Erschaffen

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"Warum... Warum helfen mir alle... Sie sollten mich hassen.." schluchzte ich und legte meine Hände auf meine Knie und anstatt aufzuhören, schlug ich wieder auf meine Beine. Es tat weh, doch ich habe es nicht anders verdient...

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Plötzlich hielt mich Nines auf, ein weiteres mal auf meine Beine zu schlagen. Während er nun meine Hände festhielt, blickte ich weiterhin auf meine Beine. Ich schloss meine Augen nach paar Sekunden und biss einfach auf meine Lippen.

"Hören sie auf, sich selber Schmerzen zuzufügen" sagte er und ich zog meine Hände aus seinen. Meine Hände glühten weiterhin und auf meinem Bett lag weiterhin irgend ein Lichtobjekt das ich erschaffen habe, dass wohl bald verschwinden wird.

"Warum haben sie eine Waffe erschaffen?" hörte ich und meine Augen weiteten sich.

"Ich habe keine Waffe erschaffen" hauchte ich und versuchte weiterhin meine Tränen in den Griff zu bekommen und somit auch keinen Schluchzer mehr über meine Lippen zu lassen.

"Dann sagen sie warum eine Waffe aus Licht auf dem Bett liegt..?" fragte er nun und ich blieb nun stumm. Zusehr störte mich die tatsache, dass sich das Licht an meinen Emotionen und inneren Schmerz vergreift, um so Objekte zu formen, die ich mir wohl in meinem Innersten wünschte. Es war eine Tatsache, die mir zeigt, dass ich wohl sogar in meinem innersten versteckt daran denke...

"Es entstand aus meinen Emotionen" hauchte ich nun und erkannte wie Nines Ausdruck etwas entgeistert auf mich schaute. Der Blick verriet mir, dass er dies wohl nicht wirklich erwartet hatte.

Er hob mich vorsichtig hoch und half mir zu stehen.

"Sie wissen, dass dies keine gute Entscheidung sein würde" versuchte er nun mir zu sagen, doch ich sah ihn emotionslos an.

"Es wäre wohl besser wenn ich nicht mehr hier wäre... So würden alle um mich rum, die ich liebe und schätze, nicht mehr verletzt werden können, durch den Typen der mich jagt..." sagte ich missmutig und sah ihm direkt in seine eisblauen Augen.

Er war still und ich drückte ihn wieder weg. Ich wollte keine Hilfe, doch ich wusste das ich Hilfe brauchte um wieder nach vorne schauen zu können. Doch ich wusste auch, das diese Hilfe stärker sein müsste...

Während ich versuchte Nines weg zu drücken und ihn aus meinem Zimmer zu schieben, erkannte ich wie sein LED plötzlich rot aufleuchtete. Sein LED auf rot zu sehen, habe ich nicht gedacht. Es war das erste mal, dass sein LED in so ein tiefes rot verfiel, doch dies verschwand sofort wieder und wechselte auf die gelbe Farbe.

"Warum sollte Connor sie gerettet haben, um sie dann durch ihre eigene Hand sterben zu sehen?" fragte er mich nun ernst und brachte mich dazu, keine Bewegung mehr zu machen. Mein Hals war wie eine wüste...ausgetrocknet... Ich konnte nichts darauf antworten und wäre am liebsten im Grund und Boden versunken...

Nines führte mich vorsichtig zum Bett und setzte mich darauf. Er drückte mich leicht nach hinten und deckte mich nun einfach zu.

"Sie sollten schlafen. So können sie über alles gründlich nachdenken." versuchte er mir nun einzureden und ich sah ihn einfach an. Mein Gesicht war weiterhin mit Tränen überseht. Ich wollte diese gerade wegwischen, als Nines mir zuvor kam und mir durch das Gesicht strich und somit meine Tränen weg machte.

"Du führst dich auf wie ein Abweichler..." murrte ich und ein kleines Lächeln zierte nun seine Lippen.

"Ich bin kein Abweichler, da ich mich nicht gegen meine Programmierung und Mission entscheide. Trotzdem kann ich Gefühle gut einschätzen und habe bestimmt auch selbst welche, die ich aber selber nicht erkenne Detective L/N. Solange ich mich also nicht gegen meine Erschaffung wende, bin ich kein richtiger Abweichler. Nun aber, schlafen sie bitte" erklärte er mir und ich spürte wie ich langsam aber sicher müde wurde.

"Wie auch immer..." murmelte ich und spürte wie mich die Müdigkeit in den Schlaf riss.

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Als mich die ersten Sonnenstrahlen trafen, spürte ich wie ich langsam wieder wach wurde.

Plötzlich hörte ich ein rumpeln und machte nun meine Augen auf. Mein Blick fiel sofort zur Tür und ich erkannte, dass diese offen war.

Langsam stand ich auf und streckte mich, bevor ich aus dem Zimmer ging und die Treppe runter schlenderte. Als ich in die Küche sah, erkannte ich wie Nines eine Pfanne aufhob und auf den Kochherd Spiegeleier und Bacon gebraten werden und auf dem Tisch eine Thiriumflasche stand und der Tisch gedeckt war.

"Morgen Detective. Habe ich sie geweckt?" Fragte er sofort und ich schüttelte den Kopf.

"Nein..." murmelte ich einfach als Antwort und gesellte mich zu ihm in die Küche. Ich half ihm zu kochen und putzte bereits alles, ausser das Kochbuch.

"Warum putzen sie das Kochbuch nicht?" Fragte nun Nines und ich senkte meinen Blick.

"Ich kann nicht... 1. hat es eine rote Barriere die mich davon abhält... 2. Ist es das, was Connor als letztes in den Händen hatte... Das klingt verrückt..." erklärte ich und legte eine Hand auf mein Gesicht, da es verrückt klang...

"Ich verstehe was sie meinen, aber es klingt nicht wirklich verrückt. Es zeigt einfach wie viel die Person ihnen bedeutet hat. Wenn sie es nicht putzen oder anfassen können, können sie mir jeder Zeit sagen, wenn ich es machen sollte." Als er dies sagte, sah ich zu ihm hoch und ich nickte.

"Danke Nines" dankte ich und nahm nun zwei Teller aus dem oberen Schrank.

"Setzen sie sich doch, ich kann das für sie übernehmen" bot nun Nines an, doch ich lehnte ab.

"Ich brauche etwas Ablenkung, ausserdem musst du ja ins DPD. Setz dich doch bitte" lehnte ich nun ab und bat ihn nun sich an den Esstisch zu setzen. Dies tat er dann auch nachdem ich ihn versicherte, dass es gehen würde.

Als ich die beiden Teller zum Esstisch trug und die Teller jeweils an einen Platz stellte, setzte ich mich hin.

Nines dankte mir kurz und danach fingen wir an zu essen.

"Du hast noch 45 Minuten übrig, bis du im DPD sein solltest. Sollte ich dich hinfahren?" Fragte ich nun nach, doch er schüttelte kurz den Kopf.

"Danke, aber ich sollte es auch alleine schaffen. Sie sollten sich lieber ausruhen" antwortete er nun und ich trank einen Schluck des Thiriums.

"Wenn du meinst..." murmelte ich, bevor ich wieder einen weiteren Schluck aus dem Glas Thirium nahm.

"Während ich weg bin, möchte ich sie bitten, nichts dummes anzustellen." Sofort wusste ich was er damit meinte und ich sah auf die Gabel. Er vertraut mir wohl null... Ich kann ihn aber nicht dafür verurteilen, da ich mir selbst ja kaum selber vertrauen kann...

"Ich versuch's" sagte ich wahrheitsgemäss, da ich nichts versprechen kann und auch kein Versprechen brechen möchte...

"Gut" antwortete er nun mit einem leichten Lächeln und es freute mich, dass er etwas lebendiger aussah und nicht so monoton.
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✔︎ Why you?! | Rk800 x Reader (Fortsetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt