Kai
Nach dem Film räumten wir noch schnell zusammen, Luise schlief schon. Julian brachte ihr eine Decke und ein Kissen, dann gingen wir alle nach oben und ich verschwand im Gästezimmer.
Mitten in der Nacht wurde ich wach und mir fiel ein, dass ich noch meiner Mutter schreiben wollte, da sie sich morgen mit mir Treffen wollte, wegen dem 50. Geburtstag von meinem Vater. Also stand ich auf und ging wieder nach unten, da mein Handy noch im Wohnzimmer lag. Ich hörte Geräusche aus dem Bad, ignorierte sie aber.
Im Wohnzimmer angekommen, sah ich, dass mein Handy nicht am Tisch lag, wo ich es hingelegt hatte. Plötzlich stand Luise vor mir und erschrak. Beinahe ließ sie mein Handy fallen, doch ich konnte es gerade noch rechtzeitig auffangen, indem ich einen Schritt auf sie zu machte. Sie blieb stehen und entschuldigte sich leise, dann legte sie ihren Kopf in den Nacken und blickte zu mir hoch. Ihre Brauen Augen funkelten in dem schwachen Licht, welches durch das Fenster schien.
Leicht beugte ich mich zu ihr runter, wie ferngesteuert, doch es war falsch.
>> Gute Nacht Luise <<
flüsterte ich und trat zurück. Schnell war ich über die Treppen wieder in meinem Zimmer verschwunden.
Am nächsten Morgen wachte ich etwas später auf als sonst und als ich auf die Uhr sah, war ich geschockt. Ich hatte in zwei Stunden Trainingsbeginn! Und für die Fahrt alleine brauchte ich schon eine Stunde. Schnell sprang ich aus Bett und holte meine Trainingssachen aus der Tasche, die ich gestern aus dem Auto mit genommen hatte. Ich zog mir ein Trikot mit logischerweise meinem Namen darauf an und eine Jogginghose. Die anderen Sachen stopfte ich in die Tasche und ging dann auch schon hinunter in die Küche.
Als ich am Wohnzimmer vorbei kam, spielten sich sofort die Bilder von letzter Nacht ab. Luise, die so süß regierte, als sie mich sah und erschrak. Ihre Augen, die mich so lieb ansahen. Und dann hätte ich sie fast , ach Quatsch, ich war einfach nur müde. Was dachte ich überhaupt von Luise, sie war einfach überflüssig, ich verstand nicht, was Julian an ihr fand. Vielleicht hatte er sich ein wenig in sie verguckt, auch wenn ich fand, dass die beiden überhaupt nicht zusammen passten. Neben ihr würde nur ein großer, braunhaariger Mann gut aussehen. So wie ich halt, aber eben nicht ich.
Außerdem gab es da diesen Vertrag und ich konnte jetzt einfach keine Luise in meinem Leben gebrauchen, es ging einfach nicht. Heute würde alles beginnen und ich war noch immer nicht ganz darauf vorbereitet, aber alles der Reihe nach.
Ich kam in der Küche an und traute meinen Augen nicht. Es saß einfach Havertz auf einem der vier Barhocker, im DFB Trikot. Luise drehte sich um und lächelte mich an.
>> Julian hat schon Frühstück gemacht, du kannst auch was haben. <<
Ich sah auf den Tisch und entdeckte Brötchen und Marmelade. Außerdem gab es Eier und Müsli. Jannis war schon zur Arbeit, wie er gestern bekannt gegeben hatte. Aber ich war noch immer von dem Havertz Trikot schockiert, das merkten auch Luise und Julian.
>> Ich hab es ihr geliehen, sie hatte ja nichts und meine waren in der Wäsche. <<
Ich zuckte nur lustlos mit den Schultern und ging auf den Tisch zu, soviel Zeit musste sein. Auch Luise stand auf und Holy shit, sie hatte nichts unter dem Shirt. Es ging ihr zwar bis fast zu den Knien, jedoch sah man sehr viel Haut, zu viel fand ich. Julian sollte sie so nicht sehen. Ja ok und ich auch nicht, fügte ich noch schnell in Gedanken dazu.
Wir nahmen am Tisch Platz und begannen zu essen. Es schmeckte sehr gut, wie immer bei Julian.
Nach dem Essen stand ich auf und als ich meinen Teller in die Spülmaschine stellte, schrie Julian.
>> Ahh, du hast auch ein Havertz Trikot. <<
>> Ist ja schließlich auch mein Name <<
Genervt rollte ich mit den Augen, doch Julian ließ nicht locker. Er schnappte sich mein Handy und forderte Luise auf, sich neben mich zu stellen. Ich weigerte mich, doch gegen Julian kam ich nicht an.
Nun stand ich also neben Luise und lächelte gekünstelt in die Kamera. Ein Foto machte Julian von vorne, warum auch immer, denn da konnte man die Namen ja nicht sehen, aber bitte. Das Zweite war dann von hinten und Luise legte ihren Kopf leicht an meine Schulter. Ich glaube, es war ihr selbst nicht so bewusst, was sie da tat, da sie, nachdem Julian abgedrückt hatte, mich geschockt ansah und sich verlegen auf die Lippe biss. Süß.
Schnell ahm ich meine Tasche und schnappt Julian mein Handy weg. Mit einem einfachen "Bye" war ich auch schon aus der Tür.
In meinem Auto blieb ich erstmal still sitzen. Dann zog ich mein Handy hervor und sah die Bilder an, die Julian gemacht hatte. Sie waren echt gut geworden. Auf einem, es war von vorne, hatte ich sogar meinen Arm leicht um Luise gelegt und wir lachten in die Kamera, da Julian gegen den Tisch gelaufen war, als er zurück ging. Ich hatte es gar nicht gemerkt, das mein Arm dort lag, aber auf dem Foto sah es nicht einmal schlecht aus.
Die Bilder von hinten waren auch ganz nett. Havertz mal 2, dachte ich mir nur und musste schmunzeln. Ich wollte Luise die Bilder noch schnell schicken, doch mir fiel auf, dass ich nicht einmal ihre Nummer hatte und wieder eingehen konnte ich jetzt schlecht. Egal, ich würde sie ohnehin nie wieder sehen, außer vielleicht beim nächsten Heimspiel für uns gegen den BVB, aber das wars.
Also machte ich den Motor an und fuhr aus der einfahrt Richtung Leverkusen. In fast einer Stunde würde mein Training anfangen und am Donnerstag würden wir auch schon daheim in der Europa League auf Ajax treffen. Am Wochenende wäre dann das Spiel gegen Bayern auswärts in München. Also eine anstrengende Woche, die da auf mich wartete, aber mal sehen.
Eines musste ich jedoch eingestehen, gestern war echt ein schöner Abend und auch heute morgen beim Frühstück hatten wir uns gut unterhalten, so schlimm war Luise dann doch nicht, aber egal, ich musste sie vergessen.
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Danke für jedes Kapitel, dass ihr lest!
Freut mich echt, danke euch!--> Kapitel 8 - Vergeben?
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Schuss mitten ins Herz | Kai Havertz
FanfictionLuise hat gerade ihre Schule beendet und ist auf der Suche nach einem neuen Job im Bereich Fotografie und Medienplanung. Dann bekommt sie ein Angebot eines deutschen Bundesligisten. Neue Stadt, neuer Job, neue Leute. Doch es gibt auch eine Person i...