Etwas kitzelte mich an der Nase. Im Halbschlaf versuchte ich es von mir weg zu drücken, doch es schien, als läge ein Stein in meinem Bett. Also rollte ich mich zur anderen Seite und bekam fast einen Herzinfarkt, als das Bett plötzlich endete und ich ein Haar Bekanntschaft mit dem Boden gemacht hätte. In letzter Sekunde konnte ich mich noch an der Decke festkrallen und verhinderte so einen Sturz. Jemand begann zu lachen. „Halt doch die Klappe, Kate", grummelte ich schlecht gelaunt. Doch das Lachen wurde nur lauter. Ich nahm mein Kissen, schlug damit in die Richtung, aus der das Lachen kam und drückte es mir dann auf die Ohren im verzweifelten Versuch wieder einzuschlafen. „Ich bin entzückt! Meine Freundin ist ein Morgenmuffel.", brachte die Stimme zwischen den Lachern hervor. Sofort begannen in meinem Kopf sämtliche Alarmglocken zu läuten. Freundin!? Ich richtete mich kerzengerade auf und öffnete endlich die Augen. Potter grinste mich an.
Erschrocken blickte ich im Zimmer umher. Es war nicht meins, das Bett in dem ich lag war nicht meins und der Junge, der neben mir lag war nicht meiner.
Obwohl, eigentlich schon. Oh Merlin, was habe ich nur getan? „Wo bin ich?", fragte ich leicht schrill. Jetzt wirkte Potter etwas verlegen.„Naja du bist gestern eingeschlafen nachdem... und ich kannte dein Passwort nicht und da dachte ich, weil wir...ähm... du weißt schon, dass du ja auch bei mir schlafen kannst.", stammelte Potter und sah mich an, als erwarte er einen Wutausbruch. Diesen konnte ich auch nur mit größter Mühe zurückhalten. Warum hatte er mich nicht einfach auf dem Sofa gelassen? Ich hasste ihn und hatte bestimmt keine Lust mit ihm zu kuscheln! Am liebsten hätte ich ihm jetzt den Kopf abgerissen, doch das passte nicht zum Plan. Also zwang ich mich zu einem hoffentlich freundlichen Lächeln und sagte: „Danke." Potter war zwar etwas verwirrt, aber auch sehr erfreut. Er sprang aus dem Bett, hob mich hoch und wirbelte mich einmal herum. Ok, bei ihm lief eindeutig etwas falsch! „Oh Lily! Ich wusste du siehst eines Tages ein, dass ich garnicht so schlimm bin!", rief er und strahlte, wie ein kleines Kind, das gerade ein neues Spielzeug bekommen hatte.
Und wie schlimm du bist! Wie dumm bist du eigentlich, dass du mir das ganze glaubst? Denkst du echt ich könnte dir alles verzeihen? Das hätte ich ihm gerne ins Gesicht gebrüllt, doch stattdessen küsste ich ihn. Küssen war nicht so schlimm, wie reden, weil ich eigentlich nichts falsch machen konnte. Und er auch nicht.
„Ich geh mich dann mal umziehen", erklärte ich als wir fertig waren und ging so schnell ich konnte aus Potters Zimmer. In meinem knallte ich die Tür zu und sank erleichtert an ihr hinunter. Er hatte nichts gemerkt und dachte wirklich wir wären jetzt zusammen. Schnell holte ich meine Schuluniform aus dem Schrank und huschte ins Bad. Ich entledigte mich meiner Kleidung und stieg in die Dusche. Das heiße Wasser floss an mir hinab und ich seufzte wohlig. Hier hatte ich endlich meine Ruhe vor Potter. Die Erinnerung an gestern Abend und die Vorstellung der Nacht ekelte mich an und ich versuchte mir jeden Hauch von Potter von der Haut zu schrubben.Als ich das Bad verließ lehnte Potter schon aufbruchsbereit an der Gemeinschaftsraumwand. Er grinste mich mit seinem typisch lässigen Potter-Grinsen an und fragte: „Na, Miss Evans, bist du bereit?" Ich nickte nur und er zog mich zu ihm und küsste mich. Darauf schien er wirklich lange gewartet zu haben, so, wie er es jetzt genoss. Potter nahm meine Hand und wir machten uns auf den Weg zur großen Halle. „Lily.", sagte Potter plötzlich. „Was ist?" „Nichts, ich wollte einfach mal deinen Namen sagen ohne dass du mir dafür den Kopf abreißt.", erklärte er. „Lily, Lily, Lily Lily.", sang Potter. „Du spinnst ", lachte ich und schlug ihm spielerisch gegen den Arm. Wir bogen um eine Ecke und standen vor der großen Halle. Abrupt blieb ich stehen. Potter sah mich fragend an, dann verstand er. „Oh, also wenn du nicht willst...", er ließ meine Hand los aber ich sah die Enttäuschung in seinen Augen. „Doch, doch", beeilte ich mich, „Es ist nur, naja was jetzt alle denken werden und so..." „Was die anderen denken ist egal, wichtig ist nur, dass wir die Wahrheit kennen!", meinte Potter. Das war eine der letzten Sachen, die ich von ihm erwartet hatte. War er nicht total oberflächlich? Auf jeden Fall rechnete ich ihm das hoch an. „Also dann.", sagte ich, griff nach seiner Hand und wir betraten die große Halle.
Schlagartig wurde es still. Die Gespräche verstummten und das Geschirr klapperte nicht mehr. Alle Blicke lagen auf uns. Denen, die sich eigentlich hassen müssten und jetzt Hand in Hand durch die Reihen schritten. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass wir viel Aufmerksamkeit bekommen würden, doch so heftig hatte ich es mir nicht vorgestellt. Sogar vom Lehrertisch bekamen wir ungläubige Blicke zugeworfen. Doch am unbezahlbarsten waren Claire und Black. Sie hatten beide die Münder aufgeklappt und starrten uns an, wie das achte Weltwunder. Ich musste mir sogar ein Grinsen verkneifen, als ich sie so sah. Potter und ich erreichten den Gryffindortisch und setzten uns hin. Es war immer noch so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Langsam wurde es echt unangenehm. Mindestens eine Minute verging, bis sich die Leute von dem Schock erholt hatten. Und vor dieser wusste ich nicht, wie verdammt lang eine Minute sein kann.
Man hörte jetzt wieder viele Stimmen, doch ich glaubte kaum, dass sie ihre vorherigen Gespräche weiterführten. Ich war auch schon gespannt, was die Gerüchteküche heute wundervolles zaubern würde und war mich sicher, dass ich im laufe dieses Tages schon etwas davon kosten dürfen würde. Um mich abzulenken goss ich mir etwas Kürbissaft ein, für Essen war ich einfach zu aufgeregt. Ich schaute wieder zu Claire und musste schmunzeln, als ich ihren Gesichtsausdruck sah. Dann schaute ich zu Potter. Sein Hunger schien unter der Aufregung nicht zu leiden, so viel verriet sein voll beladener Teller. Plötzlich kam mir eine Idee. Wenn ich hier schon Theater spielte, dann bitte auch mit viel Drama. „Potter!", flüsterte ich zu ihm rüber. Er zog eine Augenbraue hoch „Wie war das?" „T'schuldige, alte Angewohnheit ich meinte natürlich James.", es war so merkwürdig fremd seinen Namen auszusprechen. Ich musste es mir angewöhnen. James, James, James. Irgendwie klang es besser als das ständige Potter. „Also was ist, MyLady?", fragte James. „Nenn mich nicht so!", kicherte ich. „Wie dann? Schatzi?" „Nein!", krisch ich leise. „Bärchen?" „Bäh!" „Hasenschnute?" „Wage es ja nicht!" „Wenn es unbedingt sein muss kannst du mich Lils nennen.", sagte ich geschlagen. „Ja das klingt nicht schlecht! Lils, meine Lils!" Oh Gott, wir benahmen uns wirklich, wie zwei verliebte. Naja, er war ja auch verliebt(Das hatte ich endlich zugegeben) und ich... ich war eine gute Schauspielerin. „Was war den jetzt, Lils?", quengelte James. „Wäre es zu viel, wenn wir uns jetzt hier küssen?", ich zwinkerte herausfordern. „Also für mich bestimmt nicht! Was die anderen angeht, sie werden es hoffentlich überleben!", grinste Potter und beugte sich zu mir. Wieder erstarrte die ganze Halle, diesmal, weil wir uns küssten. Von irgendwoher hörte ich ein belustigtes „Nehmt euch ein Zimmer!"und ich grinste in unseren Kuss. Irgendwie war das hier ja ganz witzig.
DU LIEST GERADE
Wie Lily James endgültig loswerden wollte ✔️
FanfictionSeit ihrem ersten Jahr in Hogwarts nervt James Lily mit ihm auf ein Date zu gehen. Im siebten Jahr hat Lily es dann schließlich satt und entwickelt einen fiesen Plan, damit James sie für immer in Ruhe lässt.