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Nach unserem Spaziergang gingen wir dann noch in die Gaststätte "alte Weinstube" und machten uns einen schönen Abend zusammen. Warum hab ich Julian bloß nicht früher kennen lernen können? Er war so sympathisch, lustig, talentiert und engagiert. Naja, wären Jessie und ich nie nach Köln gezogen und alles was geschehen ist, wäre nicht geschehen, dann würde ich jetzt wahrscheinlich bei mir in der Heimat irgendwelche Ferienwohnung putzen und müsste mich während der Saison mit den ganzen Touristen rumschlagen. Hätten wir niemals unsere Deutschrap-MashUps gemacht, hätten wir nie diesen kleinen Hype gehabt und Julian hätte nie im Leben von mir etwas gehört. Ich war dankbar für alles was passiert war und ich war meinen ganzen Begleitern dankbar, die mich weitergebracht haben, aber jetzt lebte ich wirklich meinen Traum. Es fehlte nur noch die eigene Familie und das selbstgebaute Haus, dann hatte ich meine Ziele fürs Leben durch. Und wer weiß, vielleicht erfüllte sich der eine Wunsch sogar bald, denn bei mir hatte etwas ausgesetzt, was eigentlich monatlich auftreten sollte, das wollte ich aber morgen noch bei einem Arzt checken lassen, das hatte ich Baui mit Absicht verschwiegen, damit er sich voll und ganz auf seine Arbeit konzentrieren konnte, denn neben Rob stand auch er als Option für die Vaterschaft im Raum, da ich in "unserer gemeinsamen Nacht" mit hoher Wahrscheinlichkeit meine Pille wieder ausgespuckt hatte, als ich mich übergeben hatte und wie gut wir auf sonstigem Wege verhütet hatten wussten wir beide ja nicht mehr. Die wahrscheinlichere Option wäre dann Robert, da es durchaus mal vorgekommen sein könnte, dass ich es mal vergessen hatte die Pille überhaupt zu nehmen, aber mal sehen, wahrscheinlich sind auch einfach nur meine Hormone durcheinander durch den zweifachen Drogenkonsum in den letzten Wochen, was mein Körper nun mal überhaupt nicht gewohnt war. Diese Option wäre für mich die wahrscheinlichste und die mit am meisten Logik dahinter.

Ich wusste auch nicht wie ich die Beziehung zwischen mir und Baui definieren sollte, denn es war irgendwie eine super tolle und enge Freundschaft, aber da waren dann zwischendurch diese Blicke und diese anderen Kleinigkeiten zwischen uns, die uns aber scheinbar beide gut gefielen, also war vielleicht doch sogar schon Liebe im Spiel? Ich musste mich erstmal sortieren in den nächsten Tagen, denn alles war jetzt aufregend und neu für mich,  was genau das war, was ich haben wollte.

Nach dem schönen, gemeinsamen Abend bei Soki in der Kneipe liefen wir gemeinsam zurück zur Wohnung. Wir redeten über Gott und die Welt, bis Julian nach meiner Hand griff und seine Handlung mit:"Hier laufen gerne mal die Möchtegern-Gangstar rum.",erklärte, was mich zum schmunzeln brachte.

"Wie siehst bei dir eigentlich mit der Planung für dieses Jahrzehnt aus, Linchen?", fragte er dann und ich überlegte. "Naja, sehen wie sich das zwischen Robert und mir entwickelt und sonst die Standards , wie zum Besipiel gesund bleiben, finanziell gut abgesichert sein, vielleicht eine neue Liebe finden und dann halt Familienplanung und das ganze Zeug." "Was meinst du denn wird schnell abgehandelt sein davon?" "Naja, die neue Liebe und die Kinderplanung denk ich mal, da hab ich am meisten Einfluss mit drauf. Bei Gesundheit und dem Finanzkram ist das leider nicht so.",erklärte ich, sah ihm in die Augen und verschränkte unsere Finger miteinander, was ihm die Anspielung wohl noch deutlicher machte.
"Lina...?",fragte er mich und blieb stehen. Ich blieb ebenfalls stehen und sah ihm fragend in die Augen. "Mich verdienst du nicht. Such dir besser jemand anderen, jemandem mit dem du wirklich ohne Probleme deine Träume verwirklichen kannst.",antwortete er und strich mir meine Haare hinters Ohr. "Baui, ich hab keine großen Träume mehr, die wahr werden müssen. Ich nehme was kommt und entscheide mit meinem Herzen. Den größten Traum hast du mir schon erfüllt, du hast mich zu einer richtigen Musikerin gemacht und zeigst mir viele neue und spannende Dinge, dass ich ab und zu immer noch Zweifel, dass das hier alles real ist.", meinte ich und lächelte immer mehr während ich sprach. "Und was ist mit Rob? Ist da denn rein gar nichts mehr an Gefühlen?",wollte er dann wissen und meine Miene verfinsterte sich wieder. Ich wich mit meinem Blick kurz von ihm ab, schüttelte den Kopf und sagte dann:" Ich möchte ihn gerne einfach vergessen. Wir hatten eine tolle Zeit zusammen und sie hat mich auch geprägt, aber jetzt möchte ich das gerne hinter mir lassen und mich um meine Zukunft kümmern. Die seh ich hier...bei dir."
Er antwortete nicht, sondern starrte mir nur in die Augen, was bei mir wieder dieses Knistern auslöste.
Irgendwann legte er seine Hände in meinen Nacken und schüttelte schmunzelnd den Kopf.
Ich begann ebenfalls zu schmunzeln, lehnte meine Stirn gegen seine und fragte:"Was denn?" "Ich hab das Gefühl wir kennen uns schon länger als ich Renato kenne, aber das erste Mal persönlich gesehen haben wir uns einfach erst vor etwas mehr als einem Monat. Aber ich glaube wir sind einfach auf genau der richtigen Wellenlänge zusammen, privat als auch beruflich. Ich meine, ich hätte bis du kamst, nicht gedacht, dass ich jemals mit einer Person an einem Piano spielen kann, ohne dass es sich schrecklich anhört oder wir uns in die Quere kommen.", schwärmte er und ließ seine Hände in meinem Nacken. Wir sahen uns weiter an und lachten.
Ich glaube hier bin ich genau richtig!
Das hier ist mein neues Zuhause!

Cheddar calling after Hiding 🔥German🔥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt