~Kieran~

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Das Abendessen verlief ziemlich entspannt. Kieran erzählte ein wenig von seinem Urlaub. Hoyt erzählte von seinem letzten Trip und Chris schaute immer mal wieder zu Hoyt rüber. Vor allem, als er von seinen letzten Drehpartnern erzählte, wirkte Chris beinahe ein wenig eifersüchtig.Heute Abend lief nichts mehr ab. Kieran und ich hatten uns in unser Zimmer verzogen und saßen nebeneinander auf dem Bett. Ehrlich gesagt war ich ziemlich froh mir mit Kieran und Andre ein Zimmer teilen zu dürfen, mit den beiden kam ich, neben Kevin und Adam, sehr gut aus. Und Kieran, der beinahe mein Schützling war, war ohnehin ein enger Freund von mir geworden, auch wenn sieben Jahre jünger war als ich.

„Jetzt erzähl doch mal", sagte ich. „Du hattest einen zweiwöchigen Trip nach Hawaii. Wie wars?"Ich war schon neugierig, wie er den ersten Trip empfunden hatte.

„Ziemlich chaotisch", murmelte er. „Aber er hat mir, Christian und den anderen die Augen geöffnet. Davor fand ich Pip noch ziemlich in Ordnung, aber er hat sich dort einige Sachen geleistet, die wirklich nicht mehr witzig waren." Er strich durch seine braunen Haare und bettete seinen Kopf an meine Schulter.

„Ich bin echt froh, dass ihr noch mit hier seid. Ihr habt sicherlich noch einen anderen Einfluss auf Pip, als wir es haben..."„Hoffen wirs. Er ist zwar nicht willkommen, aber wir müssen dennoch unseren Job erledigen. Andre und Kevin haben da echt die richtige Arschkarte gezogen."Kieran nickte, was ich an meiner Schulter spüren konnte. Ich legte meinen Arm um seine Schultern.

„Aber die richtige Arschkarte." Plötzlich ging meine Zimmertür auf und Andre und Kevin kamen herein. Kevin stellte den schweren Koffer in die rechte Ecke und ließ sich anschließend, zwischen meine angewinkelten Beine fallen. Andre kroch neben Kevin. Er lehnte sich an ihn und schlang seine Arme um Kevins Oberkörper.

„Damit eins klar ist: Ich werde die Abende nicht mit Pip alleine verbringen."„Quatsch", murmelte ich. „Wer erwartet das denn? Du bist hier immer willkommen und du kannst ja auch einfach mal die ganze Nacht unterwegs sein. Wer will denn dazu etwas sagen?", fragte ich und knuffte Kevin sanft in die Seite. „Dafür kannst du auch Andre mitnehmen!"„Ihn hätte ich sowieso geschnappt. Alleine gehe ich nicht die ganze Nacht durch die Gegend", entgegnete Kevin. Dann seufzte er. „Ich hab echt Angst vor unserem Dreier..."Ich warf Andre einen Blick zu, welcher sichtlich überrascht wirkte. Ich glaubte, dass es ihm ganz guttat, zu erfahren, was in Kevin vorging.

„Du hast Angst...?"„Natürlich", erwiderte Kevin leise. Er sah seinen Freund eingehend an. „Ich weiß ja, wie Pip drauf sein kann und wie dreist und anhänglich er sein kann. Vor allem bestimmend und manipulativ..." Kevin seufzte. „Er passt einfach überhaupt nicht in unsere Truppe."

Ich legte meinen Arm von hinten über seine Schultern und zog ihn somit ein wenig näher an mich heran. „Themawechsel", murmelte ich. „Ich habe keinen Bock jetzt schon über ihn zu reden."

Ein einstimmiges Gemurmel folgte und Andre wandte sich zu mir um. „Ich bin froh, dass ich bei euch im Zimmer bin..."

„Und ich werde gut auf dein Baby aufpassen, Kev", erwiderte ich, beugte mich vor und küsste Andre auf seine Haare.

Stille brach ein. Ich warf einen Blick nach rechts und bemerkte, dass Kieran bereits an meiner Schulter eingenickt war.
Kevin und Andre blickten kurz zu mir und anschließend zu Kieran. Langsam standen sie auf und schlichen sich aus dem Zimmer. Kurz dachte ich daran mich auch hinzulegen. Ich wollte Kieran jetzt nicht alleine hier lassen und ich wollte ihn nicht wecken. Außerdem war auch ich ein klein wenig müde.

Plötzlich sprang jemand auf meine Matratze. Ich sah auf und blickte in die dunklen Augen von Hoyt. Mit nacktem Oberkörper machte er es sich auf meinem Bett breit und zog Chris bestimmt neben sich. Verstohlen musterte ich beide, da Kieran durch deren Aktion aufgewacht war. „Musste das sein?", fragte ich leise. Statt einer Antwort bekam ich nur ein schiefes Grinsen von Chris, der seinen Kopf auf Kierans Schoß bettete.„Ihr habt Kieran geweckt."

„Schadet ihm nicht, er hat beinahe den ganzen Flug über geschlafen", entgegnete Chris mit einem schiefen Lächeln.

„Chris, er ist eine Schlafmütze. Lassen wir die beiden", entgegnete Hoyt. Er griff bestimmt nach Chris' Hand und zog ihn auf die Beine. So vertraut wie die beiden miteinander wirkten, lief da auf ihrem letzten Dreh so einiges. Allerdings war ich mir sicher, dass für Hoyt alles auf freundschaftlicher Ebene war.

Chris und Hoyt zogen die Tür hinter sich ran, als sie unser Zimmer verließen.Ich wandte meinen Blick zu Kieran, der müde zu mir herauf blinzelte. „Das bekommen die Morgen sicher zurück", nuschelte er. Ich konnte mir ein verräterisches Zucken meiner Mundwinkel nicht verkneifen.

Dann schlug ich die Bettdecke beiseite, zog mir eilig meine Shorts aus und schlüpfte in Unterhose drunter.

„Gehen wir schlafen", murmelte ich und fuhr sanft durch seine braunen Haare. Kieran hob seinen Kopf leicht an und streckte mir sein Kinn entgegen. Ich wusste genau, was er wollte. Ich senkte meinen Kopf und streifte zart seine vollen Lippen. Augenblicklich lag Kieran's Hand in meinem Nacken und zog mich näher zu sich. Ich ließ es zu und vertiefte den Kuss. Meine Hände ließ ich unter sein Shirt gleiten und schob es seinen Oberkörper hinauf. Ich löste kurz den Kuss, um ihm das Shirt über den Kopf zu streifen. Anschließend senkte ich meinen Kopf und küsste ihn ein letztes Mal, ehe ich auch mir das Shirt auszog und mich neben ihn legte. Kieran zog die Decke bis unter sein Kinn und rutschte näher an mich heran. Sein Becken streifte meines leicht. Ich ließ es geschehen. Solche Kleinigkeiten gehörten einfach zu meinem Job. Es kam öfter zu heißen Küssen oder Blowjobs mit allen. Ab und zu auch zu Sex. Ich wusste zum Beispiel, dass Basti es außerhalb eines Dreh's mal mit Chris getrieben hatte. Und so wie Hoyt und Chris aussahen, hatten es die beiden auch getan.

Für mich war aber klar, dass das hier mit allen Jungs nie mehr werden würde. Sie sind und blieben Freunde. Ich hatte mir bewusst vorgenommen, einen Freund außerhalb meines Berufs zu finden.

Ich nahm mein Handy vom Nachtschrank und schaute ein letztes Mal drauf. Christian hatte mir noch eine Nachricht geschickt.

>>Hast du übermorgen Zeit?<<

Schnell schickte ich ihm noch eine Zustimmung. Dann stellte ich meinen Wecker und leckte mein Handy beiseite. Kurz darauf fand ich mit Kieran im Arm meinen Schlaf.

Always ProblemsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt