Erschrocken

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Als ich am nächsten Morgen erwachte, fühlte ich mich wunderbar. Es war die erste Nacht seit langem alleine verbracht hatte und ich fühlte mich so ausgeruht, wie es nur selten vorkam. Gähnend reckte und streckte ich mich. Ich genoss die Tiefenruhe und das Gefühl der Wintersonne auf meiner Haut.
Heute würde ich endlich nach Hause fahren! Meine Eltern Wiedersehen, mein Zuhause, Weihnachten mit der Familie– und weit weg von Potter.
Zwar tat es mir nicht leid, was ich getan hatte, aber trotzdem wollte ich ihn nicht sehen müssen.
Ich blickte auf die Uhr, in zwei Minuten war Frühstück und dann ab nach London! Beschwingt sprang ich aus dem Bett und räumte einige Sachen in meinen Koffer. Dann schlüpfte ich in das selbe, was ich bei der Hinfahrt getragen hatte, natürlich hatten die Hauselfen es in der Zwischenzeit gewaschen, und machte mich auf den Weg zu großen Halle.
Auf dem Weg begegneten mir viele Schüler, die schon ihre Koffer in die Eingangshalle brachten. Alle waren in guter Stimmung und freuten sich auf die Freien und das anstehende Weihnachtsfest.
Geschickt wich ich einigen von der Decke hängenden Mistelzweigen aus und betrat die Halle, in der das Frühstück schon in vollem Gange war. Einige Schüler starrten mich an, fast so wie an dem Tag, an dem ich und Potter händchenhaltend hier hineinspaziert waren. Kein Wunder. Jeden, wirklich JEDEN Morgen waren wir gemeinsam hier hinein gekommen. Nur heute nicht. Trotzdem. Hatten die kein eigenes Leben? Konnte mir aber auch egal sein. Ich war jetzt glücklich, hatte das erreicht, was ich immer wollte. Sollten sie doch glotzen.
Gut gelaunt schlenderte ich zum Gryffindortisch und ließ mich neben Claire nieder, die als einzige meiner Freundinnen schon da war. „Guten Morgen!", begrüßte ich sie fröhlich und schnappte mir ein Toast. „Guten Morgen?", antwortete sie misstrauisch, „Seit wann bist du den morgens so gut gelaunt? Und wo ist eigentlich dein Loverboy?", fragte sie stirnrunzelnd. „Ich hab Schluss gemacht.", erzählte ich unbekümmert und bestrich mein Toast mit Marmelade. „Bitte was?", fragte Claire und sah mich an, als wäre ich von allen guten Geistern verlassen. „Ich habe Schluss gemacht." , wiederholte ich und biss in mein Toast. Claire ließ ihren Löffel ins Müsli fallen und wedelte entsetzt vor meinem Gesicht herum. „Gehts dir gut Lily? Bist du krank? Weißt du, was du gerade gesagt hast?" Geduldig gab ihr ihr zu verstehen, dass ich gerade kaute. Aber Claire sah mich immer noch so an, als ob ich völlig durchgedreht wäre. Ich schluckte mein Essen herunter und erklärte: „Es hat einfach nicht so gestimmt zwischen uns.". „Natürlich hat das zwischen euch gepasst! Ihr wart das Traumpaar der Schule! Sag mir bitte, dass das ein Scherz war!", rief Claire. „Schrei doch nicht so! Das muss ja nicht die ganze Schule mitbekommen! Und ja es ist wahr.",bestätigte ich. „Sei doch nicht so blöd, Lily! Hast du mal gesehen, wie er dich ansieht!" „Wie ein besessener Stalker?" „Wie jemand, der dich über alles liebt!" „ist fast das gleiche." „Lily! Warum hast du bittesehr Schluss gemacht? Was auch immer er gemacht hat, so schlimm kann es ja nicht gewesen sein!" „Und ob, Claire!" „Was denn?" „Das willst du garnicht wissen!" „Was will sie nicht wissen? Worum gehts?", Alice und Frank waren jetzt auch zu Frühstücken da. „Sie hat mit James Schluss gemacht!", rief Claire aufgeregt. „Was? Warum?", Alice sah mich geschockt an. „Das wollte sie mir grade erklären!", forderte Clair und ich seufzte. War ja klar, dass das irgendwann kommen würde! Also begann ich alles zu erzählen:
Von Will, dem Vielsafttrank, meinem Racheplan,der falschen Beziehung und dem Ende! Während ich erzählte waren die Gesichter meiner Freunde voller Entsetzen. Als ich geendet hatte sah mich Claire unsicher an. „Aha.", war alles, was sie hervorbrachte. „Findest du das nicht ein bisschen extrem?", fragte Alice Zögernd. „Ach, aber was er getan hat war super?", erwiderte ich gereizt. „Jetzt bist du aber auch nicht besser als er", platzte es aus Frank heraus. Ich funkelte ihn an. „War auch nicht Sinn der Sache. Wir sind jetzt quitt und er wird mich nie wieder nach einem Date fragen. Was hättet ihr denn gemacht?", fragte ich herausfordernd. Darauf hatte keiner eine Antwort. Außer Alice natürlich. „Auf jeden Fall nicht das!", beharrte sie. „Ok, Alice stell dir vor... Rabstan Lestrange würde dir seit der ersten Klasse hinterherlaufen. Klingt erstmal nicht so schlimm, aber sechs Jahre? Fast jeden Tag? Von jemandem, den du auf den Tod nicht ausstehen kannst? Nicht so toll. Dann kommst du mit Frank zusammen. Und Lestrange bedroht ihn, um mit dir zusammen zu kommen. Dann verwandelt er sich in ihn um mit dir rumzumachen. Wie würdest du das finden. Was wäre da angebracht?" Alice schwieg. „Na gut, vielleicht hast du Recht", gab sie zu, „aber es gefällt mir trotzdem nicht." „Glaub mir, mir hats auch nicht gefallen!"

Wie Lily James endgültig loswerden wollte ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt