Luise
>> Warum ist die jetzt auch dabei? <<
Kais Stimme hallte in meinem Kopf und ich wollte gerade Richtung Tor gehen und so schnell wie möglich verschwinden, doch Jannis hielt mich zurück.
>> Wir haben sie mitgenommen, wenn du ein Problem hast, kannst du gerne gehen <<
Schockiert sah ich Julian an, warum stellt er sich jetzt vor mich und will seinen besten Freund nach Hause schicken. Mein schlechtes Gewissen wurde stärker und ich fragte mich, warum ich nicht gegangen war.
Genervt schlug Kai seine Autotür zu und folgte Julian zu seiner Haustüre, welcher diese dann aufschloss und uns hereinbat. Von inner hörte ich Hundebellen und schon kam ein hellbrauner Mischling auf uns zu. Julian kraulte ihn kurz zwischen den Ohren und ging dann weiter ins Haus.
Ich kniete mich auf den Boden und der Hund kam zu mir. Ich streichelte ihn und stand dann aber auch auf, um den anderen zu folgen.
>> Flynn ist sein Name <<
Julian sah zu dem Hund und dann zu mir, während er ihm etwas Futter in den Napf füllte. Ich lächelte ihn an und kniete mich dann wieder zu dem Hund.
Kai und Jannis nahmen auf dem Sofa Platz und Julian und ich folgten wenig später. Ich setzte mich neben Jannis, welcher mir einen Kontroller in die Hand drückte und mich fragte, ob ich schon mal FIFA gespielt hätte, was ich bejahte. Da ich ein großer Fußballfan bin hatte ich natürlich schon mal gespielt, früher immer, zusammen mit meinem damaligen Freund und ich war echt nicht schlecht.
Kai verdrehte nur die Augen.
>> Ich dachte das wird ein Jungsabend, wie sonst auch <<
>> Damals war deine Freundin auch oft dabei, also sei leise <<
Das war Julian, ich verstand noch immer nicht warum er mich vor seinem besten Freund so verteidigte. Ich ging nicht darauf ein und widmete mich wieder dem Spiel. Julian spielte mit Kai und er wollte unbedingt mit dem BVB spielen, also nahmen Jannis und ich Leverkusen, da das bei denen sowas wie Standard war, nach jedem Spiel. Mir war es egal und wir begannen das Spiel.
Kai schoss mit Reus auch schon nach wenigen Minuten das erste Tor, doch Jannis legte nach und es stand 1:1 zur Halbzeit. Julian meinte noch, dass ich richtig gut wäre, was Kai abermals mit einem Augenrollen quittierte. Die zweite Halbzeit fing an und auf einmal hatte ich den Ball. Keine Ahnung welcher Spieler das war, aber er stand alleine vorm Tor. Ich schoss mit voller Wucht und der Ball ging ins rechte Kreuzeck. Der Spieler wurde in Großaufnahme gezeigt und es war Kai. Während Julian und Jannis nur lachten, sah Kai erst zum Bildschirm und mich dann an. Konnte ich ja nichts dafür, er war halt gut.
Bei dem 2:1 blieb es dann auch und wir begannen ein neues Spiel, jedoch mit anderen Mannschaften. Einmal gewannen Julian und Kai, doch Jannis und ich konnten die anderen zwei Spiele für uns entscheiden. Danach waren wir alle k.o., FIFA war schon anstrengend. Also entschieden wir uns, noch einen Film anzusehen.
Während Jannis was zu Knabbern holte, legte Julian eine DVD ein. Kai und ich saßen alleine auf dem Sofa und niemand wagte, etwas zu sagen. Er saß ganz rechts und ich ganz links. Keiner bewegte sich oder sagte etwas. Ich spürte seinen Blick auf mir und drehte meinen Kopf zur Seite. Ohne jegliche Mimik sah er mich an und schwieg.
Es kam mir vor wie eine Ewigkeit, bis Jannis kam und sich zwischen uns fallen ließ. Kai wandte sich ab und auch Julian kam zurück aufs Sofa.
Es war ein Actionfilm wie sich herausstellte und ich liebte dieses Genre. Langsam wurde ich also müde und mein Kopf fiel zur Seite, genau auf Julians Schulter. Schnell hob ich ihn wieder hoch und sah ihn entschuldigend an, er meinte jedoch, es wäre ok, also legte ich ihn wieder darauf.
Irgendwann fielen mir die Augen zu und ich bekam nur noch so halb etwas vom Film mit.
Ich wachte erst wieder auf, als der Fernseher schon abgedreht war und ich alleine im Wohnzimmer auf dem Sofa lag. Jemand hatte mir eine Decke übergelegt und ein Kissen unter meinen Kopf gelegt. Ein Blick auf das Handy am Tisch, welches nicht mir gehörte, verreit mir, dass es bereits halb eins war.
Es war also zu spät, um nach Hause zu gehen. Vor allem, da ich nicht einmal wusste, wo ich mich befand. Müde stand ich auf und ging in die Küche, die ich zum Glück schnell fand. Dort nahm ich ein Glas und füllte mir Wasser ein. Erst jetzt betrachtete ich, so gut es bei den Lichtverhältnissen ging, die Küche. Sie war relativ groß und hatte eine kleine Kochinsel in der Mitte, welche an eine kleine Bar angrenzte, an der vier Barhocker standen. Außerdem stand ein großer Tisch am Fenster, wodurch man in den Vorgarten sehen konnte.
Nachdem ich getrunken hatte, wollte ich noch schnell auf die Toilette gehen, also suchte ich mein Handy, fand es aber nicht. Kurzer Hand nahm ich das Smartphone, das auf dem Wohnzimmertisch lag und machte die Taschenlampe an.
Die Treppen ging ich nicht hoch, da dort vermutlich die Schlafzimmer waren, also folgte ich dem breiten Gang in den hinteren Teil des Hauses. Die erste Tür führte in eine Abstellkammer, wie ich feststellen musste, als ich sie leise öffnete.
Aber bei der nächsten hatte ich mehr Glück, da hinter ihr ein Bad zum Vorschein kam.
Wenig später kam ich wieder im Wohnzimmer an und wollte gerade die Taschenlampe ausmachen und mich wieder auf die Couch legen, doch da stand jemand. Beinahe hätte ich vor Schreck das Handy fallen lassen, doch eine Hand fing es blitzschnell auf. Es war die Hand von Kai, welcher nun wenige Zentimeter von mir entfernt stand.
>>Sry, hab mein Handy nicht gefunden<<
Das war das einzige was ich sagte, doch er erwiderte nicht und rührte sich keinen Millimeter. Ich sah zu ihm hoch und er starrte mich an, wie vorhin auf dem Sofa. Langsam kam er mir näher und man hätte meinen können, er wollte mich küssen, tat er aber nicht.
>> Gute Nacht Luise <<
Dann war er auch schon verschwunden, samt seinem Handy. Perplex sah ich ihm nach und fragte mich, warum zur Hölle er sein Handy um halb eins in der Nacht unbedingt haben wollte. Ich konnte es mir einfach nicht erklären und legte mich wieder hin. Wenige Minuten später war ich auch schon eingeschlafen.
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Danke fürs Lesen!
--> Kapitel 7 - Havertz mal 2
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Schuss mitten ins Herz | Kai Havertz
Fiksi PenggemarLuise hat gerade ihre Schule beendet und ist auf der Suche nach einem neuen Job im Bereich Fotografie und Medienplanung. Dann bekommt sie ein Angebot eines deutschen Bundesligisten. Neue Stadt, neuer Job, neue Leute. Doch es gibt auch eine Person i...