„Und an was hast du so gedacht? Willst du, dass die Beziehung immer mehr zur Hölle wird, oder was hast du dir gedacht?", fragte Kate. „Ich weiß nicht... ich dachte eher so an heile Welt und dann auf einmal alles kaputt!", meinte ich und kam mir ziemlich gemein vor. „Auch gut.", sagte Kate. Ich schwieg und dachte nach. „Was ist für dich das schlimmste, was dein Freund machen könnte?", überlegte ich laut. „Fremdgehen!", kam es von Kate, wie aus der Pistole geschossen. „Ja, das wär was.", bestätigte ich. „Aber mit wem?", grübelte Kate und fuhr unsicher fort: „Naja also am meisten würde es ihn verletzen, wenn es jemand wäre, den er auf den Tod nicht ausstehen kann. So jemand wie..." „Severus?", beendete ich ihren Satz. „Schon klar ,Lily, köpf mich jetzt nicht, ich weiß, dass ihr euch nicht mehr versteht,... aber Potter wäre sehr sauer!", stotterte sie. Nein! Das wollte ich nicht! Ich würde viele knutschen, damit Potter mich endlich in ruhe ließe, aber nicht Severus! Nicht nach all dem, was passiert war. Fieberhaft versuchte ich eine bessere Lösung zu finden. „Nein, es wäre nicht das, was ihn am meisten verletzen würde", begann ich zögerlich, „Noch mehr würde es ihn verletzen, wenn es sein bester Freund ist."
„Das klingt echt gemein!" „Ist das nicht Sinn der Sache?"Ich war auf dem Weg zur großen Halle. Kate und ich hatten noch viel besprochen und dann war ich gegangen, bevor die anderen aufwachten, damit sie nicht wussten, dass wir etwas planten. Also hatte ich eine Stunde lang ungeduldig in meinem Zimmer gewartet, bis Frühstückszeit war. Und jetzt eilte ich durch die Gänge. Mein Magen knurrte, doch an Essen dachte ich gerade garnicht. Eher an meinen Plan, den ich so schnell wie möglich durchführen wollte.
Der Himmel an der Decke der großen Halle war dunkel und es versprach ein scheußlicher Tag zu werden. Ich ließ mich am Griffindortisch zwischen Alice und Claire nieder und begrüßte meine Freunde so normal wie möglich. „War es schön gestern Abend?", fragte Claire betont beiläufig und grinste mich an. „Ganz ok, warum?", wollte ich wissen. „Ach, nichts.", flötete sie und kicherte. Ich folgte ihrem Blick und merkte, dass er auf meinen Hals gerichtet war. Der Knutschfleck. Den hatte ich vollkommen vergessen. Oh Mist, Mist, Mist! Dafür würde ich Potter noch umbringen! Schnell versuchte ich ihn mit meinen Haaren zu verdecken, doch es war schon zu spät. Ich war so in Gedanken gewesen, dass ich nicht bemerkte hatte, dass mich fast die ganze Halle interessiert beobachtete. In diesem Moment wünschte ich mir nur, dass man innerhalb von Hogwarts apparieren könnte, damit ich hier schleunigst verschwinden könnte. Doch das Universum war mal wieder gegen mich und so saß ich leider immer noch auf meinem Platz. Beschämt senkte ich meinen Blick auf die Scheibe Toast vor mir und bestrich es mit Butter. Da es nichts mehr zu sehen gab, aßen auch alle anderen weiter und langsam wurde die Stimmung wieder normal.Auf einmal hörte ich von allen Seiten Getuschel, Gekicher und Geseufze. Das konnte nur eines bedeuten und ein blick zum Eingang der Halle bestätigte meine Vermutung: Dort war gerade Sirius Black aufgetaucht. Die hälfte der Mädchen hier stand auf ihn, aber auch nur, weil die andere Hälfte auf Potter stand, der nun auch hinter Black erschien. Jeden morgen war es das selbe. Die beiden betraten die Halle und man konnte vor lauter Geschwärme nichts verstehen. Was nur alle an den beiden fanden? Keine Frage sie sahen gut aus, aber da waren sie hier auch nicht die einzigen. Tussi müsste man sein.
Auch die anderen beiden Rumtreiber waren am Tor angekommen und zusammen machten sich die vier auf den Weg zu Griffindortisch. Als sie an mir vorbeiliefen zögerte Potter kurz und blieb stehen. Er hob seine Hand zum Haar und wuschelte hindurch. Oh wie ich diese Geste hasste! Wahrscheinlich machte er das nur, weil er dachte es sähe süß aus. Na gut, da gaben ihm auch 99% der Mädchen Recht, doch ich fand es nur nervig. Nervös räusperte er sich und ich machte mich auf das allmorgendliche Ritual einer Datefrage gefasst. Doch Potter sagte keinen Ton. Am liebsten hätte ich einen spöttischen Kommentar oder ein überhebliches Augenbrauenhochziehen zum Besten gegeben, doch das passte nicht zum Plan. Ich blickte einfach nicht auf und und aß mein Toast weiter. Nach einigen Sekunde war es Potter dann doch unangenehm und er folgte seinen Freunden. Erleichtert seufzte ich auf. Nochmals Glück gehabt! Denn wenn er jetzt gefragt hätte, hätte ich mit ja antworten müssen und die ganze Schule hätte gesehen, dass der arrogante Quidditchheld und Supermacho James Potter die kluge Musterschülerin Lily Evans doch noch rumbekommen hatte.Der Tag war vorbei. Ich saß vor dem Kamin im Schulsprechergemeinschaftsraum und las ei Buch. Jedenfalls versuchte ich es, doch meine Gedanken drifteten immer wieder ab. Potter hatte mich den ganzen Tag nach keinem Date gefragt, was ziemlich untypisch war. Normalerweise hätte ich das gut gefunden, doch heute nicht. Denn wenn er mich nicht fragte musste ich ihn ansprechen und das war noch entwürdigender, als wenn ich bei ihm eingewilligt hätte. Und deswegen musste ich jetzt hier sitzen und auf ihn warten. Ich quälte mich noch zwei Seien weiter, bis der Eingang sich endlich öffnete. Potter trat ein. Wie ich hören konnte war er allein. Ich tat so, als hätte ich ihn nicht bemerkt und laß weiter. Seine Blicke brannten in meinem Rücken und ich wartete nervös, was er als nächstes tun würde. Potter wollte gerade in sein Zimmer gehen, da nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und rief: „Bleib!" Verwirrt fuhr er herum „Was?", fragte er entgeistert. „Warum?" „Weil ich nicht allein sein möchte.", erwiderte ich. Vorsichtig machte Potter zwei vorsichtige Schritte auf mich zu und setzte sich dann neben mich aufs Sofa. Wir saßen da und starrten in die Flammen. Das hatten wir schon einmal getan, als er sich in Will verwandelt hatte und mich täuschte. Und jetzt täuschte ich ihn. Was für eine Ironie.
Jetzt musste ich irgendwie die richtigen Worte finden, damit er mir glaubte, dass ich in ihn verliebt war. „Weißt du was, Potter, du bist ein Riesenarschloch. Arrogant, eingebildet, selbstverliebt, egoistisch, stur, unhöflich, gemein und ein totaler Macho. Es macht dir Spaß Jüngere zu ärgern und die Slytherins zu verhexen. Du denkst du bist der tollste, weil du Quidditchkapitän bist. Du spielst mit allen Mädchen und nutzt aus, dass sie in dich verliebt sind. Du akzeptierst nicht, wenn dich nicht alle anhimmeln und verstehst nicht nur kein Nein, sondern gehst einfach weiter ohne Rücksicht auf Verluste.", begann ich und Potter ließ den Kopf hängen. „Aber dann...bist du manchmal doch ganz nett und man könnte es auch so sehen, dass du um Dinge kämpfst, die dir wichtig sind. Und die Aktion Gestern war wirklich nicht in Ordnung", unbewusst fuhr ich mit der Hand über den Knutschfleck, „Aber irgendwie... Ich weiß nicht, was mit mir los ist... es war nicht so schlimm...eher... Naja, du weißt schon.", dieser Teil meiner Rede fiel mir viel schwerer, als der erste. Eigentlich war ich keine gute Lügnerin, doch ich versuchte es einfach so gut ich konnte. Potter sah auf und blickte mich mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck an.
Und dann tat ich es. Ich beugte mich zu meinem verhassten Erzfeind herüber und küsste ihn.
Erst war er etwas überrascht, doch dann erwiderte er den Kuss. Es wurde immer heftiger bis ich mich endlich von ihm löste. So schlimm war es garnicht gewesen, denn das musste man ihm lassen, Potter konnte verdammt gut küssen. Das hatte er in den letzten Jahren aber auch viel geübt mit den ganzen Mädchen, die er schon hatte. Aber seine Kusstechnik hatte ich ja schonmal bewundern dürfen, wenn auch nicht absichtlich. Wie verzweifelt und liebeskrank musste Potter denn sein, dass er mir das ganze hier glaubte?
Ich bekam fast ein schlechtes Gewissen, als ich ihn so glücklich sah, doch ich musste mir nur in Erinnerung rufen, was er getan hatte und es verschwand wieder. Potter zog mich zu sich und drückte mich so fest an ihn, als ob er mich nie wieder loslassen wollte. Sein Atem kitzelte mich am Ohr und ich wusste nicht, wie ich von dem ganzen halten sollte. Was sollte ich jetzt nur tun? Er würde mich jetzt bestimmt nicht einfach gehen lassen. Ich gab auf und lehnte meinen Kopf gegen seine Schulte. Nun hatte ich sowieso keine Würde mehr zu verlieren.
Wie komme ich hier nur weg? Ich will nicht mit ihm reden oder knutschen! Oh Gott, was habe ich nur getan? Der lässt mich heute nicht mehr in Ruhe... es sei denn... wenn ich so tue, als ob ich einschlafe, dann wird er mich auf dem Sofa lassen und ins Bett gehen, huschten die Gedanken durch meinen Kopf.
Also schloss ich die Augen und begann tief und ruhig zu atmen. Doch jetzt, wo ich die Augen schloss merkte ich, wie müde ich war. Sei es drum, dann schlafe ich halt wirklich hier, beschloss ich und ließ mich vom Schlaf übermannen.
Wie dämlich war ich gewesen, dass ich gedacht hatte, Potter würde seine neue Freundin einfach in Frieden auf dem Sofa schlafen lassen.
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Wie Lily James endgültig loswerden wollte ✔️
FanfictionSeit ihrem ersten Jahr in Hogwarts nervt James Lily mit ihm auf ein Date zu gehen. Im siebten Jahr hat Lily es dann schließlich satt und entwickelt einen fiesen Plan, damit James sie für immer in Ruhe lässt.