[----------•°[❍]°•-----------]Die Zeit scheint still zu stehen, aber gleichzeitig auch an mir vorbeizurasen. Ich weiß nicht, welcher Tag ist, welche Uhrzeit es ist. Ich habe Mühe oben und unten zu unterscheiden. Meine Welt scheint sich um einiges schneller zu drehen. Mein Kopf ist leer, aber gleichzeitig voller Gedanken, Erinnerungen. Mein Körper ist erschöpft. Ich habe keine Kraft mehr. Allein meine Augen offen zu halten, fällt mir schwer. Ich bin erschöpft, wenn nicht sogar am Ende... ich will nicht mehr!
Flach atmend liege ich still da und tue gar nichts. Mir tut alles weh. Meine Glieder schmerzen, da ich mehrere Male verkrampft da lag, meine Fingerkuppen sind aufgerieben und bluten leicht, mein Kopf schmerzt wie Hölle. Ich spüre dumpfe Schläge gegen die innere Wand meines Schädels.
Der Heiler hat mich immer wieder in den Zustand versetzt, den ich eigentlich eben nicht mehr haben wollte... ich habe keine Ahnung, was das bringen soll und ehrlich gesagt, bezweifle ich auch stark, dass das helfen soll, aber ich bin auch nicht der Gelehrte, der sich mit Medizin und Heilkräutern auskennt.
Ich bleibe in meiner Starre, bis ich plötzlich die Worte höre, die ich hören wollte, auf die ich gehofft hatte.
,,Wir sind fertig mit der Behandlung! Ich muss dich nur noch ein bisschen versorgen, aber sonst haben Sie es überstanden!".
Ein riesiger Stein fällt mir vom Herzen und ich entspanne meinen leicht verkrampften Körper und lockere meine Schultern. Erschöpft atme ich auf. Endlich ist es vorbei!
Plötzlich spüre ich etwas kaltes, nasses an meiner Stirn. Ich zucke zusammen, bin aber noch nicht wirklich im Zustand meine Augen zu öffnen. Der Mann wischt mir mit dem Lappen über die Stirn und reinigt mein Gesicht. Schließlich legt er den Stoff abermals auf meine Stirn, in neuem frischen Wasser getränkt, welches meine erhitzte Haut abkühlt. Der Mann zieht das Laken etwas von mir herunter und schiebt mich schließlich vorsichtig mit einer Hand in eine halb sitzende Position. Schwach öffne ich meine Augen dann doch einen Spalt.
Der Raum ist dunkel und wird nur von dem kleinen Feuer im Kamin etwas beleuchtet. Vor mir hockt der alte Mann mit seinen weißen Haaren und hält mir auffordernd eine Tasse mit Tee hin. Ein aromatischer Duft steigt mir in die Nase und lässt mich bemerken, wie durstig ich eigentlich bin. Meine Kehle fühlt sich staubtrocken und rau an.
Gierig greife ich mit zitternden Händen nach dem Porzellan und stürze den dampfenden Tee hinunter. Auffordernd halte ich ihm das leere Gefäß wieder hin und fordere ihn wortlos auf mir noch etwas der grünen Flüssigkeit zu geben. Augenblicklich gießt er mir etwas Tee nach.
Nachdem ich weitere Tassen zu mir genommen habe, lege ich mich wieder hin und schließe meine Augen. Ich bin zu erschöpft, um noch weiterhin wach zu bleiben. Die Wärme des Tees und das Laken über mir bringen mich dazu, in einen traumlosen Schlaf zu fallen.
[...]
Sonnenstrahlen kitzeln mein Gesicht, weshalb ich müde blinzelnd meine Augen öffne und an die Decke schaue. Ich fühle mich... besser.
Mein Körper tut zwar immer noch weh und ich habe weiterhin Schmerzen, jedoch bin ich nicht mehr so erschöpft, wie letztens.
Plötzlich sehe ich eine Person am Rand meines Blickfeldes und reiße meinen Kopf in seine Richtung. Mit einem fröhlichen, glücklichen Lächeln sitzt er im Schneidersitz da und schaut mich mit einem Funkeln in den Augen an. Sofort springe ich auf und werfe mich in seine Arme. Verzweifelt aber auch froh schlinge ich meine Arme um seine Nacken und drücke ihn so fest ich nur kann an mich. Jungkook erwidert meine Umarmung genauso intensiv wie ich. Ich spüre ein leichtes Beben seiner Schultern und höre wie er leicht beginnt zu lachen. Freudentränen schießen mir in die Augen und ich kralle meine Finger in sein Shirt.
,,Hey Tae!", spricht er mich mit seiner wunderschönen Stimme an, wodurch ich leise schluchzen muss.
Gott, ich habe ihn so vermisst! Ich habe gedacht, ich muss sterben. Ihn jetzt wieder so nah bei mir zu haben, ist einfach nur toll.
,,Hi!", antworte ich ihm halb schluchzend halb vor Freude lachend. Meine Gefühlswelt ist gerade einfach komplett im Eimer.
Die Zeit steht abermals still, wie so oft, wenn ich in seinen Armen bin. Eine beschützende Wärme umgibt mich, die nur er mir bieten kann und in der ich jedes Mal aufs Neue versinke.
Wenn ich könnte, würde ich für ewig so bleiben, doch ein lautes Räuspern holt uns aus unserer eigenen Welt wieder hervor und zieht unsere Aufmerksamkeit auf sich. Abwartend und mit hochgezogenen Augenbrauen steht der Heiler am Ende des Zimmers. ,,Ich will ja ungern euer Wiedersehen stören, aber ich denke es wird Zeit, das ihr geht!".
Ich warte auch nicht mehr lange, schon springe ich auf und verbeuge mich noch kurz vor dem alten Mann. Ungeduldig ziehe ich Jungkook am Arm mit und schleppe ihn raus.
Frische Luft und die strahlende Sonne empfangen mich und bringen mein Gesicht zum Strahlen. Eine sanfte Brise fährt durch mein Haar. Genießend schließe ich meine Augen einen Moment und gebe mich ganz der Natur hin. Sie hat mir gefehlt. Die ganze Zeit in einem dunklen Raum eingesperrt zu sein, ist nicht wirklich das, was ich gewohnt bin und mag. Ich war schon immer ein Naturkind, demnach liebe ich diese auch. Genauso wie den Mann hinter mir.
Ich schlage meine Augen mit einem dicken Lächeln wieder auf und springe dann Jungkook einfach an. Ich klammere mich an seinem Körper fest, sodass ich nicht herunterfalle. Zu meinem Glück fängt er mich auch auf und hält mich oben. Ich setzte mich auf seine Arme, die er unter mir verschränkt und schaue ihn schließlich frech aber mit einem verliebten Grinsen an.
,,Ich werde dich in den nächsten Tagen erstmal nicht mehr loslassen!". Jungkook lacht auf und blickt mir tief in die Augen. ,,Das hatte ich auch gehofft!".
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•°❍ Iɴ Yᴏᴜʀ Aʀᴍs ❍°• || ᴛᵃᵉᵏᵒᵒᵏ
Romance•° ᴛᴇxᴛᴀᴜsᴢᴜɢ °• Sanft fährt der Wind durch die Blätter des Kirschbaums. Die Sonne scheint hell am Himmel und nur einige Wolken ziehen ab und zu vorbei. Durch das dichte Blätterdach scheinen vereinzelt Sonnenstrahlen, während mir der Wind meine dunk...