•°❍ Kapitel 𝟚 ❍°•

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Erschöpft ziehe ich das Werkzeug hinter mir her und laufe einige Schritte weiter. Hoffnungsvoll schaue ich auf und werde gleich wieder deprimierter, als ich sehe, wie viel ich noch vor mir hab. Erschöpft stelle ich mich aufrecht und wische mir den Schweiß von der Stirn. Die Sonne scheint heute mal wieder so hell sie nur kann und bringt eine unerträgliche Hitze mit sich. Nicht eine Wolke ist am Himmel zu sehen, dennoch ist die Luft schwül.

Ich beuge mich wieder nach unten und pflege weiterhin den Acker.

Ich hätte echt nicht gedacht, dass mir das Ganze so schwer fallen würde. Da bin ich schon ein Mann und mir fällt körperliche Arbeit nicht so schwer, wie all den Frauen, die hier im Dorf leben, und dennoch. Ich kann schon froh sein, dass das ich nur mich und meinen Freund ernähren muss und nicht noch zusätzlich ein Kind oder gleich mehrere, wie alle anderen Familien!

Plötzlich wird mir schwindelig und schwarz vor Augen. Ich versuche mich an irgendetwas fest zu halten, gerate jedoch außer Gleichgewicht und falle auf den Boden. Auf allen Vieren kauere ich im Dreck und versuche mich zusammenzureißen. Ich sollte wirklich eine Pause machen! Ich stellte mich auf meine wackeligen Beine und laufe in Richtung unserer kleinen Hütte. Erschöpft lasse ich mich an der Hauswand runterrutschen, die Gott sei Dank kühl ist. Kraftlos lasse ich meinen Kopf gegen die Wand fallen und blicke über unser kleines Stück Land.

Wir leben etwas außerhalb des Dorfes, was recht nützlich ist, wenn man schwul ist, am Waldrand. Eine hohe Steinmauer zieht sich um das ganze Grundstück und wird teilweise sogar von Kirschbäumen durchbrochen, die zur jetzigen Jahreszeit wunderschön blühen. Mein Blick trifft auf den Acker, auf dem Wellen zu tanzen scheinen und der mittlerweile nicht mehr so runtergekommen und ungepflegt aussieht, wie davor.

Plötzlich verschwimmt mein Bild und ich kann nichts mehr fokussieren. Hektisch blinzelnd versuche ich wieder etwas zu sehen, doch es scheint nichts zu bringen. Einige Tränen lösen sich aus meinen Augenwinkeln und rollen über meine Wangen.

,,Nicht schon wieder!", flehe ich und schließe meine Augen für einen Moment. Verzweifelt versuche ich wieder runterzukommen und tief durch zu atmen, um nicht noch komplett wegzuklappen. In Gedanken spreche ich mir aufmunternd zu. Alles wird gut! Es ist gleich wieder vorbei, so wie es schon immer war. Es hat sich nichts verändert! Ich versuche mich selbst von meinen Gedanken zu überzeugen, obwohl ich weiß, dass sich Einiges in letzter Zeit geändert hat...

Vorsichtig öffne ich meine Augen wieder und atme tief auf. Ein glückliches Lächeln kommt über meine Lippen, während ich mir durch die verschwitzten, dunklen Strähnen streiche. Euphorisch springe ich auf und will mich wieder auf den Acker machen, als mein Umfeld abermals anfängt, sich zu drehen. Schnell stütze ich mich an der Hauswand ab. Es war vielleicht doch nicht eine so gute Idee, so schnell hochzuspringen. Ich beschliese mir etwas Wasser zu nehmen und hangele mich demnach an der Hauswand zu unserer Veranda, um an den Holzeimer zu kommen, den ich heute früh mit frischem Wasser befüllt hatte.

Die Hitze setzt mir echt ganz schön zu. Ich hocke mich neben den Eimer und schöpfe mir mit meinen Händen etwas Wasser auf, um dieses zu trinken. Ich wische mir einmal über das ganze Gesicht, um mich etwas zu aklimatisieren.
Nach einigen Minuten stelle ich mich wieder auf meine erschöpften Glieder und taumele zurück auf den Acker, um das Werkzeug in den Schuppen zu räumen. Ich will nicht, dass er mich wieder so auffindet, wie letztens...

Mit Werkzeug bepackt schleife ich mich zum Schuppen. Ich stelle kurz alles ab und öffne dann die alte, morsche Holztür, die eigentlich dringend mal von mir repariert werden sollte. Ich greife wieder nach dem Werkzeug und schleppe es in die "dunkle Höhle". Ich schmeiße alles willkürlich in irgendeine Ecke, wodurch das Eisen aufeinander knallt und ein unangenehmes, lautes Geräusch ertönt.

Plötzlich schießt mir ein unerträglicher Schmerz durch den Kopf. Ich keuche gequält und überrascht auf und sacke sofort zusammen. Schmerzhaft lande ich auf meinen Knien, während mein Kopf beginnt zu hämmern und mir förmlich ein Loch in den Kopf bohrt. Ich nehme meine Hände an meine Schläfen und reibe diese leicht, jedoch macht es das alles nur noch schlimmer. Eine Schmerzwelle überkommt mich, dass ich nur noch zur Seite fallen kann und mich zusammen kugel. Mein Kopf knallt dabei auf den Boden.

Augenblicklich beginnt mein Körper unkontrolliert zu zucken und ich habe keine wirkliche Kontrolle mehr über meine Körper. Meine Atmung verschnellerte sich und wird flacher, während ich panisch versuche, irgendetwas zu unternehmen. Ich öffne meinen Mund, im Versuch nach Hilfe zu rufen, doch kein Ton verlässt diesen. Ich kann nur still da liegen und den Schmerz über mich Kontrolle nehmen lassen. Tränen verlassen meine Augen und befeuchten den Boden unter mir, während der Schmerz nur noch schlimmer wird. Vereinzelte Wimmerer kommen über meine Lippen.

Ich bemerke, wie mir die Kraft entschwindet und der Rand meines Sichtfeldes langsam schwarz wird und ich komplett wegklappe...

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•°❍ Iɴ Yᴏᴜʀ Aʀᴍs ❍°• || ᴛᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt