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"Wie geht's dir? Gefällt es dir an deinem College?", fragte Taylor mich neugierig.

"Mir geht's ganz gut. Ich vermisse dich nur mega. Außerdem springen hier echt verdammt viele Idioten rum, aber mit denen werde ich auch noch fertig.", erzählte ich ihm. "Und bei dir so?"

"Mich haben alle direkt gut aufgenommen hier. Nur leider hatten sie für den Moment kein freies Zimmer mehr und haben mich mit einem Mädchen in eins gesteckt.", erzählte er mir leicht nervös, in der Hoffnung ich würde nicht komisch darauf reagieren.

"Mit einem Mädchen?", fragte ich ihn fassungslos und setzte mich in meinem Bett auf.

"Ja. Aber bleib ruhig, sie ist nicht hübsch.", antwortete er mir.

Ich konnte förmlich über das Handy seine Nervosität spüren.

"Ich habe heute auch mit einem Jungen getanzt, der mich herausgefordert hat. Mach dir keine Sorgen, er ist auch nicht so hübsch.", ich nahm das Telefon von meinem Ohr und legte beleidigt auf.

Pure Eifersucht strömte durch meinen Körper, weshalb ich mich dazu entschied, raus an die frische Luft zu gehen. Ich wusste, dass bereits Bettruhe war, deshalb schlich ich mich heimlich aus dem Gebäude und setzte mich draußen angekommen an einen der Bäume. Seufzend packte ich mein Handy aus der Hosentasche und ging auf Taylors Instagram Seite, um zu schauen, ob ich irgendwas auffälliges finden würde. Ich schaue alles durch, bis ich auf seine Markierungen stieß und ein Bild mit einer hübschen Brünette fand. Ich ging auf das Foto und sah als Unterschrift "Mit meinem heißen Zimmergenossen den Abend ausklingen lassen". Wütend machte ich einen Screenshot und schickte es ihm zu mit der Nachricht "Von wegen nicht hübsch." Sauer packte ich mein Handy weg, als ich bemerkte, wie Tränen in meinen Augen aufstiegen.

"Was machst du so spät hier draußen?", ertönte eine raue Stimme.

Ich verdrehte nur genervt die Augen, als ich sah wer gerade neben mir stand. Versuchte meine Tränen bei mir zu behalten.

Er setzte sich neben mich und schaute mich an. "Was ist los?"

"Ach nichts..", antwortete ich ihm kalt.

"Hier, ich denke das brauchst du jetzt.", meinte er ruhig.

Ich drehte meinen Kopf zu ihm, schaute auf den Joint in seiner Hand und dann hoch in seine strahlenden grünen Augen.

"Evan, ich halte davon nichts, danke.", ich lehnte meinen Kopf gegen den Baumstamm, schaute ihn jedoch weiterhin an.

Ich habe Taylor auch angelogen. Evan sieht verdammt gut aus.

"Hast du es denn schon einmal probiert?", fragte er mich mit hochgezogener Augenbraue, ein leichtes Schmunzeln umspielte seine vollen, wohl geformten Lippen.

Ich schüttelte nur hastig meinen Kopf.

"Dann probier es einfach mal.", er steckte sich den Joint zwischen die Lippen und zündete ihn an.

Ein wohliger Geruch von Gras umwehte meine Nase.

"Na gut.", antwortete ich ihm, als er mir auch schon den Joint herüber reichte.

Ich zog vorsichtig an ihm und muste sofort loshusten. Evan fing an los zu lachen und mir auf dem Rücken rumzuklopfen.

"Nicht so stark ziehen wenn du das erste mal rauchst.", ein dickes Grinsen bildete sich in seinem Gesicht.

Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen und prustete laut los. Schnell legte er einen Finger auf meine Lippen, starrte mir dabei tief in die Augen.

"Pssht, nicht so laut, sonst hört uns einer der Wachmänner.", flüsterte er mir entgegen, als von weitem auch schon das Licht einer Taschenlampe leuchtete. "Zu spät. Wir müssen hier weg."

Er hielt mir seine Hand hin, welche ich unsicher annahm und von ihm nach oben gezogen wurde. Er zog mich mit sich über die riesige Wiese, bis hin zu einer Lücke in der Mauer, die uns von der Straße draußen trennte. Wir gingen hindurch und ließen uns von der anderen Seite erleichtert die Mauer hinunter gleiten.

Evan zündete den Joint erneut an und zog ein paar mal daran, bevor er ihn zu mir reichte. Ich schaute das Teil in meiner Hand an und überlegte, ob ich es wirklich machen sollte. Ich dachte wieder an die ganze Geschichte mit Taylor, die ich im Moment einfach nur vergessen wollte. Daher steckte ich den Joint zwischen meine Lippen und zog einfach ein paar Mal daran.

Nach einigen Minuten bemerkte ich, wie sich mein ganzer Körper taub anfühlte und ich für den Moment anfing, nicht mehr über Taylor und die hübsche Brünette nachzudenken.

"Du sag mal, was war eigentlich los, dass du wie so ein Häufchen Elend hier draußen am Baum saßt?", unterbrach Evan die Stille zwischen uns.

"Unwichtig.", seufzte ich als Antwort.

"Ein Junge?", fragte er mich neugierig, aber eher auf eine gechillt Art und Weise.

Es war schon ein cooles Gefühl so gechillt drauf zu sein und einfach nur unter dieser Laterne, an die Mauer gelehnt zu sitzen.

"Ja..", flüsterte ich als Antwort.

Ich merkte, wie ich aufeinmal wieder komplett an das Geschehene denken musste und etwas Traurigkeit in mir aufstieg.

"Was hat er getan?", er drehte seinen Kopf zu mir und schaute mich an.

"Naja, so im Ganzen kann er ja wahrscheinlich nichts dafür. Aber er hat mich trotz allem belogen. Er meinte, es wäre kein Zimmer auf seiner Tanzschule bei den Jungs freigewesen und stattdessen ist er bei einem Mädchen in das Zimmer gekommen. Er meinte sie wäre nicht hübsch und dann habe ich auf Instagram entdeckt, dass er gelogen hat, weil sie einfach verdammt gut aussieht. Ich habe meinem Freund dann auch unter die Nase gerieben von wegen ich habe mit einem Jungen getanzt der auch nicht so gut aussieht, obwohl du sehr wohl gut aussiehst und ich ihn somit ja auch belogen habe.", ich bemerkte erst im Nachhinein, was ich da eigentlich gerade von mir gegeben hatte.

"Du findest mich hübsch?", er wackelte mit seinen Augenbrauen. "Darauf kommen wir aber später noch zurück.", er grinste mich an. "Das er mit einem Mädchen auf einem Zimmer ist, konnte er sich bestimmt nicht aussuchen. Aber das ihr euch beide gegenseitig angelogen habt mit dem Aussehen der Person, geht natürlich nicht. Ihr müsst da aufjedenfall noch einmal drüber reden."

Wow, bekifft kann er sogar echt verdammt nett und hilfreich sein.

"Danke für den Tipp.", ich lächelte ihn an. "Aber für heute reicht es mit dem Thema. Ich brauche Ablenkung.

"Komm mit, ich zeige dir, wie schön diese Stadt in der Nacht ist.", er stand auf, reichte mir die Hand und zog mich nach oben.

Mein Handy fing genau in diesem Zeitraum an zu vibrieren. Ich schaute drauf und las seinen Namen - Taylor.

Entschuldigung das ihr so lange auf das nächste Kapitel warten musstet. Ich musste mir erst einmal über einige meiner Geschichten klar werden und planen, wie es letztendlich weiter gehen soll.

Ich hoffe es gefällt euch trotz allem.🥰❤🌹

Dreams *coming soon*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt