Skyler:
"Wann wacht sie auf?" "Keine Ahnung, sie schläft immer wie ein Stein." Meine Brieffreundin grinste mich an "Du scheinst sie gut zu kennen...etwas zu gut, Sky. Sag schon, ist sie dir wichtig? Gib es zu, ich kann es sehen, biiiiitteee!" Ich rollte mit den Augen und saß mich auf die Bettkante vor Elenas schlafenden Körper, der mir den Rücken zugewandt hatte. Ivy sah mich mit einem wartenden Gesichtsausdruck an, starrte Löcher durch mich hindurch. Ihre braunen Augen hatten immer noch diesen Blick nicht vergessen, noch dazu sie nicht, wie leicht sie die Wahrheit damit aus mir heraus kitzelte. Ich seufzte auf. "Okay, Ivy...sie...mag für mich mehr als eine Begleiterin auf meiner Reise sein." Ivy schien nicht beeindruckt, sie verschränkte ihre Arme. "Wow, wie romantisch! Hört sich immer noch nach einem billigen Urlaubsflirt an. Jetzt sprich in langen, ausdrucksvollen Sätzen, liebe Skyler, selbst wenn du keine großen Reden schwingst!"
"Eher große Taten und manchmal vielleicht zu riskante." Murmelte ich leise, während ich auf meiner Lippe kaute. "Wie bitte?" Ihre Augen leuchteten begeistert auf. "Ha! Wusste ich doch, dass ich was gehört hab! Sag, was hast du angestellt, dass du jetzt so nervös bist? Du hast damals ohne mit der Wimper zu zucken den Zicken hier eine verpasst, Läden ausgeraubt, ohne geringste Schuld zu zeigen. Wenn du jetzt nervös bist, muss es etwas Großes gewesen sein!" Ich seufzte genervt aus und schüttelte den Kopf. "Ich habe mich damals schon schuldig gefühlt, Ivy. Und zu dem...gestern hab ich in der Tat etwas Großes erlebt. Und ja, es war für mich besonders, nur weiß ich nicht, ob es für sie denselben Effekt in sich trug." Ivy hielt sich beide Hände vor den Mund und schrie: "Oh mein Gott, ihr habt es getan, stimmt's?"
Sofort wurde ich rot, schon bei der Vorstellung, Elena auf diese Art und Weise bei mir zu haben, bereitete mir einen Schauer, der teils angenehm, aber auch unsicher schien. "Gott, nein, Ivy!!!! Denkst du, ich bin so direkt? Ganz ehrlich, am Anfang hatte ich auch null von ihr gewollt. Sie war ein kleines Biest, mein genaues Gegenteil. Ja, klein, aber auch niedlich, irgendwie süß. Die Erste, die sich mir widersetzt hat, einfach ihr eigenes Ding gemacht hat und ich war nicht sauer...wieso war ich nicht sauer?" Ich stand auf, lief hektisch durch das Zimmer, kam auf einmal mit diesen ganzen Gedanken, den Zweifeln in meinem Kopf nicht mehr klar. Scheiße, was war mit mir los? War ich weich? Wurde ich weich? Kacke, Mist!!!! Und noch mehr Ausdrücke kamen flüsternd aus meinem Mund, aber waren im Prinzip nur eine Ablenkung von dem Chaos, was in meinem Kopf herrschte.
"Hey, ganz ruhig, Brauner!" Ivy legte mir eine Hand auf die Schulter und zog mich herunter, auf den Stuhl neben sie. "Du scheinst völlig durcheinander zu sein. Komm schon, was hat sie mit dir angestellt?" Ich seufzte und legte meinen Kopf in meine Hände, mein Blick war starr auf sie gerechnet, wanderte an ihren Haaren entlang. In meinen Gedanken stellte ich sie mir vor, wie sie sich umdrehen würde, ihre blauen Augen wieder in meine schauen würden und ich mir wieder fast einen Herzkasper holen würde, wieder bei der Realität, wie schön sie doch war. "Keine Ahnung..." Ivy lächelte sanft. "Wow... Echt, ich hätte schwören können, dass Skyler Claring nichts aus der Ruhe bringen kann. Willst du es mir erzählen?" "Du wirst mich eh wieder und wieder danach fragen, oder?" Fragte ich seufzend und sie nickte grinsend.
Ich legte mein Gesicht auf meine Hände und murmelte, leise "Ich Idiot hab sie gestern geküsst." "Und wo liegt das Problem? Hast du es danach gleich bereut, wolltest du es nicht?" Hakte Ivy nach und ich sah sie kopfschüttelnd an. "Natürlich hab ich gewusst, was ich tue und Gott, ja ich wollte es! Nur..." "Sie hat dich zurück gewiesen, Sky?" Ich schüttelte wieder tonlos den Kopf, bevor ich antwortete: "Nein, hat sie nicht. Im Gegenteil, sie..." Ein Lächeln bildete sich wieder automatisch auf meinem Gesicht. "Sie hat so glücklich danach gewirkt. Wir haben draußen einfach gesessen, die Wunderkerzen bewundert, eine selbst angezündet und dann in diesem Schein und Moment hab ich sie geküsst." "Awwww und du sagst immer, du bist keine Romantikerin, obwohl das hier nach Titanic-Niveau klingt!" Quietschte meine Brieffreundin auf und kniff mir in die Wange. "Und du wirst wieder so rot und lächelst so glücklich! Wieso machst du dir dann Sorgen?"
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Autumn Runaways (Alte Version) (GirlxGirl)
Teen FictionElena fühlt sich besser als nie zu vor, alles in ihrem Leben scheint perfekt zu sein, doch nach ein paar Tagen erfährt sie, dass der Spruch: "Der Schein trügt oft" Recht behält und das mehr, als ihr lieb ist. Wäre ihr Leben nicht schon kompliziert g...