04.04

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Liva

Ich hatte mittlerweile total das Zeitgefühl vergessen, wie lange bin ich schon hier? Drei Tage oder doch schon Vier? Sie hatten mir mittlerweile auch schon die Handfesseln entfernt, wehren konnte ich mich eh nicht, dafür war ich schon viel zu schwach. Wie auf Ansage fing mein Magen an zu Knurren und ich schloss meine Augen während ich meinen Kopf an die wand lehnte. Sie stellten mir zwar essen bereit, jedoch weigerte ich mich, lieber verhungere ich. Aber den Eimer mit Wasser und Seife, sowie die Zahnbürste und Zahnpaste habe ich angenommen. Wenn ich sterbe, dann gepflegt. Ich weiß nicht was Zacarias mit mir vor hat, er kam mich jeden Tag besuchen und sprach mit mir, bzw erzählte er etwas und ich hörte einfach nur zu. Ich wollte nicht mit ihm reden, aber er gab nicht auf. Ich möchte einfach nur nach Hause zu meiner Familie. Ich hatte eigentlich schon damit abgeschlossen gerettet zu werden, denn Zacarias redete mir immer wieder ein Oscar wird nicht kommen. Immer und immer wieder zeigte er mir das Video, aber in mir hielt irgendetwas daran fest das er kommen wird. Er schlug mir sogar vor ich könne bei ihm bleiben, nur wir beide hat er gesagt. Am liebsten hätte ich ihn in seine Hässliche fresse gespuckt, aber ich will nicht wissen was er dann mit mir gemacht hätte. Die Tür ging auf und ich sah direkt zur Seite, ich wollte und konnte ihn einfach nicht mehr ansehen."Guten Tag meine Liebe.", erklang seine grässliche Stimme und ich sah weiter zur Wand, es ist ein schönes grau."Wie geht es dir?", fragt er nun, wartet aber nicht lange auf eine Antwort denn er weiß er bekommt so oder so keine."Hast du es dir anders überlegt, bleibst du bei mir?", er hockte sich wieder vor mich hin worauf hin ich ihm nun doch ins Gesicht sah."Oscar wird kommen.", brachte ich nur hinaus und sah ihn emotionslos in die Augen, er hingegen zeigte pure Wut in seinen."Oscar hier, Oscar da. Was findet ihr schlampen alle an ihm?", brüllte er schon fast und ich schloss reflexartig meine Augen als er aufstand. Er packte mich am Hals und drückt mich gegen die Wand, worauf hin ich keuchte und meine Augen noch weiter zukniff."Du wirst mich lieben Liva, so wie ich dich liebe.", meine Lungenflügel fingen an zu schmerzen, denn ich bekam durch seinen Griff kaum noch Luft. Ich japste nach ihr bevor ich ihn an sah."Lieber würde ich sterben als dich Hurensohn zu lieben.", das trieb seine Wut noch viel weiter und er schlug meinen Kopf gegen die Wand bevor er mich los ließ, sofort sackte ich auf den Boden zusammen und umschloss mit meinen Armen meinen Schädel. Automatisch fing ich an zu weinen, die ganze Zeit habe ich es mir verkniffen aber das konnte ich jetzt nicht mehr, ich weinte vor Schmerz und Verzweiflung. Zacarias verließ schweigend den Raum und knallte die Tür, was mich zusammen Zucken ließ. Ich konnte nicht mehr aufhören zu weinen und fühlte mich als würde ich förmlich ersticken. Meine Gedanken brachen auf mich ein, komme ich hier lebend raus? Wird das meine letzte Erinnerung ans Leben sein? Ich dachte an meine Familie, wissen sie das ich verschwunden bin? Weiß es überhaupt irgendjemand, vermissen sie mich oder werden sie mich vermissen wenn ich Tod bin? Ich bekam von den ganzen Fragen Kopfschmerzen, oder liegt es daran das mein Kopf gegen die Wand geknallt wurde? Mir schossen Zacarias Worte in den Kopf „Du wirst mich lieben, so wie ich dich liebe.", Sieht liebe so aus, gibt es überhaupt noch liebe? Wenn ja macht sie einen einfach nur noch krank und lässt einen die Personen verletzen die man am meisten liebt?

Ich schloss meine Augen, denn auf einmal wurde ich unglaublich müde und mein letzter Gedanke war Oscar, wie schon zu oft in der letzten Zeit.

You have my Heart // OSCAR DÍAZ : On My Block Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt