Rin und ihr Geheimnis

Ein altes Gesicht

Aufgebraust kommt Jaken aus dem Gebüsch gedackelt, direkt zu Rin und Sesshomaru.
Das Mädchen sieht zu den kleinen Gnom, der sie strafend anschaut ,,Wie kannst du es wagen einfach Meister Sesshomaru zu Küssen!?!", doch sofort hält er inne, als er Sesshomarus Blick bemerkt.
Jaken hebt seinen Kopfstab, schützend vor seinen Körper und schaut den Daiyoukai entschuldigend und unterwürfig an.
Er denkt schon sein letztes Stündlein hätte geschlagen ,,Jaken...geh und zünde das Feuer an...sonst!", mehr braucht Sesshomaru nicht zu sagen.
Jaken weiss sofort was sonst passiert.
Der kleine springt in die Luft und sammelt so schnell, wie er kann, das Feuerholz ein.
Als er fertig ist und es auch schön gestapelt hat, zündet er das Holz mit seinem Kopfstab an.
'Wenn Blicke töten könnten...dann wäre ich schon sehr oft Tod...',  seufzend setzt er sich vor dem flackernden Feuer.
Sesshomaru steht, mit Rin auf dem Armen, auf und setzt sie sachte in das weiche Gras an das Feuer.
Das Mädchen schaut kurz zu ihm nach oben, bevor sie zu Amelia und Emelia schaut, die redend aus dem Gebüsch mit essen auf ihren Armen kommen.
Innerlich seufzend geht Sesshomaru ein Stück in den Wald hinein, wodurch er die Umgebung ein bisschen genauer betrachtet.

Es vergeht einige Zeit , wobei  der Himmel einem schwarzem Loch gleicht, ohne glizernde Sterne und einem leuchtenden Silbermond.
Die Welt um einen scheint es nicht mehr zu geben, jedes kleine Geräusch, jeden funken von Licht oder Leben kann man weder sehen noch hören.
Die stille der Nacht ist schon Furcht erregend, jedoch nicht für einen Youkai.
Es ist eine perfekte Nacht für sie, die auf Essens suche sind.

Sesshomaru geht zu Rin und den anderen zurück, als er dort ankommt merkt er, das Emelia und Amelia weg sind, anscheinend machen sie einen Spaziergang und reden ununterbrochen miteinander, jedoch verschwendet er keinen weiteren Gedanken an die beiden.
Er schaut zu Rin, die einen ruhigen Schlaf zu haben scheint.
Der kleine Jaken liegt halb auf einem kleinen Felsen und schläft tief und fest, sowie Ah-Un, der unter einen wunderschönen grün blühenden Baum liegt.
Es ist eine wunderschöne angenehme Nacht.
Ein schöner warmer Windstoß durchfährt die Baumkronen, sowie das grüne Gras.
Ah-Un schnauft einen kurzen Moment auf.

Am nächsten Morgen, noch bevor die Vögel wach sind, macht sich die Gruppe langsam auf dem Weg, um die Blume zu suchen.
Sesshomaru ist sich nicht richtig sicher, ob sie die Blume überhaupt finden werden und wenn sie, sie finden würden, dann wird es gefährlich 'Besonders für Rin'.
Er schaut kurz in den Himmel, der sich langsam von einem rötlich in einem blauen ton verfärbt.

Schon seit einigen Stunden sind sie unterwegs, auf der Suche nach der Blume.
Rin hat mittlerweile fürchterlichen Hunger bekommen und Blickt verzweifelt zu Sesshomaru nach vorne "Sesshomaru-sama, kann ich mir was zu essen suchen...ich beeil mich auch!", Jaken, der sich natürlich wieder einmischen muss, blickt zu Rin, die auf Ah-Un sitzt, nach oben ,,Du hast erst vor kurzem was gegessen und denke an dein Fuß!", sie schaut den kleinen mit einem finsteren Blick an, worauf er schnell ruhig wird und keinen Ton mehr sagt.
Sesshomaru, der dies bemerkt hat, grinst in sich hinein 'Ich wusste nicht das Jaken Angst vor ihr hat'.
Er bleibt augenblicklich stehen und schaut kurz zu Rin, die ihn erwartungsvoll ansieht ,,Mein Fuß tut nicht mehr weh, das Schwöre ich!" ,,Beeil dich", kommt es kurz von ihm.
Das war es worauf sie gewartet hat, lächelnd springt sie von Ah-Un runter und geht sofort in den Wald.
Der kleine Gnom bemerkt nicht das Sesshomaru ihn tödlich ansieht, erst als er seinen Namen hört ,,Jaken!", zuckt der kleine Gnom zusammen und sieht mit einem *es tut mir leid Blick* zu Sesshomaru hoch.
,,Pass auf sie auf", bei seinem letzten Satz, springt er sofort in den Wald. ,,Rin!! Wo bist du?!!~", ruft er durch den ganzen Wald.
Der Daiyoukai  seufzt innerlich, er wusste das Jaken sie so oder so nicht mehr finden wird.  
Er macht sich sofort auf dem Weg, in den Wald  hinein und folgt Rins Geruch, doch er riecht auch noch etwas ganz anderes, zu bekannt ist dieser Geruch.

Lächelnd pflückt Rin ein paar Blaubeeren von einem Strauch, ein leises knacken lässt sie jedoch sofort aufhören ,,Es ist wahrscheinlich nur ein Reh  oder ein Hase", flüstert sie zu sich selbst, um sich zu beruhigen.

,,Was macht ihr hier?", hört sie auf einmal ein bekannste stimme sagen. Sie dreht  sich sofort zu dieser Stimme um.
Wen sie da sieht lässt ihr Atem stocken.
Der Mönch von früher, der sie in ein Menschendorf bringen wollte, gegen ihren eigenen Willen 'Er ist zwar etwas älter geworden aber seine Stimme...'
Der Mann mustert sie von oben bis unten, sieht sie aber nach einer Weile ins Gesicht ,,Ihr wisst schon, dass dieser Wald voller gefährlicher Youkai ist".
Rin geht einige Schritte zurück, spürt aber nach wenigen Metern einen Baum hinter sich.
Ihm kommt das Verhalten von dem Mädchen, irgendwo her sehr bekannt vor.
Der Mönch schaut sie sich noch einmal genauer an, plötzlich fällt es ihm wieder ein.
'Das kleine Kind von damals, dass unbedingt bei einen Youkai sein wollte...wie hieß er noch gleich?...ach ja Sesshomaru', er konnte das all die Jahre nicht verstehen, wie ein kleines Mädchen einem Monster einfach so folgen kann.
,,Hat er dich ganz allein gelassen? Wo ist er denn?", Rin sieht ihn wütend und auch etwas verängstigt an, er ist einfach so unheimlich, wie kann man nur sowas tun?
,,Ein Youkai will nichts mit einem Menschen zu tun haben!", er packt Rin an ihrem Handgelenk und will sie mit sich ziehen.
,,Lass mich los!!", schreit sie ihn an 'Der kennt mich doch gar nicht!!'.
Das Mädchen tretet ihn auf seinen Fuß, in der Hoffnung er lässt sie los, doch ihre Hoffnung verschwindet sehr schnell, denn er zieht sie zu sich und sieht sie sehr wütend an ,,Menschen und Youkai leben in verschiedenen Welten! das habe ich dir schon einmal gesagt! Er wird dich nie mehr wollen!".
Es ertönt ein bedrohliches knurren, wodurch der feine Herr Mönch sich abrupt um dreht und zu den Daiyoukai blickt.
Rin sieht über seine Schulter hinüber und ist heilfroh ihn zu sehen ,,Sesshomaru...".