Am Abend saß ich neben Kieran auf der Couch und hatte meinen Arm um seine Schultern gelegt. Ich konnte ziemlich gut nachvollziehen, dass er heute auf einen gemeinsamen Abend bestand. Ab morgen wird hier schließlich nichts mehr so sein wie vorher.
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war meine Laune schwer zu definieren. Zum einen freute ich mich sehr auf das Date und war nervös, aber zum anderen war der Tag heute so scheiße, da die restlichen Jungs und Pip ankommen werden.
Ich schlug die Decke beiseite und setzte mich langsam auf. Ich warf einen Blick zurück auf Kieran. Er schien noch seelenruhig zu schlafen.
Als ich an die Bettkante rutschte, griff er nach meiner Hand und hielt mich vom Aufstehen ab. Er zog mich bestimmt zurück in die Matratze.
„Kieran... ich hab das Date heute", murmelte ich lachend und versuchte mich aus der Umarmung, in die er mich zog, zu befreien.
„Zehn Minuten...", nuschelte Kieran. „Fünf Minuten", entgegnete ich und hielt ihn fest. Ich wusste, dass es für ihn heute sehr schwer werden wird. Alleine Jamie wiederzusehen. „Wir sind alle für dich da", betonte ich nochmals und spürte Kieran's Nicken. „Ich weiß. Ich hab ja nichtmal wirklich Angst. Es nervt mich nur tierisch und macht mich echt sauer, dass Jamie sich von mir und allen anderen, mit denen er sich wirklich super verstanden hatte, abgewandt hat. Er war so etwas wie mein bester Freund."
„Ich hab euch beide auf eurem Trip vor Hawaii erlebt. Ihr seid beste Freunde. Beste Freunde haben mal Krisen. Denk nicht zu viel nach", erwiderte ich und durchwurschtelte seine braunen Haare. „Und mach Jamie nicht zu viele Vorwürfe. Denk positiv. Vielleicht schafft ihr es ja, bei eurem Dreh, einiges zu klären."
Ich spürte, wie er sich von mir löste und mich musterte. „Du musst dich fertig machen", murmelte er leise. „Immerhin hast du heute ein Date."
Ich sah in seine dunklen Augen, unsicher ob er es ernst meinte. „Geh schon. Ich komm klar."„Sicher?"
„Natürlich, bin ja kein Baby", erwiderte Kieran und gab mir einen ziemlich unsanften Stoß in die Seite. „Ich mache einfach etwas mit den anderen. Außerdem kommen heute ja nicht nur Pip und Jamie, sondern auch Basti und Felix."
Ich nickte zustimmend und krabbelte anschließend aus dem Bett. „Oh.. ja. Bastian soll ja mit Adam auf ein Zimmer, das könnte witzig werden. Zwei Chaoten auf einem Zimmer."Auf Kieran's Lippen zeigte sich kurz die Andeutung eines Lächelns, dann verschwand es wieder und er rappelte sich auf. „Ich mach mal Frühstück. Isst du mit?"
„Ne ich geh mit Christian irgendwohin", erwiderte ich, während ich mir Klamotten aus meinem Koffer suchte.
Ich richtete mich wieder auf und bemerkte erst da Kieran's amüsierten Blick. „Ich verstehe noch immer nicht, warum du aus dem Koffer lebst, statt dich richtig einzunisten."
Schulterzuckend wandte ich mich ab und sprintete und die Dusche.
„Tollpatsch!" Christian winkte mir über einigen Köpfen hinweg zu und stoß sich lässig vom Baum ab, an dem er lehnte. Langsam kam er auf mich zu und blieb direkt vor mir stehen. Sein Blick glitt meinem Körper hinab. Langsam. Und anschließend wieder hinauf, bis er an meinen Augen hängen blieb.
Normalerweise wäre mir ein solcher Blick unangenehm gewesen, aber das war er nicht. In meinem Job musterten wir uns alle so, vor allem die Frischlinge. Wir versuchten damit einen ersten Eindruck voneinander zu gewinnen und es funktionierte ja auch meistens. So waren wir uns alle einig, dass Pip sich anders zeigte, als er war.
Heute wirkten Christian's Haare ein wenig ordentlicher, aber den Tarzan Style hatten sie dennoch. Er sah unglaublich gut aus.
„Hey", murmelte ich und betrachtete ihn unschlüssig. Wie sollte ich ihn begrüßen? Mit einem Handschlag? Einem Kuss?
Plötzlich schlang er einen Arm um meinen Nacken und zog mich ruckartig an sich. Mein Oberkörper stieß gegen seinen. Es war für wenige Sekunden, dann trat er zurück und blickte in meine Augen.
„Ich hoffe du hast Hunger mitgebracht?"
Mein Magen gab ein leises Knurren von sich, was Christian ein Lächeln entlockte. „Das passt ja super. Hier gibt es eine richtig leckere Strandbar, die alles anbietet."
„Strand kling noch besser, dann können wir noch ins Meer gehen."
Er nickte und griff bestimmt nach meiner Hand. Ich ließ es zu, obwohl wir uns kaum kannten und es unser erstes richtiges Date war. Einen Moment lang ruhte sein Blick auf mir. Dann führte er mich am Café vorbei, einen Weg entlang den ich noch nicht kannte. Es wirkte wie eine kleine Einkaufsmeile im Dschungel. Die kleinen Bungalows sahen so sehr nach selbstgebauten Holzhütten aus, dass es ein wenig magisch wirkte. Vor allem mit den dicht angepflanzten Bäumen. Nur vereinzelte Sonnenstrahlen erleuchteten den kleinen Pfad, der nur von Passanten überfüllt war.
Ich warf Christian einen Blick zu. „Alles okay?", fragte er. „Das hier sieht traumhaft aus... ich frage mich nur gerade, warum mir das noch nie aufgefallen ist."
„Offenbar musst du öfter in die Natur. Du scheinst ja viele Dinge nicht zu kennen."Er hatte ein schiefes Lächeln auf den Lippen. Es war dieselbe Art Lächeln, die Kevin immer aufsetzte, wenn er mich ärgern wollte.
„Vielleicht bin ich einfach nur an den falschen Stellen unterwegs", entgegnete ich. Oder beruflich so sehr eingebunden, dass ich keine Zeit dafür finde, ergänzte ich in Gedanken und betrachtete den Pfad unter meinen Füßen.
Er hatte es noch gar nicht angesprochen. Vielleicht war ihm mein Job ja egal. Oder... er hatte noch gar nicht nachgeschaut.
Ein Schweigen legte sich über uns. Eigentlich war es erschreckend, da ich wirklich dachte, wir würden sehr viel reden. Aber gerade empfand ich es als angenehm, denn so konnte ich mich auf die kleinen Details der Natur konzentrieren. An das was mich heute Abend vermutlich erwartete, dachte ich nicht. Die kleinen rosa Blüten, die beinahe an jeder Hütte waren und so aussahen, als würden sie aus der Holzhütte hinaus Wachsen waren viel interessanter.
„Vorsicht! Man Jack du bist wirklich ein Tollpatsch", murmelte er beinahe liebevoll und holte mich damit wieder zurück.
Irritiert blinzelte ich und sah ihn an. „Was? Warum?"
„Weil du eben beinahe in Elefantenscheiße getreten wärst."
„Als ob...", murmelte ich. Doch Christian schüttelte seinen Kopf.
„Dreh dich doch um. Ein solch gigantisch Scheißhaufen, kann nur aus einem Elefantenhintern kommen. Oder Mammuthintern, aber die sind ja ausgestorben."
Bei seinen Worten schlich sich ein Schmunzeln auf meine Lippen. Er bewahrte mich davor in Scheiße zu treten und dann lehrte er mich, wie welche Tierscheiße aussah. Sehr interessant. „Spinner", brummte ich und stoß ihn sanft mit meinem Ellenbogen in die Seite. Es könnte beinahe als Herausforderung gesehen werden.
Statt er aber darauf direkt einging, warf er mir nur einen sehr amüsierten Blick zu. „Irgendwie machst du auf mich einen etwas angespannten Eindruck... Ich glaube ein wenig Zeit im Meer und eine Massage würden dir ganz guttun."
„Du willst mich massieren?", fragte ich. Nicht das ich damit ein Problem hätte. Ehrlich gesagt dachte ich, dass Christian fremde Leute nicht zu sehr an sich heranließ. Ich war schon von seiner kurzen Umarmung vorhin überrascht gewesen.
„Wenn du mich lässt", erwiderte er vorsichtig.
Erneut stoß ich ihn sanft in die Seite. Innerlich hoffte ich, dass er darauf eingehen würde und eine kleine Rangelei entstehen würde. „Hallo, ich lehne doch keine Massage ab!"Nicht bei dem ganzen Stress in der WG und den ganzen anstehenden Drehs. Da war ich mehr als dankbar, wenn mir jemand eine Massage anbot.
„Du bist heute ein wenig auf Krawall gebürstet, kann das sein?", fragte er und hob spöttisch eine Augenbraue.
„Was? Gar nicht", entgegnete ich verwirrt und tat als wusste ich nicht, wovon er redet. „Hm... genau." Ein Schmunzeln glitt auf seine Lippen. „Pass mal lieber auf, dass ich nicht mal zurück ärgere", erwiderte er. Dann zog er mich bestimmt nach rechts, wo uns das Licht so hell entgegen schien, dass ich für einen Moment meine Augen ein wenig zukniff. „So hell..."„Was? Bist du etwa eine Schlafmütze?", fragte er amüsiert, aber ich schüttelte meinen Kopf. „Nein, aber ich hab ein Problem mit Helligkeit."
„Ich merk schon, dass dein Verhalten dem eines Vampirs ein wenig ähnelt."Als ich ihm einen schockierten Blick zuwarf, lachte er auf. „Ich bin aber gar nicht blass und Glitzern tu ich auch nicht in der Sonne."
„Glitzern? Du kennst nur Twilight?", fragte er sichtlich geschockt nach. „Dabei ist Twilight wirklich, dass absolut schlechteste Beispiel was Vampire angeht."
Christian führte mich an einen Tisch der Strandbar heran und und machte eine einladende Geste. Ich ließ mich auf den Platz gleiten und sah zu ihm auf. „Was möchtest du haben?"„Überrasch mich."
Er nickte und verschwand zu der Theke, um uns unser Essen zu besorgen. In diesem kurzen Moment hatte ich einen einwandfreien Blick auf seinen runden Po, der anzüglich bei jedem Schritt wackelte. Von hinten sah dieser Mann wirklich unwiderstehlich aus. Aber in einer Sache war ich mir sicher. Christian war mit Sicherheit ein wenig älter als ich. „Wo ist das Essen?", fragte ich, als er sich mir gegenüber sinken ließ. „Wird an den Tisch gebracht. Aber jetzt zurück zu den Vampiren. Ich bin echt fassungslos, dass du das richtig gute Zeug nicht kennst. Wie verbringst du bitte deine Freizeit?"
Vorbereitung auf Drehs, Pausen, Dreharbeiten, WG Leben und zwischendrin vielleicht ein bisschen Zeit mit meinen besten Freunden. Aber das sagte ich ihm natürlich nicht. „Ich bin viel mit Freunden unterwegs, naja eher mache ich viel mit den zusammen. Wir leben in einer WG."
„Achja. Hier ja gerade auch, oder? Mit wie vielen denn?"
„Acht, aber vier kommen heute Abend noch nach, die waren beruflich noch woanders eingebunden."
Christian seufzte beinahe mitleidig. „Man, das klingt ja nach dem reinsten Chaoten Trupp. Kein Wunder, dass du so angespannt bist. Du brauchst wirklich dringend eine Massage."Kopfschüttelnd senkte ich meinen Blick auf den Tisch. Auf mich wirkte es beinahe so, als wollte er es unbedingt. Gut, ehrlich gesagt war ich mehr als dankbar für sein Angebot. „Was tust du in deiner Freizeit? Außer zu fotografieren?"
„Fotos bearbeiten und meine Homepage bearbeiten. Naja und gerade du."„Ich?", murmelte ich verwirrt nach. Er nickte. „Ja, du lenkst mich von dem ganzen Trubel ab und bringst mich auch mal auf andere Gedanken. Schätze unser schlechter Anfang bringt positive Sachen mit sich."
Gerade als ich antworten wollte, trat eine junge Blondine an unseren Tisch und stellte das Tablet mit unseren bestellten Sachen ab. „Guten Appetit", murmelte sie monoton und verschwand wieder.
Ich blickte zu Christian, der mir ein sanftes Lächeln zuwarf, während er die Bestellungen aufteilte.
„Was hast du mir bestellt?", fragte ich neugierig. „Keine Ahnung. Irgendetwas, was hier total angesagt ist. Ich weiß nicht einmal, was da alles drin ist."
Ungläubig musterte ich ihn, dann lachte ich auf. Ich konnte nicht fassen, was er da sagte, aber andererseits hätte ich es vermutlich nicht anders getan.
Wir brauchten für das Frühstück ganze drei Stunden, da wir in so vielen Unterhaltungen versunken waren. Zwischendurch hatte Christian uns immer Kaffee nachgeordert. Bezahlt hatte aber diesmal ich, was auch zu einer ziemlichen Diskussion geführt hatte.
Jetzt schwamm Christian neben mir her und warf mir immer wieder einen Blick von der Seite zu. Ich wusste nicht, ob er mich einfach nur ansehen wollte oder ob das ein Tick von ihm war, immer zu schauen, ob derjenige noch da war. Aber ich fragte auch nicht nach.
Plötzlich spürte ich große Hände auf meinen Schultern, die mich unter Wasser drückten. Die Hände verschwanden so schnell, wie sie gekommen waren und als ich auftauchte, war ein lachender Christian direkt vor mir. Er amüsierte sich offenbar tierisch über mein Gesicht. „Sehr witzig", entgegnete ich und schob meine Unterlippe ein wenig vor.
„Schon gut!", lachte er. „Ich machs nie wieder, aber schau mich bloß nicht so an!" Seine Hände griffen bestimmt nach meiner Taille und er zog mich fest an seinen Körper heran. Sein Becken berührte meins. Seine Brust berührte meine. Aber diesmal ließ er mich nicht so schnell los wie zuvor. „Du bist echt mies, weißt du das?"
„Und du echt süß, wenn du versuchst zu schmollen."
Er blickte mit seinen dunklen Augen direkt in meine. Es war nicht einmal annähernd so, wie wenn ich bei einem Dreh Kevin oder einen der anderen Männer so ansah. Es war anders. Bei Christian fühlte ich mich einfach... wie ich. Ich verschwendete keinen Gedanken an die Arbeit oder an meine Kollegen. Ich konzentrierte mich auf ihn und bei ihm war es egal, wie ich ihn ansah, wo meine Hand lag und was ich sagte.
Langsam beugte er sich vor und streifte meine Lippen. Ich war ein wenig überrascht, dass er mich küsste, bei unserem ersten Treffen. Aber ich werde ihn sicherlich nicht aufhalten. Dafür fühlten sich seine vollen Lippen viel zu gut auf meinen an. Beinahe, als seien sie direkt dafür geschaffen wurden meine zu küssen.
Ich legte einen Arm in seinen Nacken und zog ihn bestimmt näher, erhöhte den Druck auf seinen Lippen und drängte meine Zunge in seinen Mund. Er seufzte erleichtert auf, während seine Hand an meinen Po wanderte.
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Always Problems
RomanceJack lernt auf einem Trip seiner Arbeit einen sehr interessanten Mann kennen. Er ist hin und weg von ihm und beide kommen sich recht schnell näher. Aber hat die Beziehung der beiden überhaupt eine Chance, bei Chris negativer Einstellung zu Pornos u...