29 – Run river north
Wir hatten uns darauf geeinigt gleich am nächsten Morgen um elf Uhr loszufahren und bis und mit Sonntagabend zu bleiben. Ich stand pünktlich vor dem Haus auch wenn ich ein wenig Kopfschmerzen vom letzten Abend hatte. Ich konnte es kaum fassen. Wir würden doch noch in unseren Strandurlaub fahren. Zoey hatte gestern sogar geheult vor Glück. Ich sah die Straße hinunter, aber von Kyle war noch nichts zu sehen. Er holte mich ab da Valerie und Zoey praktisch Nachbarn waren und es bequemer war wenn wir uns nicht zu fünft in Drews Wagen quetschen mussten, während die anderen nur zu dritt waren. Hatte ich die Haustür wirklich abgeschlossen? Ich stellte meine Tasche ab und rannte zur Tür zurück. Mom würde mich umbringen wenn ich das Haus nicht abschloss während sie weg waren. Als ich die Klinke nach unten drückte und auf Wiederstand traf, hupte es. Kyle hielt den Kopf aus dem Wagen. "Hey Maryschätzchen alles klar?", rief er. Ich winkte und eilte zum Auto. "Hey, pünktlich wie Big Ben", sagte ich und ließ mich neben Ivy auf den Sitz fallen. Von Kyle hatte ich eigentlich erwartet das er zu spät kam, so wie immer. "Ist Big Ben wirklich so pünktlich", fragte Kyle, der sich auf seinem Sitz umgedreht hatte, mit einem süffisanten Grinsen und zog die Augenbrauen hoch. Er deutete mit dem Kopf auf Ben der am Steuer saß. Erst da begriff ich was er damit andeuten wollte und fühlte die Wärme in meinen Wangen. "Schau nach vorne Kyle!", befahl ich. Noch hatte ich keinen Nerv für Kyles Sprüche. Ben lachte. "Big Ben ist immer pünktlich", sagte er. Ivy kicherte. "Ich glaube ich bleibe hier", stöhnte ich. "Nichts da", sagte Ben und die Autoverriegelung erklang. Gespielt empört schnappte ich nach Luft. "Gilt das jetzt als Entführung?", fragte ich. Kyle drehte sich wieder zu mir um. "Ja, fühl dich entführt Maryschätzchen. Auf dich wartet dein Verderben." Er grinste diabolisch. "Was hast du wieder vor Kyle?", fragte ich alarmiert. "Oh wir werden unser Duell endlich austragen." Er rieb sich die Hände. Ich lachte. "Dann wir das aber dein Verderben, nicht meins." Und damit brach ich nach nicht einmal zwei Minuten den ersten Streit vom Zaun.
Nach Worthing waren es keine zwei Stunden Autofahrt und obwohl Kyle kaum einen Song zu Ende spielen konnte, hatte ich viel Spaß daran lauthals mit Ivy mitzusingen.
Das Städtchen war nichts spektakuläres, im Gegensatz zu unsrem Gesang aber sehr schön.Kyle lotste uns zu einem Haus direkt am Strand. Es stand etwas abseits, bestand aus weißem Stein mit dunkelblauen Fensterläden und war, wie zu erwarten, riesig. "Kyle euer Ferienhaus ist grösser als mein Elternhaus", sagte Valerie als wir neben ihnen geparkt hatten und ausgestiegen waren. Kyle zuckte die Schultern. "Ist doch gut, dann haben wir immerhin genug Platz. Kommt." Er winkte uns zur Tür. Innen sah das Haus genauso aus wie ich es mir vorgestellt hatte. Hell, offen und unglaublich viel Platz. "Warum waren wir noch nie hier?", fragte Sophie und sah sich verzückt um. Kyle lächelte. "Gefällt's dir?", fragte er. Sie nickte begeistert. "Es ist der Hammer", sagte Valerie und sah aus dem Fenster. "Wir sind ja direkt am Strand!" Ich eilte zu ihr und sah hinaus. Tatsächlich. Die Veranda auf der rechten Seite des Hauses führte direkt auf den Strand hinaus. Zwar war es der typische halb Stein, halb Sandstrand den England zu bieten hatte, doch das störte mich nicht. Ich lächelte. Endlich kriegten wir doch noch den Urlaub den wir von Anfang an geplant hatten. Kyle zeigte uns die Zimmer. Kyle hatte sein eigenes, Drew und Ben ebenso wenn auch etwas kleiner und Sophie würde sich ein Doppelbett mit Valerie teilen. Ivy, Zoey und ich würden uns das riesige Zimmer unter dem Dach beanspruchen welches über drei eigene, schmale Betten verfügte. "Normalerweise schläft hier das Personal", sagte Kyle und zuckte die Schultern. Ich sah ihn mit offenem Mund an. "Ihr habt nicht allen Ernstes Personal?", fragte ich. "Natürlich, oder denkst du meine Mutter kann kochen?" Er machte ein Gesicht als wäre dass das undenkbarste der Welt. Ich dachte an meine Mutter, die auch nicht kochen konnte und das lieber uns überließ. "Ich will auch Personal", sagte ich und Kyle lachte. "Richtet euch ein und kommt dann runter an den Pool", sagte er und verschwand durch die Tür. Zoey begann zu hüpfen. "Es gibt einen Pool!", quietschte sie und strahlte uns an.
Wir brauchten nicht lange und standen kurz darauf vor besagtem Pool, jeder ausgestattet mit Badeklamotten unter den Kleidern, Sonnencreme und Badetuch. Der Pool nahm beinahe die gesamte Seite des Hauses ein. Auf der breiten Terrasse standen Stühle, ein Tisch und ein Grill. Hinter dem Pool gab es eine eher kleine Rasenfläche mit Bäumen die den Blick zu den Nachbarn abschirmte und inmitten dieser Bäume stand eine Hollywoodschaukel. Die Jungs lagen bereits auf den Sonnenliegen unter zwei riesigen Schirmen. "Ich glaube Zoey sabbert", flüsterte Ivy und ich warf meiner besten Freundin einen Blick zu. Zoeys Augen waren groß geworden und ihr Blick unentwegt auf Drews nackten Oberkörper gerichtet. Der sich auch wirklich sehen lassen konnte. Auch wenn ich nicht auf Drew stand konnte ich diese Tatsache nicht ignorieren, genauso wenig wie Bens viel zu tief sitzende Badehose. Der Anblick brachte mich mehr aus dem Konzept als er sollte und auch mehr als ich es erwartet hätte. Was war denn plötzlich mit mir los? Ich hatte schließlich genügend trainierte Männeroberkörper zu Gesicht bekommen. Vinz und Mason hatten nicht wenig mit ihren Freunden zusammen gespielt während Monica und ich danebengesessen hatten. Und im Sommer hatte keiner von ihnen ein Shirt getragen. Ich riss mich von dem Anblick los und befahl mir mich zusammenzureißen.
"Da seid ihr ja", rief Kyle. Er trug ebenfalls nur eine Badehose, dazu aber einen Strohhut, der so witzig aussah das sein trainierter Oberkörper davon in den Schatten gestellt wurde. "Sag mal Kyle bist du in Rente gegangen ohne dass wir das mitbekommen haben?", fragte ich kichernd als ich um den Pool herum zu den Liegen ging. Der steinerne Boden war heiß. Ich hatte zwar ein lockeres Kleid über meinen Bikini gezogen jedoch, im Gegensatz zu meinen Freundinnen, auf Schuhe verzichtet. Ich rannte beinahe zu den Liegen und dem wohltuenden Schatten. "Was willst du damit sagen Maryschätzchen?", fragte Kyle und sah mich über den Rand seiner Sonnenbrille hinweg an. Ich lachte. "Dein Strohhut sieht einfach aus als hättest du ihn deinem Opa geklaut", antwortete ich und ließ mich neben ihn auf eine Liege fallen. Kyle schob seine Sonnenbrille zurück an ihren Platz. "Ist auch so", sagte er. "Aber ich sehe einfach super cool damit aus", behauptete er und lehnte sich mit den Armen hinter dem Kopf verschränkt zurück. Ich begann zu lachen und Drew und Ben stimmten mit ein. Zoey und Ivy hatten nicht alles mitbekommen da sie erst jetzt neben mir Platz nahmen. "Warum sieht Kyle aus als würde er zum Fischen gehen?", rief plötzlich Valerie und trat aus der Terrassentür. Ich lachte noch mehr und kassierte einen strengen Blick über Kyles Sonnenbrille hinweg. "Wow Sophie", pfiff Ivy plötzlich. Ich sah zur Terrasse wo Sophie gerade hinter Valerie aus der Tür kam. Sie trug einen roten Badeanzug mit einem verboten tiefen Ausschnitt, der nur durch dünne Schnüre zusammengehalten wurde. Dazu eine riesige Sonnenbrille und einen noch größeren Hut. Ihre Wangen waren tief rosa als sie auf uns zukam. Neben mir setzte Kyle sich auf und sah Sophie über den Rand seiner Brille an. "Du sabberst", zischte ich stichelnd in seine Richtung. Er lehnte sich zu mir und flüsterte ohne Sophie aus den Augen zu lassen: "Ich denke das ist auch erlaubt in so einer Situation." Ich kicherte darüber, schlug Kyle aber trotzdem auf den Arm. Auch wenn er recht hatte. Sophie sah wirklich ziemlich heiß aus in ihrem Einteiler. Gerade bedankte sich Sophie für die Komplimente als ich ein dumpfes Stöhnen neben mir wahrnahm. Ich sah zu Kyle der sich den Hinterkopf rieb und Drew der sich aufgesetzt hatte. Anscheinend hatte er ihm eine verpasst. "Hör auf meine Schwester so an zu sabbern!", befahl er Kyle, welcher etwas Unverständliches murrte. "Sophie ich hab dir gesagt du sollst das Ding nicht in der Öffentlichkeit tragen", sagte Drew an seine Schwester gewandt und wirkte sauer. Sophie lehnte sich auf ihrer Liege nach hinten. "Wir sind nicht in der Öffentlichkeit Bruderherz", sagte sie schlicht und hielt ihr Gesicht in die Sonne. "Also mir gefällt's", sagte Kyle und kassierte dafür einen Todesblick von Drew. Abwehrend hob Kyle die Hände. Drew brummte etwas vor sich hin das mir schwer nach 'unmöglich' klang, bevor er sich wieder hinlegte. Ich sah meine Freundinnen an und wir kicherten bevor wir uns ebenfalls auszogen und hinlegten.
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LOVE ME maybe
Teen Fiction„𝘋𝘶 𝘣𝘦𝘯𝘪𝘮𝘮𝘴𝘵 𝘥𝘪𝘤𝘩 𝘴𝘤𝘩𝘰𝘯 𝘸𝘪𝘦𝘥𝘦𝘳 𝘸𝘪𝘦 𝘦𝘪𝘯 𝘈𝘳𝘴𝘤𝘩", 𝘸𝘪𝘦𝘴 𝘪𝘤𝘩 𝘪𝘩𝘯 𝘵𝘳𝘰𝘵𝘻𝘥𝘦𝘮, 𝘮𝘰̈𝘨𝘭𝘪𝘤𝘩𝘴𝘵 𝘨𝘦𝘭𝘢𝘴𝘴𝘦𝘯 𝘥𝘢𝘳𝘢𝘶𝘧 𝘩𝘪𝘯. 𝘐𝘯𝘯𝘦𝘳𝘭𝘪𝘤𝘩 𝘱𝘭𝘢𝘵𝘻𝘵𝘦 𝘪𝘤𝘩 𝘣𝘦𝘪𝘯𝘢𝘩𝘦. „𝘑𝘦𝘥𝘦�...