Kapitel 1 - Ankunft in Dortmund

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Luise

Am nächsten Montag war es soweit, heute würde ich nach Dortmund fliegen und meinen neuen Job beim BVB beginnen. Mein Wecker läutete bereits um 4:30 in der Früh, da beim Flug schon um halb Acht ging und ich noch fertig packen musste und zum Flughafen fahren musste ich schließlich auch noch.

Müde, wie immer, stand ich auf und begann, meine restlichen Sachen einzupacken. Meine Eltern hatten es in der letzten Woche leider nicht mehr geschafft, nach Hause zu kommen, aber sie wünschten mir viel Spaß und wollten ihre nächsten freien Tage nutzen, um mich in Dortmund zu besuchen.

Ich nahm meine schwarze Jeans aus dem Schrank und streifte mir mein rotes Oversize-Shirt darüber. Zuletzt nahm ich meine Jacke heraus, was auch so ziemlich das letzte in meinem Schrank war, fast alles hatte ich eingepackt. Da ich nicht übertrieben viele Klamotten besaß, ging sich alles in meinem großen grauen Koffer aus, welcher schon fertig gepackt im Zimmer stand. Außerdem gab es in Dortmund ja schließlich auch Geschäfte, wo ich mir etwas zum Anziehen kaufen konnte.

Das mit der Wohnung hatte sich recht schnell erledigt, da ich im Internet auf eine Anzeige gestoßen bin und diese mich sofort begeistert hat. Wohnung am Rande Dortmunds, in der Nähe des Stadions, was ja ab heute mein neuer Arbeitsplatz war, und der Preis war auch recht fair. Ich würde den Vermieter vor der Wohnung treffen, wo er mir den Schlüssel übergeben würde und alle weiteren Details klären wollte.

Ein Blick auf die Uhr ließ mich aufschrecken, es war schon spät! Schnell nahm ich mein Handy und den Wohnungsschlüssel, ehe ich den Koffer auf den Gang zog und die Tür hinter mir zusperrte. Die würde ich jetzt lange nicht mehr sehen. Ein wenig traurig war ich schon darüber, immerhin hatte ich hier echt viele Kindererinnerungen. Meine ersten Schritte, meine ersten Wörter, alles hinter dieser Tür passiert. Und auch später kamen immer neue Erinnerungen dazu. Mein erster Kuss und anschließend mein erstes Mal, alles war hier geschehen. An den Abend erinnere ich mich noch genau. Ich hatte meinen damaligen Freund zum Essen eingeladen und dann war all das passiert. Er hatte mich jedoch wenig später betrogen, weshalb ich es irgendwie traurig fand, diese ersten Dinge an ihm verschwendet zu haben. Aber trotzdem bereute ich nichts.

Mit lautem Seufzen drehte ich mich um und trug den schweren Koffer die Treppen hinunter zur Eingangstür. Ein letzter Blick auf das Haus und ich verschwand hinter der nächsten Ecke.

Mit dem Zug ging es recht schnell in Richtung Flughafen und ich las mir in der Zeit nochmal Ort und Uhrzeit des Treffens durch. Mein neuer Chef hatte mir alles vor ein paar Tagen geschickt und ich stimmt zu, da mein Flug sowieso schon früh morgens ging, und er das Treffen für 14:00 vorgeschlagen hatte. Er meinte, da hätte die Mannschaft noch Training und er könnte mich anschließend direkt vorstellen. Darauf freute ich mich schon besonders. Ich hoffe sie mögen mich auch, aber mal sehen.

Klar hatte ich die Mannschaft schon gegoogelt und außerdem verfolgte ich ja die deutsche Bundesliga, weshalb ich die meisten Namen auch kannte. Klar, jeder kennt Reus, Götze, Brandt und Haaland, doch auch sonst kannte ich die Namen schon relativ gut.

Nach einer vierzig minütigen Fahrt kam ich am Flughafen an und machte mich, nachdem ich meinen Koffer aufgegeben hatte, auch schon auf den weg zum Gate. Um diese Uhrzeit war hier noch kein Mensch, gut so, da hatte ich wenigstens meine Ruhe. An meinem Gate waren schon einige Leute, hauptsächlich Geschäftsreisende, so wie sie aussahen. Aber wen wundert es, wir hatten Anfang September und die Schule hatte gerade erst wieder begonnen also würden wohl kaum jetzt jemand in den Urlaub fliegen.

Eine Stunde später saß ich auch schon an meinem Fensterplatz in der achten Reihe und genoss den Ausblick über die Wälder und Städte über die wir so flogen. Zwischendurch hatte ich etwas zu Essen und ein Getränk bekommen, welches ich jedoch schon zu mir genommen hatte, weshalb ich versuchte, ein wenig zu schlafen.

Durch die Borddurchsage wurde ich geweckt und konnte wenig später auch schon das Flugzeug verlassen. Die frische Luft Dortmunds stieß mir entgegen und ich atmete sie tief ein und genoss die Wärme die es hier Anfang September noch hatte. Immerhin waren es heute noch stolze 22°C.

Nachdem ich meinen Koffer abgeholt hatte, ging ich aus dem Flughafengebäude und suchte die Busstation, wo ich mit dem Bus zu meiner neuen Wohnung fahren wollte. Die Nummer sowie die Station an der ich umsteigen musste, hatte ich mir schon vor ein paar Tagen angesehen. Schnell war diese gefunden und zu meinem Glück kam gerade der Bus, welcher mich in die Stadt brachte.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich am Stadion an, wo ich nun umsteigen musste, um zu meiner neuen Wohnung zu kommen. Wow, der Signal Iduna Park war einfach wahnsinnig, so prachtvoll, einfach unglaublich. Ich staunte nicht schlecht und stand mit offenem Mund da, als eine ältere Frau mich ansprach.

>> Na, zum ersten Mal hier in Dortmund? <<

Überrascht sah ich sie und dann meinen riesigen Koffer an, welcher neben mir stand. Lachend antwortete ich ihr.

>> Ja, und ab heute ist das mein neuer Arbeitsplatz. <<

Ich zeigte auf das Stadion und sie musste schmunzeln. Sie trat einen Schritt näher an mich heran und flüsterte schon fast.

>> Bekommen Reus und co etwa Konkurrenz? <<

Ich musste lächeln und klärte die Dame schnell auf, was ich ab heute hier zu tun hatte, genau wusste ich es ja selbst nicht. Sie bat dann noch an, ein Foto von mir vor dem Stadion zu machen, was ich auch einwilligte, ehe der Bus kam und ich mich dankend von ihr verabschiedete.

Diese Busfahrt endete nach wenigen Stationen und ich trat endlich vor mein neues Zuhause. Da stieß auch schon ein kleiner Mann zu mir und begrüßte mich freundlich. Er stellte sich als mein neuer Vermieter vor und gab mir den Schlüssel. Nachdem wir noch einige Kleinigkeiten geklärt hatten ging ich ins Haus und schleppte meinen Koffer bis ganz nach oben. Leider war der Fahrstuhl kaputt, typisch. JA, ich hatte die Wohnung im Dachgeschoss, was mich keines Wegs störte, so hatte ich meine Ruhe und einen fantastischen Ausblick über die Dächer Dortmunds. Ich schaute mich schnell um und sah, dass das meiste an Möbeln bereits da war. Ein Blick auf meine Uhr ließ mich jedoch aufschrecken, es war bereits 13:30, also sollte ich mich besser auf den Weg machen.

Schnell war das Nötigste in eine Tasche gepackt und ich verließ auch schon die Wohnung. Den Weg zum Stadion ging ich zu Fuß, so viel Zeit hatte ich noch.

Bis jetzt gefiel es mir eigentlich recht gut hier in Dortmund und ich war froh hier zu sein. Jetzt musste nur noch alles beim BVB passen, dann wäre mein Leben einfach nur perfekt.

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Das war auch schon das erste richtige Kapitel.
Hoffe, es hat euch wieder gefallen und ihr bleibt dran.
Bis zum nächsten Kapitel.

Bye & danke fürs Lesen

Schuss mitten ins Herz | Kai HavertzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt