02|Die neue Wohnung

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Ein paar Tage vergingen seither. Es blieb still im Hause der Esposito. Sie lebten ohnehin in einem abgelegenem Haus an der Steinstraße, die nur 10 Minuten entfernt von Diane's Arbeitsstelle lag. Sie arbeitete als Verkäuferin in einem Supermarkt, dadurch verdiente Diane auch nicht viel Geld, aber es reichte für sie und Luziana. Ihr Haus war sehr groß und eigentlich auch viel zu teuer. Außerdem plagten sie dort schlechte Erinnerungen an die Beziehung mit Aiden. Aus diesem Grund überlegte Diane, das Haus zu verkaufen und in eine kleine Wohnung zu ziehen, in dem Luziana ein Zimmer für sich hatte. Diane selbst würde das Wohnzimmer genügen, dass sie als Schlaf- und Wohnraum nutzen würde. Dazu noch eine Küche und ein Badezimmer.

Sie machte sich an diesem Dienstagmorgen bereit, zum Job Center zu gehen um sich nach einer Wohnung zu erkundigen, in die sie einziehen könnte. Der Tag scheint für Diane gut zu starten, denn das Jobcenter teilte ihr mit, dass es in der Walter-Gerhardt-Straße eine freie Wohnung gab, die für sie passend war. Nur gab es ein Problem an diesem Umzug, denn Diane musste den Umzugswagen aus eigener Tasche zahlen, doch dafür hatte sei kein Geld. Es blieb ihr also nichts anderes übrig, als entweder Verwandte nach Hilfe zu fragen, oder aber sie musste sich von einigen alten Möbelstücken trennen, und diese beim Sperrmüll zu entsorgen. Aber vielleicht konnte Diane auch noch ein paar zu Geld machen? Nach reiflichem Überlegen, entschied Diane sich dafür, dass sie die vielen Möbel, die schlichtweg zu alt und zu modrig waren, entsorgte. Das einzige was sie mit in die neue Wohnung nahm, war Luziana's Kinderbett, die Anziehsachen der beiden und ihr eigenes Bett.

Milo, Diane's Bruder, besaß einen BMW Kombi und einen Anhänger, in dem er die Möbel von Diane zu ihrer neuen Wohnung transportieren konnte. Als sie an der neuen Wohnung ankamen, parkte Milo sein Auto. Er stieg aus und öffnete den Hänger. Er trug ein Möbelstück nach dem anderen in die neue Wohnung. Nachdem er alle Möbel in die Wohnung getragen hatte, ging es ans Aufbauen. Tapezieren mussten sie nicht, denn das hatten die Vorbesitzer zum Glück schon getan. Selbst die Küche ließen die Vorbesitzer da, weil der Aufwand zum Mitnehmen zu groß gewesen wäre. Zu Diane's Überraschung wies die Küche sogar noch einen sehr intakten Eindruck auf. Es war eine schwarz-weiße Hochglanz Küche, welche erst vor zwei Jahren gekauft wurde und dafür sah sie wirklich noch sehr schön aus.

Es dauerte Stunden bis sie alles aufgebaut hatten. Doch am frühen Abend stand alles. Diane und ihr Bruder gönnten sich einen Wein und Pommes von der Imbissbude neben an. Gegen 17 Uhr klingelte einer der Nachbarn an Diane's Tür, die Diane kurz danach öffnete und freundlich fragte, wer denn der Herr an der Tür sei. Der Nachbar antwortete freundlich: „Hallo ich bin Herr Miller, von der Wohnung über Ihnen. Ich wollte mich einfach mal vorstellen." - „Hallo Herr Miller, schön Sie kennenzulernen. Mein Name ist Diane Esposito. Sie können mich aber auch gerne einfach Diane nennen", antwortete sie. Herr Miller räusperte sich und fügte noch hinzu: „Ich hätte auch noch einen Sessel abzugeben. Bei Interesse kann ihn mein Sohn runtertragen, sag mir dann nur Bescheid." Diane erwiderte: „Klar gerne würde ich den Sessel nehmen, vielen Dank." Nach dem Gespräch ging Herr Miller nach oben und sagte seinem Sohn Bescheid. 

Dieser nahm den braunen Ledersessel und trug ihn nach unten zu Diane. Er klingelte und die Tür öffnete sich. Er trat ein und stellte den Sessel im Wohnzimmer ab. Diane bot ihm auch ein Glas Wein an, welches Lukas, so der Name des Nachbarssohns, dankend annahm. Er trank den Wein mit drei vier Schlucken aus. Lukas und Diane redeten über die Gegend in der Sie wohnten, denn es war eine andere Ecke, aus der Diane kam. Ursprünglich kam Diane aus Cesena und lernte dort Aiden kennen. Wegen Aiden zog sie von Cesena nach Vicenza. Somit kannte Diane sich in Vicenza nicht so gut aus. Diane erzählte wie sie früher als kleines Mädchen gerne in die Biblioteca Malatestiana ging und dort Bücher las. Außerdem bewunderte sie gerne das Schloss Rocca Malatestiana. Die Eltern von Diane besaßen ein Ferienhaus, oben auf einem Berg. Damit jedes Kind ein eigenes großes Zimmer besaß. 

Diane war die kleinste von drei Kindern, Melina die zweitälteste und Milo der älteste. Nachdem sie so ausführlich von ihrer Vergangenheit berichtete, fing Lukas an über Vincenza zu reden. Sein Vater ging gerne mit ihm zum Teatro Olimpico und sie sahen sich gerne die Ausstellungen im Basilica Palladiana an. Sonntags besuchten sie die Kirche Monte Berico und beteten. Sie redeten stundenlang und verstanden sich gut. „Wir können uns ja mal verabreden und die Stadt erkunden", schlug Lukas vor. „Gerne, dass wäre ein toller Spaziergang für Luziana", antwortete Diane voller Freude. So verabredeten sie sich für den nächsten Tag zum Spazieren.

Eine Stunde später gingen alle nach Hause und Diane machte Luziana fürs Bett fertig. Sie gab ihr die letzte Milch, wickelte sie, legte sie in ihr Kinderbett und sang ihr ein Gute-Nacht-Lied vor. Luziana schlief sofort ein und Diane begab sich in ihr eigenes Zimmer, zog sich einen Pyjama an und legte sich ins Bett. Neben ihrem Bett stand eine kleine schwarz-weiße Kommode, auf der das Babyphone stand, falls Luziana wach wurde. Um 3 Uhr nachts gab das Babyphone seltsame, rauschende Geräusche von sich.

Es wurde durch dunkle Magie abgeschirmt von den Stimmen die Luziana heimsuchten und sie schwirrten wieder um sie herum. „Luziana, kleines, süßes Mädchen. Bald findest du deinen Weg zu uns", sagten die Stimmen und verschwanden wieder. Jede Nacht um dieselbe Uhrzeit passierte es, dass das Babyphone diese seltsamen Ausfälle hatte. Doch Diane bekam es so gut wie nie mit. Das einzige was Diane mitbekam war diese eisige Kälte, die jede Nacht durch ihre Wohnung fegte.

Der nächste Tag brach herein und Diane machte alles für den Ausflug mit Lukas fertig. Es war bereits 9:30 Uhr, als es an der Tür klopfte. Diane öffnete sie und dahinter stand Lukas. „Luziana komm, wir gehen", rief Diane. Sie gingen durch das Treppenhaus und verließen das Haus. Zuerst besuchten sie die Ausstellungen im des Basilica Palladiana Museums, danach zog es sie zu der Kirche Monte Berico. Als letztes besuchten sie die Balustrade der Piazzale della Vittoria in Monte Berico. Sie stellten sich auf das Plateau und die Aussicht war wunderschön. Man sah die vielen kleinen Häuser von dort oben und langsam wurde Luziana müde. Was ein Glück, dass Lukas sie mit dem Auto überall hin fuhr. Erschöpft von dem schönen Ausflug, fuhren sie nach Hause. Dort angekommen, gingen sie zu ihren Wohnungen zurück und die kleine fiel erschöpft auf die Couch und schlief ein.

Story-Junkie88 hat wieder beim Überarbeiten kleiner Fehler geholfen ❤❤🥰

Luziana - DämonenkindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt