Kapitel 10

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Die letzten Tage waren sehr turbulent und aufregend, nachdem Markus und Lara aus dem Krankenhaus entlassen wurden, ist er zurück nach Oberstdorf gefahren, um wieder locker das Training aufzunehmen, denn auch seinen Muskelfaserriss hat er im Krankenhaus gut auskuriert.

Seit zwei Tagen bin ich jetzt schon mit der Kleinen in der neuen Wohnung und wir haben uns sehr gut eingelebt. Ein wenig vermisse ich natürlich die Mädels-WG mit Sara, aber es ist umso schöner endlich wieder jede Minute mit Lara zu verbringen und zu sehen, wie dazulernt und sich weiter entwickelt. Ein wenig haben wir auch schon die Umgebung erkundet und ich bin nach wie vor begeistert. Keine zwei Minuten entfernt liegt ein wunderschöner Spielplatz, den wir sicher noch das ein oder andere mal besuchen werden.

Gerade als ich Lara zu ihrem Mittagsschlaf ins Bett gelegt habe, sehe ich einen eingehenden Anruf auf meinem Handy: Markus. „Hey Markus" – „Hey Bella, na wie gehts euch so?" fragt er sofort drauf los. „Alles super. Lara wird von Tag zu Tag munterer und krabbelt und rollt sich schon wieder wie eine Weltmeisterin über den Boden. Und bei dir, wie läuft das Training so?" frage ich. „Das freut mich zu hören! Das Training ist wahnsinnig anstrengend, aber so ist es immer, wenn man eine Zeit lang nicht trainieren konnte. Der Muskelkater am ganzen Körper ist da der tägliche Begleiter" sagt er lachend. „Warum ich eigentlich anrufe: Ich würde gerne am Wochenende meiner Familie von Lara erzählen. Meine Mama feiert am Samstag Geburtstag und die engsten Verwandten werden da sein, deshalb wäre das die Ideale Gelegenheit, um es allen zu sagen. Vielleicht könnt ihr beide ja auch vorbeikommen, das würde meine Familie bestimmt sehr freuen" erklärt er weiter. Einen Moment muss ich überlegen, aber eigentlich spricht nichts dagegen. Es geht ja um Lara als Enkelin und Nichte und nicht um mich. „Ja klar kommen wir vorbei" sage ich nach einer kurzen Pause. „Super das freut mich wirklich" Wir klären noch wie er sich das Ganze vorstellt und verabschieden uns dann voneinander. Seinen Vorschlag finde ich wirklich gut. Er wird seiner Familie die ganze Story erzählen und dann werden Lara und ich erst dazustoßen, damit wir nicht mit der Tür ins Haus fallen und alle überrumpeln. Die Zeit bis Samstag vergeht für meinen Geschmack viel zu schnell, wie es eben immer ist, wenn man vor etwas Angst hat oder beim Gedanken daran schon sehr nervös wird. Markus meinte, dass wir so gegen 16 Uhr in Siegsdorf sein sollen. Jetzt ist es gerade 12 Uhr und in etwa einer halben Stunde werden Lara und ich losfahren. Zur Feier des Tages habe ich ihr ein neues Kleidchen mit Schleifen angezogen, was sie noch niedlicher wirken lässt. Für Markus Mutter habe ich gestern Abend noch einen Blumenstrauß und ein paar Pralinen besorgt. Mit der Kleinen auf dem Arm packe ich noch schnell ihre Wickeltasche und ein paar Spielsachen ein. Hoffentlich kann sie im Auto gut schlafen, sonst wird es eine sehr anstrengende Fahrt, denn Lara möchte immer beschäftigt werden und zieht die ganze Aufmerksamkeit auf sich. Bevor ich losfahre schreibe ich Markus noch schnell eine Nachricht, dass wir unterwegs sind und fahre los. Es dauert nur ein paar Minuten, ehe Lara einschläft.

Ziemlich pünktlich kommen wir an der Zieladresse an. Ich atme noch einmal tief durch, schnalle Lara aus dem Autositz, schnappe mir das Geschenk für Markus Mutter und gehe zur Haustür.

Wer guckt nachher auch die Quali in Oberstdorf?🤟🏼☺️

Selvfølgelig (Markus Eisenbichler)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt