•°❍ Kapitel 𝟙𝟙 ❍°•

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,,Wolltest du dich nicht noch waschen?", frage ich ihn nach einer gefühlten Ewigkeit, in der wir einfach nur kuschelnd im Gras lagen und in den Himmel geschaut hatten. Dicke, weiße, flauschige Wolken ziehen am Himmel vorbei.

Ein leises Brummen ertönt neben mir. ,,Wenn du nicht länger mit mir hier liegen willst, dann geh ich mich jetzt halt waschen...deine Entscheidung?!". ,,Was nein! Ich wollte doch nicht, dass wir...also...nein! Mir fiel das gerade nur wieder ein!", versuche ich mich irgendwie zu erklären und schaue ihn dabei schuldbewusst an. Plötzlich fängt er laut an zu lachen, was mich verwirrt aufblicken lässt. Was ist daran jetzt so lustig? Ich verstehe das nicht!

,,Das war doch nur ein Spaß! Das war nicht ernst gemeint!", erklärt er, während er sich dennoch aufrappelt. Noch irritierter, als ich eh schon bin, stützte ich mich auf meine Unterarme und schaue ihn fragend an.

,,Ich sollte wirklich erstmal baden gehen! Wir können ja danach weiter kuscheln. Natürlich nur wenn du willst!", schlägt er vor, woraufhin ich begeistert mit dem Kopf nicke und ebenfalls aufspringen. Er greift nach meiner Hand und zusammen gehen wir wieder in den Wald. Seit wir zusammen hier wohnen, nutzen wir einen kleinen See oder eher Tümpel, der einfach mitten im Wald ist, geschützt durch Büsche und Bäume.

Wir bahnen uns einen Weg durch das Gestrüpp und kommen wenig später auch schon an.

Kristallklares Wasser fließt von einem großen Stein hinab direkt in den Tümpel. Auf der Oberfläche spiegeln sich die Baumkronen der verschiedenen Bäume. Die kleine Lichtung ist wirklich wunderschön.

Ich laufe um das Gewässer herum und begebe mich auf den Stein. Ich krieche die glatte Oberfläche hinauf und setzte mich etwas neben den Wasserstrahl auf eine kleine Kante. Ich ziehe meine Beine an meinen Körper und lege meinen Kopf auf meinen Knien ab. Gedankenverloren lasse ich meinen Blick über die Lichtung streifen und bleibe dann bei ihm hängen.

Jungkook steht etwas abseits des Wassers und zieht sich ungestört sein Shirt über den Kopf, bevor er auch schon in das Wasser tritt und bald abtaucht. Mit meinen Augen suche ich seine Silhouette unter Wasser, die bald auch schon wieder auftaucht. Langsam streicht er sich seine dunklen, nassen Strähnen von der Stirn. Ich bemerke kaum, wie er meinen Blick auffängt und wie sich ein belustigtes Grinsen auf seine Lippen schleicht, da ich zu beschäftigt mit Starren bin. Wie versteinert schaue ich seinen muskulösen Oberkörper an, die sonnengebräunte, makellose Haut, die im Sonnenlicht glänzt. Wie kann sowas wie er nur sowas wie mich mögen? Ich werde das wahrscheinlich nie verstehen!

In Gedanken versunken merke ich nicht, dass Jungkook auf mich zu gelaufen kommt. Plötzlich werde ich an meinem Fuß gezogen und rutsche vom Stein. Ich versuche verzweifelt, mich irgendwo festzuhalten, schaffe es jedoch nicht und lande mit einem lauten Platschen im Wasser. Ich kann nicht einmal verarbeiten, was gerade passiert ist, als ich auch schon an der Hüfte gepackt und wieder nach oben gezogen werde. Mit klitschnasser Kleidung, die mir unangenehm am Körper klebt und nassen Haaren, die mir die Sicht stehlen, kralle ich mich nach Luft schnappend an seinen Schultern fest. Er presst mich an seinen Körper. Ich spüre wie seine Brust vor Lachen bebt, während ich immer noch damit beschäftigt bin, auf mein Leben klarzukommen.

Ich reiße mich von ihm los und funkle ihn böse an.

,,Was sollte das?", frage ich angepisst. ,,Ich dachte mir, dass du vielleicht auch baden willst, deswegen wollte ich dir nur helfen, ins Wasser zu kommen!", gibt er scheinheilig von sich. ,,Ja danke auch! Als ob ich das nicht hätte selbst machen können. Jetzt sind meine Sachen klitschnass wegen dir!", schmolle ich vor mich hin.

Plötzlich blitzen seine Augen auf und mit tiefer Stimme antwortet er mir: ,,Dann solltest du diese lieber ausziehen, dass sie noch trockenen können!". Er greift nach meinem Shirt und zieht es mir schnell über den Kopf. Der Rest meiner Kleidung folgt und wird irgendwo an den Rand geschmissen, doch wir achten beide nicht darauf.

Augenblicklich schlinge ich meine Arme und Beine um Jungkook und klammere mich an ihm fest. Unsere Lippen prallen aufeinander, während in mir meine Gefühle explodieren und mich in eine andere Welt bringen....

[...]

Erschöpft und müde blinzle ich und mache es mir an Jungkooks Brust gemütlich. Er legt seine Arme um meinen Körper und zieht mich etwas näher, sodass ich meinen Kopf auf seine Schulter fallen lassen kann. Ich richte meinen Blick auf den Himmel, der in mehreren Rottönen schillert. Einige Äste mit Kirschblüten rauben mir die komplette Sicht auf den Himmel, da wir uns wieder zu meinem Lieblingsorte begeben hatten. Ich liebte diesen Baum einfach..

Verträumt schaue ich in den Himmel. Ich hätte wirklich nicht mehr damit gerechnet, dass ich irgendwann wieder so glücklich sein könnte. Vor einigen Tagen war ich noch kurz davor meine komplette Hoffnung aufzugeben und jetzt sitze ich hier, unter dem Baum, schaue in den Himmel, genieße die Wärme und Sicherheit, die mir mein Freund gibt und lebe einfach in den Tag hinein...

Ich beobachte weiterhin die vorbeiziehenden Wolken, die in den unterschiedlichsten Formen vorkommen, als mich plötzlich sein Räuspern aus meiner kleinen Welt zieht.

,,Tae-...ich habe ein kleines Geschenk für dich!". Verwundert ziehe ich meine Augenbrauen zusammen und will mich von ihm lösen, um mich umzudrehen, doch er lässt mich nicht los, sondern verfestigt seinen Griff um meinen Bauch nur noch ein bisschen mehr. Jungkook kramt in seiner Tasche nach etwas und streckt schließlich seine Hand vor mein Gesicht. Er öffnet seine Faust und ein kleiner in der Sonne glänzender Gegenstand blitzt vor meinem Auge auf.

Mir stockt der Atem und mir verschlägt es die Sprache. Jungkook hält einen einfachen, aber wunderschönen Ring, der in den verschiedensten Rot- und Lilatönen funkelt. Mit großen Augen strecke ich meine Hand aus und berühre das glänzende Metall. Schließlich löse ich mich etwas von ihm und setzte mich richtig hin. Geschockt bewundere ich den Ring in meiner Hand und sehe ihn einige Male ungläubig in meiner Hand. Tränen steigen mir in die Augen.

,,Ich weiß, dass es für uns unmöglich ist, doch dennoch wollte ich dir unbedingt einen Ring geben, als Zeichen das du Mein bist... Ich habe einige Zeit herein gesteckt, um diesen zu schmieden. Ich denke, dass er einigermaßen gut geworden ist. Er wird dir zwar keinesfalls würdig, aber ich hoffe, er gefällt dir dennoch. Ich will dir damit eigentlich nur eins sagen. Ich liebe dich, Taehyung! Von ganzem Herzen über alles und für immer. Ich will keinen anderen Menschen an meiner Seite wissen, ich brauche nur dich. Du bist alles, was ich mir je erträumt habe, was ich nie gedacht hätte, dass ich es je bekommen würde und dennoch sitzt du gerade vor mir... Du bist so wunderschön und eigentlich hätte ich dich gar nicht verdient... Irgendwie rede ich mich hier gerade auch nur um Kopf und Kragen, aus Nervosität, was du dazu sagst...". Augenblicklich laufen mir die Tränen über die Wangen.

,,Taehyung, nimmst du ihn an? Willst du zu mir gehören? Für immer, bis an unser Lebensende und darüber hinaus? Du musst ihn auch nicht annehmen, ich würde das...".

Ich unterbreche ihn, indem ich mich blitzschnell umdrehe und meine Hände an seine Wangen lege um ihn in einen gefühlvollen Kuss zu verwickeln. Was denkt er sich eigentlich? Das ich ihn nach so langer Zeit nicht für immer an meiner Seite wissen will?

Nach einigen Augenblicken löse ich mich von seinen Lippen und drücke mich an ihn. Ich vergrabe mein Gesicht an seiner Schulter und flüstere leise, sodass nur er es hören kann, in sein Ohr.

,, Natürlich...!".

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An alle, die wie meine Betaleserin am Anfang gecringed sind, sorry, aber ich wollte unbedingt die Szene schreiben, weil ich die mir richtig gut vorstellen konnte. Mir fiel halt nur nichts Besseres ein, wie ich dort hin kommen soll. Sry

•°❍ Iɴ Yᴏᴜʀ Aʀᴍs ❍°• || ᴛᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt