Kapitel 17

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Nebelschweif fand sich auf einer großen Wiese wieder. Aber diesmal begrüßte sie keine Katze hier. ,,Hallo!" rief die weiße Kätzin laut. Aber tief im inneren wollte sie nur mit einer Katze sprechen, dem ehemaligen DonnerClan-Heiler. ,,Gänsefeder!" rief sie nach ihm. ,,Ich muss dich sprechen, bitte!" bat sie. ,,Was möchtest du besprechen?" kam es von einer Stimme hinter ihr. Nebelschweif fuhr herum. ,,Du wusstest dass das alles passiert." polterte sie. ,,Du hast gewusst zu was Tigerstern heranwächst und hast nichts getan um das alles hier zu verhindern!" fuhr sie ihn an. Der graue Heiler zuckte mit den Ohren. ,,Was hast du denn erwartet? Dass ich ein Junges umbringe, nur weil er so viel Tod und Leid über den Wald bringt?" hakte er nach. Nebelschweif sah ihn ernst an. ,,Nein, aber ..." sie hielt inne. ,,Nebelschweif, jede Katze hat ihre Aufgabe. Irgendwann wirst auch du das verstehen." erklärte er. Die weiße Kätzin sah ihn ungläubig an. ,,Ich verstehe dich nicht." gab sie leise zurück. ,,Das hast du nie." antwortete der Heiler kühl. Nebelschweif nickte knapp. ,,Ich hätte damals auf dich hören sollen. Du hast mir gesagt, dass es besser wäre, wenn ich meinem Leben ein Ende bereite." sprach Nebelschweif mit rauer Stimme. Gänsefeder schüttelte jedoch den Kopf. ,,Dem SternenClan sei Dank, hast du nicht auf mich gehört. Es war egoistisch dir das zu sagen, ich wollte dich vor dem Unheil beschützen. Aber glaube mir, viele Dinge wären anders verlaufen, wenn du nicht gewesen wärst." sprach der Heiler. ,,Dank dir steht dem Aufstieg des sechsten Sterns nichts mehr im Weg." miaute der Heiler und löste sich in einem hellen Licht auf. Nebelschweif schloss die Augen vor dem blendenden Licht. Als sie ihre Augen wieder öffnete, war der ehemalige Heiler verschwunden. ,,Gänsefeder!" rief die weiße Kätzin ihm hinter her.

Plötzlich schreckte Nebelschweif auf und sah in Feuersterns grünen Augen. ,,Feuerstern" miaute sie außer Atem. ,,Entschuldigung." murmelte der Anführer knapp. ,,Was willst du?" fragte Nebelschweif. ,,Du kennst diesen Geißel?" hakte er nach. ,,Du erinnerst dich daran, als ich dir erzählt habe, dass Stachelkralle Tigerstern damals auf ein Hauskätzchen gehetzt hatte?" fragte sie. Feuerstern grübelte kurz und nickte. ,,Geißel oder Kurzer, wie er sich damals genannt hat, ist dieses Hauskätzchen gewesen. Er hatte nie vorgehabt Tigerstern zu vertrauen, er wusste von Anfang an wer er war." erzählte Nebelschweif. Sie schüttelte ratlos den Kopf. ,,Ich verstehe nicht wie aus diesem verängstigten Hauskätzchen, so ein skrupelloser Kater werden konnte." murmelte sie. Feuerstern zuckte mit den Schultern. Er musterte die Kätzin. ,,Sieh mich bitte nicht so an." verlangte Nebelschweif. ,,Möchtest du darüber reden?" fragte er zögernd. Die Kätzin sah zu ihm auf. ,,Es ist nicht schön wenn einem die Vergangenheit einholt." antwortete sie und legte ihren Kopf wieder nieder. Feuerstern stieß sie tröstend an. ,,Es tut mir leid, dass du nicht die Ruhe und den Frieden bekommen hast, den du dir verdient hast." bedauerte Feuerstern. Nebelschweif hob ihren Kopf. ,,Ich bekomme meine Ruhe schon, mach dir keine Sorgen Feuerstern." Der Anführer seufzte erschöpft und lächelte halbherzig. ,,Ich mache mir Sorgen um die Schlacht. Der BlutClan zählt so unheimlich viele Katzen. Ich weiß nicht, ob wir das überstehen werden." miaute er besorgt. Die weiße Kätzin sah ihn sanft an. ,,Die Schlacht wird Opfer fordern und selbst wenn unsere Krieger verlieren sollten, wird der DonnerClan überleben." miaute sie sicher. Feuerstern sah sie zweifelnd an. ,,Wenn Geißel unsere Krieger besiegt hat, werden sie her kommen und..." Feuerstern wollte sich nicht einmal ausmalen, was dann geschehen würde. Nebelschweif setzte sich schwerfällig auf. ,,Wir werden kämpfen." versicherte die weiße Kätzin. Feuerstern nickte zögernd. ,,Aber was ist wenn ich die falsche Entscheidung treffe." zweifelte er. ,,Du wirst eine Entscheidung treffen und der Clan wird hinter dir stehen Feuerstern, egal ob richtig oder falsch." gab sie zurück. Aber die Worte erreichten den Anführer kaum. ,,Bereits bevor du in diesen Wald gekommen bist, wurde prophezeit das Feuer den Clan retten wird." miaute sie eindringlich. Feuerstern sah zu ihr. ,,Glaube an den SternenClan, dass er die richtige Entscheidung getroffen hat. Denn eines kann ich dir sagen, über diesen unergründlichen Haufen Katzen dort oben, in den wirklich entscheidenden Momenten wird er uns immer helfen und zur Seite stehen." sprach sie sicher. Feuerstern nickte knapp. ,,Du hast Recht." gab er leise zu. ,,Kannst du Schattenpfote zu mir schicken?" bat die Älteste. Der Anführer nickte leicht und verließ den Heilerbau.

Wenig später kam Schattenpfote zögernd in den Heilerbau zu der weißen Kätzin getrottet. ,,Feuerstern sagte mir, du wolltest mich sprechen?" hakte sie leise nach. Nebelschweif hob den Kopf in ihrem Nest. ,,Du hast eine starke Verbindung zum SternenClan." fing Nebelschweif an. ,,Hast du jemals vom sechsten Stern gehört?" fragte die weiße Kätzin. Schattenpfote überlegte kurz, aber schüttelte den Kopf. ,,Nein, der SternenClan hat mir in meinen Träumen nichts davon erzählt." miaute sie ratlos. Nebelschweif nickte schwach. ,,Wen siehst du?" wollte die Älteste wissen. Schattenpfote schnippte unbehaglich mit ihrem Schweif. ,,Sturmwind." gab sie knapp zurück. Nebelschweif lächelte schwach. ,,Und du?" hakte die Schülerin vorsichtig nach. Die weiße Kätzin legte wieder ihren Kopf nieder. ,,Unterschiedlich." gab sie zurück. Doch plötzlich fiel es Schattenpfote ein. ,,Doch, ich habe mal vom sechsten Stern gehört." platzte es aufgeregt aus ihr heraus. Nebelschweif sah interessiert auf und spitzte die Ohren. ,,Buntpelz, sie hat es mal erwähnt, in Bezug auf Rauchschweif." erzählte die Schülerin. Die weiße Kätzin spitzte noch mehr die Ohren. ,,Was hat sie genau gesagt?" hakte sie nach. Die schwarze Schülerin schnippte unbehaglich mit ihrem Schwanz. ,,Sie meinte dass, Rauchschweif den Aufstieg des sechsten Sterns nicht miterleben würde." erinnerte Schattenpfote sich. ,,Das war als Tigerstern so versessen darauf war sie zu töten." fügte die Schülerin hinzu. Nebelschweif wiegte ratlos den Kopf hin und her, es ergab alles keinen Sinn. Der Stern könnte auf Anführer hindeuten, aber es gab nur vier Anführer, wenn ein sechster dazu kommen würde, wo wäre der fünfte Anführer? Ob die Clans versuchen sollten mit dem BlutClan zusammen im Wald zu leben? Sollte Geißel zum Anführer mit neun Leben werden? Nebelschweif sah zu der Schülerin. ,,Du kannst schlafen gehen, es wird sicher anstrengend für dich das ganze Kampftraining aufzuholen." miaute die Älteste. Schattenpfote wich ihren Blick aus. ,,Ich gehe nicht zum Kampftraining, Feuerstern hat mir aufgetragen zu jagen." antwortete sie zögernd. Nebelschweif verdrehte genervt die Augen. ,,Was ist mit dem Kampf? Wirst du dann nicht mitkämpfen?" wollte sie wissen. Schattenpfote schüttelte den Kopf und trat näher an die weiße Kätzin heran. ,,Ich weiß du kannst das nicht verstehen, weil du grundlegend anders als ich bist, aber das ist auch gut so. Wie gesagt, eine Katze die wild entschlossen ist mich umzubringen kann ich nicht aufhalten. Aber man kann den anderen Katzen mit Vernunft beiwohnen und sie auf den Weg des SternenClans zurückführen." sprach die Schülerin leise. Nebelschweif konnte kaum fassen, dass diese Worte aus dem Mund einer Schülerin kamen. ,,Daran glaubst du wohl wirklich?" hakte die Älteste ungläubig nach. Schattenpfote nickte sicher. ,,Und was ist, wenn dich ein Dachs angreift, oder ein Hund? Oder Fuchs? Was machst du dann?" wollte die weiße Kätzin wissen. Schattenpfote zuckte mit den Schultern. ,,Dann werde ich ihnen auch nichts tun. Ich achte das Leben und bedanke mich für jede Maus die ich bisher essen durfte." Nebelschweif nickte leicht, das glaubte sie der Schülerin. Keiner sonst würde das machen, aber sie sicherlich. ,,Du hättest besser Heilerin werden sollen." miaute die weiße Kätzin murrend. ,,Ich bin genau dort, wo ich sein muss." antwortete die Schülerin und verließ den Heilerbau. 

Warrior Cats- Sturm der FinsternisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt