13. Ich, die tomatenrote Idiotin

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13 – Allan Raymann

„Ihr seid ohne mich auf Zoeys erste Party?", fragte Ivy beleidigt. Es war Freitagnachmittag und sie war seit ungefähr zwanzig Minuten aus dem Urlaub zurück. Wir saßen auf unserem Sitzplatz und klärten Ivy darüber auf, was sie verpasst hatte. Was nicht sonderlich viel war.

„Und du hast endlich mit diesem Drew geredet?", fragte Ivy ungläubig an Zoey und diese nickte stolz.

„Bestimmt zehn Minuten", erwiderte sie.

„Gut gemacht." Ivy nickte anerkennend und spielte mit ihrem Feuerzeug. „Was läuft mit diesem Ben?", fragte sie unvermittelt. Das war an mich gerichtet. Ich zuckte die Achseln.

„Nichts." Die Party war drei Tage her und ich hatte seither nichts von Ben gehört. Keine Entschuldigung, dass er mich einfach hatte stehen lassen, keine Frage, ob ich gut nach Hause gekommen war – nichts. Ich fragte mich wie er sich dieses befreundet sein vorstellte.

„Willst du ihn nicht anrufen?", fragte Zoey.

„Wozu?" Ich würde mich Ben bestimmt nicht aufdrängen, wenn meine Gesellschaft nicht erwünscht war.

„Er ist heiß", stellte Ivy fest, als wäre der Rest offensichtlich.

„Was hat das damit zu tun?" Auch wenn ich es ungern zugab, war ich sauer über die Tatsache, dass Ben sich nicht gemeldet hatte. Ivy zog die Augenbrauen hoch.

„Er hat gesagt, er will mit mir befreundet sein und hat mich und Zoey dann einfach stehen gelassen, um mit jemandem rumzumachen oder was weiß ich denn. Wäre Kyle nicht aufgetaucht, hätten wir zu Fuß nach Hause gemusst, weil wir den Ausgang bestimmt nicht so schnell gefunden hätten", versuchte ich Ivy die Situation verständlich zu machen.

Ich hatte gewusst, dass Ben und ich keine besten Freunde werden würden. Dazu waren wir dann doch zu verschieden. Ich hätte nur nicht gedacht, dass er mich einfach so links liegen lassen würde, als wäre ich eine seiner Cheerleader -flammen. Das tat irgendwie weh.

Warum, verstand ich noch nicht ganz. Schließlich waren wir uns bis vor kurzen noch an die Gurgel gegangen und noch etwas vorher hatten wir kein Wort miteinander gesprochen. Ben hatte nicht einmal gewusst, dass ich mit ihm zur Schule gegangen war. Es sollte mir wirklich nicht so viel ausmachen.

„Das war wirklich nicht gerade nett von ihm", setzte Zoey sich für mich ein.

„Ja, okay." Ivy hob die Hände. „Schon gut, ich hab's ja begriffen. Aber heiß ist er trotzdem und vielleicht hatte es auch einen ganz anderen Grund." Mir fiel wirklich kein plausibler Grund ein.

„Wie war eigentlich dein Urlaub, Ivy?", fragte nun Zoey und wir widmeten uns wieder anderen Themen. Ich sah nochmals auf mein Handy, dann ließ ich es bleiben. Wenn er nicht mit mir befreundet sein wollte, sollte er es bleiben lassen.

Weder Ivy noch Zoey konnten zum Essen bleiben und verabschiedeten sich kurz vorher. Ich brachte die beiden zur Tür und wollte mich gerade auf den Weg nach oben machen als Dad aus der Küche gestürmt kam.

„Oh Mary gut bist du da, hört mal, Mom kommt etwas später und kann Leia nicht rechtzeitig abholen, würdest du das übernehmen? Ich möchte nicht, dass die Lasagne schiefgeht" Meine Stimmung hellte sich auf. Dad's Lasagne war legendär.

„Klar, wo denn?", fragte ich, plötzlich gut gelaunt.

„Ach, du bist ein Schatz", freute er sich und lächelte. „In der Stadt im Kino, sie ist mit Beth und Brooke verabredet." Dad ging, um seinen Autoschlüssel zu suchen. Anscheinend hatte das anfreunden bei den drei Mädels besser geklappt, wie bei Ben und mir.

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