draco wollte mit ihr sprechen und begab sich infolge dessen zu ihrem Büro, bevor er nachhause verschwand. Er hoffte sehr, sie würde sich auf ein klärendes Gespräch einlassen, denn er könnte diesen Zustand nicht länger aushalten, ohne durchzudrehen.

Zögerlich klopfte er an die Tür, die wenig später von Hermine geöffnet wurde, die erst überrascht, dann nervös wirkte.

„Komm rein.", sagte sie leise und gab den Eingang für ihn frei.

Sie setzten sich, ihrer Intuition folgend, auf das Sofa vor dem Kamin.

„Wie geht's dir denn so?", fragte er und musterte ihr Erscheinungsbild. Sie sah gut aus, wenn auch ein wenig geschafft von einem langen Arbeitstag. Noch immer schob sie mehr Überstunden als notwendig. Wahrscheinlich wollte sie einfach nicht in ihrer Wohnung sein.

They only hit until you cry. [Dramione]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt