Kapitel 19 - Harry Kane

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Luise

Es klopfte an der Tür und Kai und ich schossen auseinander.

>> Gleich. <<

Kai drehte mir abermals den Rücken zu und ich wechselte schnell mein Shirt. Das meine schmiss ich auf Kais Platz, er sollte es mir nachher zurück bringen. Das Trikot war wirklich zu groß, doch das war mir egal. Ich deutete Kai, dass ich fertig war und dieser öffnete die Tür. Julian stand davor an die Wand gelehnt und grinste uns an.

Kai wurde rot und ich wahrscheinlich auch, doch niemand sagte etwas. Schnell gingen wir zurück in die Mixed Zone und warteten auf Marco, der glich wieder kommen wollte, wie Julian versprach. Also standen wir zu dritt da und unterhielten uns, wobei Julian die meiste Zeit sprach und ich ab und zu verlegen zu Kai blickte, der noch immer rot war im Gesicht.

Plötzlich hörte man den Auslöser und wir drehten uns zur Seite. Da stand Marco und hatte gerade eben ein Foto von uns gemacht. Lachend nahm ich ihm die Kamera ab und scheuchte die Jungs auf den Rasen.

Wenig später folgte ich und begann mit dem Bilder machen. Die Zeit verging relativ schnell und es hieß auch schon Anstoß. Nun sah ich zum ersten Mal an diesem Abend den Gegner von Kai und co.. Es waren die Engländer, klar das wusste ich, jedoch hatte ich sie vor dem Spielbeginn kaum wahrgenommen. Ich war großer Fan dieser Mannschaft, zumindest von einigen Spielern unter anderem auch Harry Kane, der nun wenige Meter von mir entfernt stand und den Schiedsrichter begrüßte.

Schnell schoss ich ein Foto, als Erinnerung für mich persönlich, dem Star so nahe gewesen zu sein.

Kai war leider nicht in der Startaufstellung, was aber auch klar war, da er erst seit kurzem bei der Natio war und auch erst die anderen Spieler besser kennen lernen musste. Aber vielleicht würde ihn der Trainer ja noch einwechseln, zumindest wenn Deutschland vorne lag, dann hatte er nichts zu verlieren.

Die ersten Minuten verliefen eher schlecht für das deutsche Team und Kane schoss in der achten Minute direkt das 1:0. Somit war Deutschland hinten und mit dem Ergebnis ging es auch in die Pause.

Die Spieler gingen in die Kabine und Kai kam zu mir an den Spielfeldrand. Seit unserem Fast-Kuss hatten wir noch kein Wort gewechselt, doch zum Glück sprach er die Situation von vorhin auch nicht an. Ich musste selbst erst einmal verstehen, was da vorhin in der Kabine passiert war, oder fast passiert wäre.

Wir unterhielten uns über das Spiel und ich konnte nicht verbergen, wer mein Lieblingsspieler am Platz war.

>> Also ich habe Kane schon oft spielen sehen, aber so nahe an ihm dran zu sein, einfach wow. Der Kerl spielt so gut Fußball, einfach unglaublich. Vielleicht bekomme ich nachher noch ein Autogramm. <<

Wegen meiner Schwärmereien musste ich anfangen zu lachen und auch Kai konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Die zweite Halbzeit begann und verging. Auch zur 80. Minute stand es 1:0 für Deutschland. Dann plötzlich der Wechsel. Julian musste raus und, konnte ich es richtig lesen?, Kai kam hinein. Deutschland lag hinten und Jogi Löw gab Kai einfach ins Geschehen.

Und dieser nutzte seine Chance und legte sofort los. Der nächste Angriff wurde von ihm eingeleitet und da war sie, eine wunderschöne Vorlage für Marco, der den Ball einfach nur noch am Torwart vorbei ins Tor schieben musste. Ein Traum!

Gerade mal zwei Minuten am Platz, dritte Ballberührung und dann so eine Vorlage, Kai war richtig gut angekommen. Und schon lief die Nachspielzeit, ging da noch etwas für Deutschland? Das war die Frage.

England drückte, aber Deutschland hielt Stand und presste dagegen und dann in der vorletzten, oder war es schon die letzte, Minute hatte Joshua den Ball, passte zu einem anderen Mitspieler, der wiederum rannte los was das Zeug hielt.

Da kam ein Engländer und rammte ihn zur Seite. Während dem Fall, schoss er den Ball nach vorne Richtung Tor und da stand Kai. Eine Umdrehung mit dem Ball und dann schoss er ihn einfach gekonnte durch die Beine von zwei weiteren Engländern. Tor!

Ich sprang auf und jubelte, das Stadion bebte. Alle Spieler rannten zu Kai, auch jene, die auf der Ersatzbank saßen. Alle feierten und jubelten, doch noch war es nicht vorbei. Die Ersatzspieler stellten sich an den Rand, damit das Spiel weiter gehen konnte, doch kaum hatte Kane den Ball angekickt, pfiff der Schiedsrichter auch schon ab und alle stürmten aufs Feld. Ich folgte.

Gewonnen, gegen den Gruppen Favoriten! Unglaublich! Noch immer fassungslos stand ich am Spielfeldrand und schoss ein Foto nach dem anderen. Die Spieler standen alle noch auf dem Rasen und unterhielten sich, auch mit der jeweils anderen Mannschaft, einfach toll.

Einige Spieler hatten schon ihr Trikot getauscht, andere hatten dies noch vor. Ich sah umher und entdeckte plötzlich Kai neben einem meiner absoluten Lieblingsfußballer, Harry Kane. Vielleicht würde ich es nachher noch einmal schaffen, ein Autogramm oder Foto zu bekommen, jetzt traute ich mich nicht auf ihn zu zugehen, immerhin war ich nur die blöde Fotografin von Deutschland.

Kai sah mich, sprach kurz mit Kane und winkte mich dann herbei. Ich blieb jedoch stehen und machte weiter Fotos, sollte er doch seinen Moment mit den berühmten Fußballern genießen. Langsam ging ich schon wieder Richtung Tunnel, wohin auch schon die meisten Spieler verschwunden waren.

Auf einmal tippte mir jemand auf die Schulter und ich drehte mich erschrocken um. Vor mir standen Kai und Harry Kane! Ich fiel bei nahe in Ohnmacht. Ich war meinem Lieblingsspieler noch nie so nahe, ach du heilige Scheiße.

Kai stand oberkörperfei vor mir, was mich in diesem Moment aber herzlich wenig interessierte. Ich hatte nur Augen für den Engländer, welcher auch nur noch im hautengen Unterleiberl da stand. Da sah ich in die Hände der beiden und sah, dass sie das jeweils andere Trikot in der Hand hielten. Mir stand einfach nur der Mund offen. Kai hatte direkt an seinem ersten Spiel ein Trikot mit einen wahrlichen Weltfußballer getauscht, ich konnte es nicht fassen. Doch Kane grinste mich an.

>> Do you want to make a picture? <<

Kai übernahm das Antworten für mich, indem er mir einfach die Kamera aus der Hand nahm und mich neben den Engländer schob. Ich fasste mich wieder und grinste in die Kamera während Kai ein Bild machte. Kane bedankte sich, umarmte mich und ging mit Kai in Richtung Kabinen. Ich stand noch immer fassungslos am Rasen blickte auf das Bild, welches Kai gerade eben geschossen hatte.

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Nächtes Kapitel am Mittwoch!

Danke fürs Lesen!

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Schuss mitten ins Herz | Kai HavertzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt