Halt

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Linn hörte Geräusche, aber keine gewöhnlichen.
Sie hörte Schreie, Schüsse und es war unsagbar laut... dort, wo sie sich befand war es dunkel und kalt, sie hatte Angst... sie versuchte  durch die Dunkelheit zu sehen.
Doch das einzige was sie sah, waren Schatten.
Bald hörte sie Menschen sprechen, sie wollte herauskommen und nach ihrer Mutter sehen, sie war schon sehr lange weg.
Als sie gerade dabei war, mit ihrer gesamten Kraft gegen die Dielen zu drücken, hörte sie ein Surren. 
Als sie es endlich schaffte, die lockeren Dielen zu verschieben, kletterte sie aus ihrem Versteck und schlich vorsichtig umher, um zu sehen was vor sich ging. Als sie sich umsah, bekam sie Angst... ihr kleines Häuschen war völlig verwüstet... während sie sich weiter umsah, entdeckte sie die offene Tür.
Als sie hinaus sah, sah sie eine Person in schwarz gekleidet mit einem rötlichen Gegenstand in der Hand. Dieser Gegenstand flackerte immer wieder, aber was sie am meisten verunsicherte, war die Tatsache das er eine dunkle Maske trug.
Er schien wütend denn er schrie rum.
Dann machte er eine schnelle Handbewegung.
Sie sah auch einen weiß gekleideten 'war es ein Mann?' in der Luft schweben, dann flog dieser geradewegs auf die offene Tür zu.
Sie hielt sich die Hände vor den Mund um keinen Laut von sich zu geben ... der weiß gekleidete Mann bewegte sich nicht. Der Mann in schwarz nahm seine Maske ab , als niemand hinsah .. doch nun sah Linn seine kalten und wütenden Augen.
Sie hatte so unglaubliche Angst das sie wieder in ihr Versteck ging und sich dort leise in den Schlaf weinte... sie wachte immer wieder auf und hoffte darauf das ihre Mutter wiederkäme.
Als sie eine Ewigkeit später wieder Schritte hörte, hatte sie Hoffnung, und kam aus ihrem Versteck heraus.
Aber vor ihr stand ein Mann.
Er war groß und trug gute Kleidung,
...na wo ist deine Mami?, fragte er und lächelte sie wissend an,
...ich.. ich weiß nicht, schluchzte sie. Komm wir gehen sie suchen, sagte der Mann und ohne ein Wort von ihr abzuwarten nahm er sie an die Hand. Der Mann versteckte sie unter seiner Jacke.
Warum, wusste sie nicht, aber so konnte sie nicht sehen wohin sie gingen oder was um sie herum war... plötzlich stand sie weit, weit hinter sich.
Sie sah sich und den Mann weg gehen... sie fing an zu schreien.
Sie schrie, ...geh nicht mit ihm !
Es ist ein großer  Fehler! Aber das kleine Mädchen hörte sie nicht ... sie konnte nichts tun ....

In der Nacht wachte Anakin auf.
Er konnte auf dem Sofa nicht sehr gut schlafen und beschloss sich etwas zu trinken zu holen.
Es war um die Zeit erst 3:00 Uhr, weshalb er durch das Haus schlich. Doch plötzlich hörte er Geräusche aus seinem Zimmer, etwas bewegte sich und er hörte Worte, konnte aber nicht verstehen welche.
Er beschloss die Tür zu seinem Zimmer ein wenig zu öffnen. Doch was er sah ließ ihn an Ort und Stelle verharren.
Er sah Linn, wie sie sich hin und her wälzte und flüsterte, ...nein ... geh nicht mit ihm... Hilfe...
Als er diese Worte hörte, verspürte er große Sorge um sie.
Da er jedoch nicht wusste von was sie träumte, setzte er sich zu ihr an die Bettkante und konzentrierte sich völlig auf sie.
Er tauchte in ihren Traum ein und das erste was er sah, war ein kleines Mädchen, versteckt unter einem Mantel.
Er sah auch das Grinsen dieses Mannes und verstand sofort was los war.
Er sah sich weiter um und sah Linn in ihrem jetzigen Alter.
Er sah ihr in die Augen und erkannte so viele Gefühle das es ihn fast überrannte.. Trauer, Angst, Hilflosigkeit und so viel... Leere.... er wusste was er tun musste, um ihr zu helfen.

Linn sah ihrem jüngeren Ich nach.
Sie wusste nicht, was sie tun sollte und stand einfach nur da.
Doch dann veränderte sich etwas ... eine große dunkelhaarige Person stand vor dem kleinen Mädchen und der Mann neben ihr verschwand.
...Ich heiße Anakin und wie heißt du? fragte er ruhig.
...Ich.. ich bin Linn, sagte sie, noch immer hatte sie mit ihren Tränen zu kämpfen.
Komm her... er breitete seine Arme aus und sie fiel in sie hinein.
Dann sprach er wieder, als er sie im Arm hielt,
...shhh alles wird wieder gut...
Und während er dies sagte, streichelte er ihren Kopf.
Linn beobachtete das alles aus der Ferne.
Sie konnte es nicht fassen ... sie wurde gerettet ... plötzlich war sie unfassbar müde und fiel nach hinten...

Dann schlug sie wieder ihre Augen auf. Sie schreckte hoch und atmete heftig. Ihr war sehr heiß. 
Dann sah sie Anakin, der an ihrer Bettkante saß.
Er beugte sich zu ihr und nahm sie in den Arm, ...shhh alles wird wieder gut... und dann berühte er sanft ihren Kopf mit seiner großen Hand.
Es war genau wie in ihrem Traum... sie fing bitterlich an zu weinen.
Doch mit der Zeit wurde es weniger und als sie aufhörte schob er sie vorsichtig von sich weg.
...Möchtest du duschen ? fragte er ruhig. 
Da bemerkte sie erst, wie durchnässt  ihre Schlafkleidung war.
So hätte sie nicht mehr einschlafen können...

Sie nickte und stand langsam auf.
Da Anakin ein eigenes Bad hatte,  sorgte es auch für keinen Aufruhr.
Als sie im Bad war, sah sie sich um.
Vor ihr, war ein Waschbecken.
Darüber hing ein kleines Schränkchen. In der rechten Ecke war eine Dusche mit Glasabtrennung, wo man nicht hindurch sehen konnte.
In der linken Ecke, war die Toilette.
Als sie ihre Kleidung auszog und die kühle Luft ihre erhitzte Haut streifte, zitterte sie.
Sie wusch ihre Unterwäsche und nachdem sie diese zum trocknen aufgehangen hatte, ging sie Duschen. Ihr tat das Wasser gut.
Es prasselte unaufhörlich auf sie nieder und sie genoss es.

Derweil versuchte Anakin ihr etwas zum anziehen zu suchen, da ihre alte Kleidung fast nur noch aus Fetzen
bestand, beschloss Anakin ihr etwas anderes zu geben.
Aber seine Mutter konnte er nicht wecken.. also durchwühlte er seinen Schrank und fand ein T-shirt was ihm selbst etwas zu groß war und ihr deshalb bis zu den Knien gehen musste. Es war dunkel grün.
Er legte es vor die Badezimmertür und als er hörte das sie dass Wasser abstellte, flüsterte er,
...ich habe dir ein Shirt vor die Tür gelegt.
Sie lächelte.
Danke.. flüsterte sie ebenfalls.

Ein paar Minuten später, öffnete sich die Tür einen Spalt und sie nahm sich das Shirt.
Nachdem sie fertig war, sah sie an sich herab... sie seufzte und machte die Tür etwas auf.
Anakin saß auf dem Bett und sie fragte leise und beschämt... hast .. hast du auch etwas mit langen Armen?
Nein... habe ich nicht.
Dafür ist es zu warm auf Naabo.
Sie seufzte erneut und trat heraus ... Anakin konnte sie, trotz der Dunkelheit, sehen.
Ihre Haare waren noch immer feucht und tropften auf das T-shirt.
Sie war Barfuß.
Ihre braunen Augen zogen ihn wieder in ihren Bann... egal ob nass , kalt oder sonst etwas... sie war wunderschön.
Das Shirt ging ihr tatsächlich bis zu den Knien, er musterte sie erneut.
Er wusste das sie verlegen war, doch jetzt kannte er den Grund..... ihre Arme waren übersäht mit Prellungen...  Narben... und Flecken.
Sie waren nicht alle vom Absturz.. er spürte wieder Wut in sich hochkommen.
Als sie dies bemerkte, ging sie zum Bett und setzte sich. Sie rutschte bis nach hinten und lehnte sich gegen die Wand am Kopfteil.

Er atmete  tief ein und aus und spürte langsam wieder Gelassenheit.
Er wollte gehen und sah ihr ins Gesicht, in die Augen, um ihr 'Gute Nacht' zu sagen, als er etwas spürte, von ihr.
Er spürte wieder diese Angst in ihr. Dann spürte er eine Hand an seinem Shirt ziehen ... kannst ... du bleiben ...? fragte sie so leise das man es hätte überhören können.
Doch er hörte jedes einzelne Wort von ihr.
Er rutschte ebenfalls an die Wand an der sie lehnte und so saßen sie eine Weile.
Langsam rutschte sie immer näher zu ihm, dann spürte er etwas schweres auf seiner Schulter.
Sie schlief, mit ihrem Kopf an seiner Schulter, ganz ruhig, tief und fest.
Bald darauf schlief er ebenfalls ein .

Beide wussten das sie an diesen Abend nicht viele Worte brauchten.
Sie brauchte nur den Halt, den nur er ihr geben konnte...

NOTIZ also Kapitel sieben und acht sind meine absoluten Lieblinge 🥰 viel Spaß noch 😊

Balance Zusatz auf deutsch Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt