Die Begegnung mit dem Tod (Gedanken)

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Der Tod. Er ist immer in deiner Nähe. Manchmal steht er dir gegenüber und lächelt dich nur an. Manchmal schleicht er an dir vorbei, ignoriert dich, aber ergreift deines Nachbars Hand. Ein einziges Mal nimmt er auch deine Hand, lächelt dich an und sagt "komm mit". Und du gehst mit, ohne dich zu wehren.
Doch wie weiß man, dass der Tod dich jetzt mitnimmt? Wie sieht der Tod aus?
Wirkt er attraktiv und liebenswürdig? Ist es schön zu sterben? Liebt der Tod seinen Job?
Die Liebe mit dem Tod zu verbinden ist möglich. Du kannst den Tod lieben. Doch kann der Tod auch dich lieben? Alle, denen er die Hand hinhält, nimmt er auch mit. Er nimmt sie mit, doch er liebt sie nicht.
Er begleitet dich bis zum Tor, davor bleibt er stehen. Durch das Tor, das ins Jenseits führt, wirst du alleine gehen müssen.
Er verabschiedet sich nicht, er legt dir nur die Hand auf deine Wunden, auch auf diese, die fürs menschliche Auge nicht sichtbar sind. Mit der anderen Hand hält er noch immer deine. Doch plötzlich wird die eiskalte Hand auf deinen Wunden warm. Sie löst ein Gefühl von Freiheit aus, Freiheit aber auch Geborgenheit. Deine Wunden vernarben und diese Narben verblassen. Und sobald diese Wunden geheilt sind, öffnet der Tod das Tor und er löst sich von dir. Erst dann dreht er sich um und geht.

(231 Wörter)

°•.𝖛𝖆𝖈𝖚𝖚𝖒 𝖎𝖓 𝖒𝖞 𝖑𝖚𝖓𝖌𝖘.•°Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt