Kapitel 6

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Es vergingen weitere zwei Monate, doch waren sie weitaus interessanter, als die Wochen davor.
Zuallererst ist Ward ausgebrochen, als wir ihm seinem Bruder übergeben hatten. Nach einigen Wochen hatte S.H.I.E.L.D. ihn zwar wieder gefunden, aber er hatte es ein weiteres Mal geschafft, S.H.I.E.L.D. zu entwischen. Irgendwie kam er dann zu dem Entschluss, Coulson Geschenke zu machen – er hatte Bakshi gefangengenommen und ihn S.H.I.E.L.D.  übergeben. Natürlich hatte Ward Bakshi uns nicht persönlich überreicht, sondern ihn in einer Bar auf einen Stuhl gefesselt und dabei noch ein Blutbad hinterlassen. 
Zudem hatte sich Hydra als S.H.I.E.L.D. ausgegeben und in S.H.I.E.L.D.'s Namen den UN-Rat angegriffen, mit Waffen, die mit Sicherheit auf den Obelisken zurückführten. Die Menschen, welche mit diesen in Berührung kamen, lösten sich sogleich in Staub auf.
Dann gab es auch noch eigenartige Serienmorde. Der Mörder war ein ehemaliger S.H.I.E.L.D.- Agent, welcher die anderen Agents getötet hatte, die beim T.A.H.I.T.I.-Projekt dabei gewesen waren. Man hatte hatte ihnen das GH.325 verabreicht, um sie vor dem Tod zu bewahren. Anfangs war das Projekt gut verlaufen, doch wurden die Menschen später verrückt. Sie haben Muster gemalt sowie John Garrett und man musste ihnen anschließend ihr Gedächtnis löschen. Zwar hatte man ihnen neue Erinnerungen eingepflanzt, doch hatte das bei einem Agent nicht funktioniert und er hatte anschließend die anderen Patienten getötet – bis auf einen.  Also suchte Coulson diesen Mann auf und löste irgendein Rätsel, von welchem ich zuvor nicht einmal etwas gewusst hatte. Es handelte sich um irgendeine Stadt, welche auch Hydra interessierte.
Dies war auch der Grund, weswegen ich mich jetzt auch mit Coulson, Skye, Fitz und Triplett auf einer Mission befand, um genau diese Stadt zu finden.
,,Das Satellitennetzwerk, mit dem wir die Stadt finden wollen, wird von einer U.S. Air-Force bei Kaena Point, Oahu, kontrolliert. Für eine Infiltration ist sie zu stark überwacht, weswegen wir auch hier in Australien sind. Wann immer die Station in Kaena ausfällt, übernimmt hier eine kleine Notfallstation“, berichtete uns Coulson und Skye reichte mir eine Schusswaffe.
,,Aber dann muss Kaena erst einmal ausfallen“, merkte Skye an.
,,Dafür waren der Knopf und die Uhr zuständig, die Trip und Skye den Zielpersonen geben sollten, oder?“, fragte ich Coulson und verstaute währenddessen eines meiner Wurfmesser in meinem Schuh.
,,Exakt, Agent Gordon“, sagte die Coulson und erklärte seinen Plan weiter, während wir uns alle weiter ausrüsteten.
Meine Aufgabe bei Coulsons Plan war mit Trip aufzupassen, wenn Fitz den Satellitenempfänger installierte und Skye musste dann nur noch Netzwerk hacken.

,,Seid ihr bereit“, frage Coulson und entsicherte seine Waffe.
,,Dann mal auf in das Vergnügen“, murmelte Trip und wir setzten uns in Bewegung.
Vorsichtig liefen wir auf die Basis zu und erreichten nach einigen Minuten unser erstes Ziel; eine Tür die zum Hauptraum führte.
Mithilfe eines technischen Gerätes öffnete Fitz die Passwort gesicherte Tür und wir betraten den Raum dahinter.
Obwohl der Raum voller Menschen hätte gewesen sein sollen, befand sich kein einziger dort. Er war komplett leer.
,,Irgendwas stimmt hier nicht, Skye hören Sie uns?“, fragte Coulson und wir gingen weiter in den Raum, im welchen jeweils rechts und links eine Reihe von Schränken stand.
,,Irgendwie habe ich ein ungutes Gefühl bei dieser Sache“, flüsterte Trip, der neben mir herlief.
Als ich gerade etwas erwidern wollte, sagte Coulson plötzlich: ,,Skye irgendwas blockiert das Signal.“
,,Das ist ein Hinterhalt“, hörte ich kurze Zeit später Trip brüllen, welcher mich sogleich mit sich hinter die Schränke zog, um Schutz vor den feindlich Kugeln zu suchen.
,,Danke“, keuchte ich überrumpelt und schoss auf den Feind, als ich mich wieder gefasst hatte.
,,Hydra! Was machen die denn hier?“, fluchte Coulson.
Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, dass sich drei Geiseln in Coulsons Nähe befanden, welche Fitz von ihren Fesseln befreite.
,,Folgt mir!“, rief Coulson den Männern zu. Für Trip und mich ein Zeichen jetzt für viele Schüsse von unserer Seite zu sorgen, so dass die Männer unbeschadet zu uns herrüberkamen, da sie sich auf der anderen Seite befanden. Als die Männer bei Trip und mir waren, brachte Coulson sie gleich in irgendeiner Kammer in Sicherheit, während Fitz seiner Aufgabe nachging und den Empfänger installierte.
Ich erschoss gerade einen Soldaten, welcher plötzlich von der Seite auftauchte, als ich Triplett schreien hörte: ,,Fitz runter!“ Schusswechsel. Dumpfer Aufprall. Schüsse. Noch einen Aufprall. Ich rannte dorthin, wo ich Trip rufen gehört hatte. Trip lag mit einer Schusswunde auf dem Boden.
,,Er verblutet“, meinte Fitz. Coulson versuchte irgendwie die Blutung zu stoppen, indem er seine Hände auf die Wunde legte.
,,Sarah, helfen Sie mir mal“, sagte Coulson und ich stecke daraufhin meine Waffe weg.
,,Ich bin Arzt. Ich kann helfen“, entgegnete einer der Geiseln, welche sich in der Kammer befunden hatte, und kniete sich auch schon vor Trip hin,

Während Fitz weiter den Empfänger einbaute und Coulson dem Arzt assistierte, hielt ich nach mehr Hydra-Agenten Ausschau. Nebenbei lauschte ich dem Gespräch zwischen den Arzt und Coulson.
,,Ich würde ihn lieber stabilisieren und rausbringen“, sagte Coulson
,,Die Kugel steckt immer noch drin. Wenn wir bei der Sache bleiben, hat er noch eine Chance, Phil“, erwiderte der Arzt. ,,Oh, ich hätte nicht Phil sagen sollen. Ich kann das ja gar nicht wissen.“ Er lachte auf.
Als ich den Satz hörte, wirbelte ich her und richtete meine Waffe auf den Arzt. ,,Ich würde jetzt an Ihrer Stelle aufpassen, was ich sage“, warnte ich ihn vor.
,,Ich denke, Sie werden mich nicht wieder erkennen“, redete der Mann unbeirrt weiter, doch richtete er das Wort nicht an mich, sondern an Coulson. Mich ignorierte er komplett auch die Tatsache, dass ich gerade mit einer Waffe auf ihn zielte. ,,Ich habe mich seit dem Foto etwas verändert – anders als meine Tochter.“
Skyes Vater.
Coulson griff auch nach seiner Waffe, währenddessen Skyes Vater seine Bewegung beobachte und mit einem wahnsinnigen Grinsen entgegnete: ,,Ich habe gerade seine Oberarmarterie durchgeschnitten. In wenigen Augenblicken stirbt er.“ Er streckte einer seiner Hände, welche rot von Trips Blut gefärbt war, zu Coulson aus.  ,,Geben Sie mir Ihre Waffe. Du auch Junge. Und Sie dort hinten“ Er sah mich kurz an, ehe er sich wieder an Coulson wendete. ,,schieben Ihre Waffe ganz weit weg. Außer Ihr möchtet, dass euer Kollege hier stirbt.“
Ich sah zu Coulson, welcher meinen fragenden Blick merkte:
Sollten wir wirklich dieser Aufforderung nachgehen? 
Die Antwort war klar, als er leicht nickte – Ja, sollten wir.
Widerwillig tat ich es und ließ meine Waffe über den Fliesenboden zu dem Arzt rutschen. Coulson und Fitz übergaben ihre Schusswaffen ebenfalls.
Skyes Vater und Coulson unterhielten sich.
Während Fitz weiter an dem Satelliten arbeitete, stand ich nur herum und konnte rein gar nichts unternehmen – außer dem Gespräch lauschen.
Innerlich fluchte ich.
Ich kann nichts machen. Nicht einmal diese Arzt töten. Obwohl... Können schon.
Ich sah zu meinem Stiefel, in welchen sich immer noch einer meiner Messer befand.
Theoretisch ... Nein ... Selbst wenn ich ihn töte, bringt es auch nichts. Wenn er wirklich die Wahrheit gesprochen hatte, dass er Trips Oberarmarterie durchgeschnitten hat, würde ich auch Trip töten.
Und da ich nicht verantwortlich für den Tod eines Team-Kollegen sein wollte, lehnte ich mich nur missgelaunt gegen einen dieser Schränke und überlegte, wie ich den Arzt aufhalten konnte, wenn er endlich mit seinem Gerede fertig geworden war – und auch Triplett aus der Gefahrenzone war.
Skyes Vater erzählte etwas über den Obelisken, dass etwas in ihm drin wäre, und warum er mit Whitehall zusammenarbeitete. Weitere wichtigere Informationen konnte ich nicht aus dem Gespräch herausnehmen.
,,Ich werde ihn nicht sterben lassen. Ich sage Ihnen, wie Sie ihn retten können, was mir die Zeit gibt, um mich zu retten. In dieser Tasche sind zwei Spritzen“, erklärte der Arzt Coulson. ,,Diese werden sie ihm gleich geben, wenn ich loslasse. Und zwar schnell – wenn Sie wollen, dass er überlebt. Und üben Sie dann viel Druck aus.“
Als der Arzt seinen Satz beendet hatte, ließ er auch schon das Skalpell los und rannte davon. Das war mein Zeichen. Ich rannte ebenfalls los, nur dass ich nicht versuchte zu fliehen, sondern jemanden erfassen wollte.
,,Sarah, fangen Sie ihn!“, hörte ich Coulson rufen, doch da war ich schon längst los.
Irgendwie dachte ich, es würde einfach sein, einen Mann mittleren Alters einzuholen. Doch er war  schnell. Er bog gerade um eine Ecke, als er mir zu rief:
,,Sie werden mich heute nicht fassen können.“
Als ich wenige Sekunden später ebenfalls in den Gang lief, sah ich noch wie er mir ein schelmisches Grinsen zu warf und hinter einer Tür verschwand.
Ich wollte ihn weiter verfolgen, doch hatte er irgendwie die Tür blockiert.
,,Verdammt!“, fluchte ich aufgebracht und stemmte mich mit aller Kraft gegen die Tür – doch bewegte sie sich kein Stück. ,,Ich habe ihn verloren. Wiederhole: Ich habe ihn verloren“, sprach ich in meinen Kommunikator.
,,Verstehe, Sarah“, hörte ich die Antwort Coulson. ,,Kommen Sie zurück. Wir könnten Hilfe mit Trip gebrauchen.“
Wir brachten Trip wieder zum Bus, wo er sogleich von einem Arzt behandelt worden wurde.

~1464 Wörter

Das war mal wieder ein etwas kürzeres Kapitel 🙃
Ich hatte am Anfang nur so viel zusammengefasst, da ich fand, dass dort Sarah nicht so eine große Rolle gespielt hätte.
Ich hoffe, euch gefällt das Kapitel trotzdem. 😁😊

Inhumans | AoS SE02 [Band 2]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt