Friends, Strangers & Lovers

48. Kapitel

"Sie waren es nicht Orsen."
"Wie meinst du das?"
"Ich hab die Typen gesehen und das sind sie nicht. Das muss jemand anderes sein."
"Aber wenn sie es nicht waren, dann kann es nur noch.."

Er schaute mich erschrocken an.

"Wer Orsen? Sag mir wer!"
"Die Adamos."
"Die Adamos?"
"Mit denen hab ich mich damals angelegt.. und Elijah hat sie in die Schranken gewiesen und jemanden ihrer Clique verprügelt, als sie mich angegriffen hatten vor Jahren.., aber das ist schon Ewigkeiten her."
"Sicher das du sie danach nicht wieder provoziert hast, egal durch was, selbst wenn es für dich nur eine kleinigkeit war."
"Möglich wäre es.. ich hab seine Freundin angebaggert."
"Dein ernst Orsen?
"Ich wusste nicht das sie zu denen gehört." versuchte er sich mir gegenüber zu verteidigen.

Ich rollte mit den Augen.

"Dann bleiben nur noch sie, den Grund dafür hätten Sie zumindest schon einmal."

"Sonst ist niemand mehr übrig.. sie müssen es gewesen sein."

Ich nickte nur.

"Wir überlegen uns morgen was.. ich muss jetzt los."

Orsen nickte und dann machte ich mich auch schon auf den Weg zum Fitti.

Es waren mittlerweile 4 Monaten herum.
4 Monate und wir standen alle unter Druck.
Unser Schulabschluss stand kurz bevor und die Typen die an den Angriffen Schuld waren hatten wir immer noch nicht gefunden.
Und wohl oder übel gingen uns langsam die Ideen sowie die Verdächtigen aus.

Seit Monaten klapperte ich die Clubs mit Orsen und der Clique ab, um jede idiotische Gang mit der sich Orsen und Elijah mal angelegt hatte ausschließen zu können, doch keinen von denen hatte das Potenzial dazu jemanden umbringen zu wollen.

Elijah lag immer noch im Koma.

Seine Eltern weigerten sich die Geräte abschalten zu lassen, denn sie konnten ihren Sohn genauso wenig loslassen wie die Clique es konnte.

Ich hatte ihn bisher kein einziges mal besucht, da ich es nicht aushielt ihn so zusehen, wie Orsen oder Charline es mir beschrieben hatten.
Ich wollte ihn in Erinnerung behalten so wie er war, denn seine Chance aufzuwachen lag bei lächerlichen 0,5%.

Dennoch hofften wir alle auf ein Wunder, doch das Wunder würde nicht geschehen.
Wunder passierten nur in Märchen und das hier war kein Märchen.
Das hier war die Realität.

Ich betrat das Fitnesstudio und lief in die Umkleidekabine.

Emotionslos streifte ich mir meine Sportsachen über und schmiss meinen Rucksack in den Spind.
Danach bewegte ich mich in die zweite Halle und wartete noch ein paar Minuten, da BJ noch mit seinem vorherigen Kunden beschäftigt war, der Elijahs Stunden eingenommen hatte.

Ich kannte ihn nicht, aber ich kannte auch 70% der anderen Leute im Fitnesstudio nicht, weswegen ich mich nicht großartig um ihn scherte.

Der Fremde Typ riss mich aus meinen Gedanken.

"Du bist drann hübsche."

Diese idiotischen Sprüche durfte ich mir nun auch schon seit 4 Monaten anhören, doch davon ließ ich mich genauso wenig beeindrucken, denn er grub jedes weibliche Wesen im Fitti an.

Unbeeindruckt lief ich auf BJ zu, der sich sein Sparring-Outfit auszog.

"Wie geht's dir?"
"Wie immer, gut." erwiderte ich mit ernster Miene und fing an meine SitUps zu machen, die er mir sowieso in ein paar Sekunden aufgedrängt hätte.

"Ava."
"BJ?"
"Ich weiß das dich die Sache immer noch nicht kalt lässt."
"Lässt sie mich aber."
"Ava.."
"BJ, bitte lass es."

Er seufzte, während ich weiter zählte und die gierigen Blicke des Vorgängers, auf der Bank, ignorierte.