~Christian~

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Andre, Kevin und ich mussten schon sehr früh aus dem Haus und schafften es gerade mal einen Kaffee im Stehen zu trinken. Anschließend gingen wir rüber.

Diesmal stand uns aber nicht Luke gegenüber, sondern Marty.

„Na los! Ihr seid spät dran!"

„Sorry", murmelte ich. Nur einen skeptischen Blick mit hochgezogener Braue schenkte er uns, dann führte er uns nach hinten durch. In ein Zimmer, welches als Esszimmer diente. Schweigend ließen wir drei uns an den Tisch sinken. „Morgen", murmelte Luke, der bereits neben Attila saß und seinen Kaffee schlürfte.

„Habt ihr Ideen?"

„Andre und ich haben uns gestern ein wenig überlegt", begann Kevin.

„Wie wäre es damit, dass wir Jack helfen wollen. Also mit einer Hand kann man sich ja schlecht einen runterholen. Wir kommen rein und übernehmen das für ihn und anschließend will er mehr."

Luke nickte. „Double?"

„Nein", sagte ich bestimmt. „In meinen Arsch kommen keine zwei Schwänze gleichzeitig."

„Jack... das war ein Scherz! Innerhalb unserer zwölf gemeinsamen Jahre, weiß ich sehr genau, wo deine Grenzen liegen."

Ich senkte meinen Blick und griff bestimmt nach einem Brötchen.

„Wie auch immer. Ich bin gespannt. Da ihr beide gestern noch einen Dreh hattet, bekommt ihr nach dem Frühstück noch knapp fünfundvierzig Minuten Zeit, um euch abzusprechen. Dann fangen wir an zu drehen."

Keiner von uns drei sagte etwas dazu. Ich aß schweigend mein Brötchen, wie Kevin. Andre aß gar nichts und spielte schweigend an seinem Handy rum, damit die Zeit schneller vergehen würde. Kevin und ich verständigten uns mit Blicken. Wir beide wollten schnell anfangen und beeilten uns mit dem Brötchen und dem Kaffee. Nach knapp zehn Minuten waren wir dann soweit und Luke führte uns in den Raum. Es war ein übliches Schlafzimmer. Groß, ein King Size Bett in der Mitte und die klassischen Möbel für ein Schlafzimmer.

„Nehmen wir mal Andre's Idee, dann würde ich auf dem Bett liegen. Ihr beide kommt dazu und wollte mir zur Hand gehen?"

Kevin nickte. „Lasst uns einfach anfangen. Die Stichpunkte haben wir ohnehin drauf und alles andere schaffen wir mit reiner Improvisation.

Ich stimmte mit einem Nicken zu, während Andre bereits Luke, Marty und Attila holte, die heute für den Dreh dabei waren.

Marty kam zu mir, während sich Attila Kevin und Andre vornahm.

Der etwas über dreißigjährige Mann musterte mich. „Alles geklärt?", fragte ich und ich nickte. Dann zauberte er einen Verband und ein Dreieckstuch hervor. Er legte es an meine rechte Hand und band es mir um den Hals. Ausgerechnet die rechte Hand. Verdammt, bei diesem Dreh musst ich mich tatsächlich zusammenreißen, da ich nicht viel machen konnte.

Dann verschwand er und stellte sich hinter Luke an die Wand. Luke nickte mir zu und gab kurz darauf das Startsignal.

Ich fuhr umständlich mit der linken Hand in meine Shorts und versuchte mir einen runterzuholen. Während ich den Kopf in den Nacken legte, drangen heisere Stimmen an meine Ohren.

„Du willst wirklich zu Jack gehen und ihm unsere Hilfe anbieten?"

„Das würde er auch für uns tun, Kevin."

„Ich glaube ja, er kann das all-" Kevin brach ab. Sie standen direkt vor mir und blickten auf mich herab, während ich mit der linken Hand mein Glied rieb. „Ich sags ja. Er braucht unsere Hilfe nicht", murmelte Kevin. Im selben Moment krabbelte er so über mich und gab mir einen intensiven Kuss, während Andre mein Glied mit einem Zug in den Mund nahm und es mit seiner Zunge sehr reizvoll umspielte. Ein Keuchen drang über meine Lippen. „Vielleicht ist eure Hilfe doch ganz praktisch", flüsterte ich.

„Ach..." Kevin warf mir ein verlockendes Lächeln zu und schloss wieder den letzten Abstand zwischen unseren Lippen.

Es dauerte beinahe an die vier Stunden, bis alles im Kasten war. Kevin hatte mich beim ersten Versuch ziemlich aus der Fassung gebracht, indem er mich plötzlich herumdrehte und ich wie ein Kartoffelsack auf ihm landete und seine Erektion deutlich an meiner zu spüren war. Marty fand das zwar weniger witzig, ich dagegen musste selbst ein wenig grinsen.

Nachdem alles im Kasten war, machten wir drei uns im Bad frisch und verschwanden mit einer Verabschiedung. Übermorgen wird der nächste Part folgen. Bis dahin sollten wir daran arbeiten, lockerer zu werden.

Ich zog mir in der Villa noch schnell frische Klamotten über und schrieb Christian anschließend eine Nachricht, dass ich ihn jetzt vorm Kaffee treffen konnte. Vorsichtshalber steckte ich mir noch die 200$ in die Taschen.

Dann verabschiedete ich mich von den anderen Jungs und ging durch die Allee. Es war derselbe Weg wie vorgestern, aber heute war er irgendwie leerer. Ich kam gerade mal auf dem Kreisel an, als ich Christian bereits entdeckte und das, obwohl heute wesentlich mehr los war.

Zielstrebig kam er auf mich zu.

„Der Tollpatsch...", murmelte er. „Heute rennst du nicht in mich oder muss ich meinen Kaffee in Sicherheit bringen?"

„Ne.. ich...- Hey."

Ein Schmunzeln schlich auf seine Lippen, dann streckte er mir seine Hand entgegen mit einem Kaffee. „Für dich. Hab vorgestern mitbekommen, welchen du bestellt hattest."

Verwirrt nahm ich ihn entgegen und blickte in seine dunklen Augen. Im Gegensatz zu mir war an ihm alles so düster.

„Warum?"

„Wiedergutmachung. Ich bin ja schließlich in dich hineingelaufen. Also lass das Geld stecken."

„Oh... na dann- danke."

Er nickte und streckte mir erneut seine Hand entgegen. Ohne lange zu überlegen, ergriff ich sie. „Christian", murmelte er. Einen kurzen Moment überlegte ich, ob ich ihm meinen echten Namen verraten wollte oder den Künstlernamen.

„Jack", murmelte ich und entschied mich damit für den Künstlernamen.

„Was hast du eigentlich gemacht?" Im ersten Moment, wusste ich nicht, was er meinte, aber dann bemerkte ich seinen Blick auf meiner Hand. Ich hatte tatsächlich vergessen den Verband abzumachen.

„Oh. Nichts. Das ist vom Dreh."

„Dreh? DU bist Schauspieler.

Ich zögerte, dann murmelte ich: „So ähnlich."

Christian fragte nicht nach. Mit einer Kopfbewegung nach rechts, führte er mich den Weg entlang, weg von dem Kreisel. Ich hatte keine Ahnung, wohin der Weg führte. Schweigend trank ich meinen Kaffee und war ihm ehrlich gesagt, ziemlich dankbar für die kleine Geste.

Kurz darauf eröffnete sich ein Strand, an dem viel los war. Unter einer Palme blieb er stehen.

„Du hast mich echt am falschen Tag getroffen. Normalerweise bin ich nicht so, aber vorgestern lief alles schief, was schief laufen konnte."

Ich musterte ihn nachdenklich. Seine Haare wirkten wieder genauso ungestylt sexy, wie vorgestern. Heute trug er eine Löcher Jeans und ein schwarzes Shirt und ein Ring schimmerte an seinem Ringfinger.

„Der Kaffee ist super", entgegnete ich. Ich ging auf seine Aussage nicht weiter ein, er würde schon etwas sagen, wenn er darüber reden möchte. Ich weiß von mir selbst am besten, dass es nichts bringt, jemanden unter Druck zu setzen. Meist bewirkt es nur das Gegenteil.

Always ProblemsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt