John, wenn Sie diesen Brief erhalten, steigen Sie bitte sofort in das schwarze Auto vor der Haustür ein. Bringen Sie, wenn möglich keine Waffe oder ähnliches mit.
Bitte folgen Sie den Anweisungen.
Wenn Sie die Lagerhalle betreten und Sherlock sehen, versuchen Sie den Verbrecher einfach hinzuhalten. Wenn Sie ihn nicht sehen, tun Sie dasselbe. Wir werden Sie verkabeln und Sie werden ein Signal bekommen, wenn wir zugreifen. Der Rest soll nicht Ihre Sorge sein.John runzelte misstrauisch die Stirn. Warum sollte er keine Waffe mitbringen?
Ohne weiter darüber nachzudenken, schnappte er sich seine Jacke, eine Waffe und stürmte aus der Tür. Das schwarze Auto stand abfahrt Bereit vor der Tür und auch er war Feuer und Flamme Sherlock da herauszuholen.
Fast eine Stunde dauerte die Fahrt zu dieser Lagerhalle. Sie stand unscheinbar beinahe komplett in einem kleinen Laubwald, das Stück das herausguckte war allerdings überwuchert von Büschen, Efeu und noch mehr Grünzeug. John überkam ein mulmiges Gefühl als er das Auto hinter sich ließ, über das riesige Feld wanderte und sich Stück für Stück dem alten Gebäude und dem dichten Wald dahinter näherte. Einerseits war es schön zu sehen wie sich die Natur ihren Platz wieder zurückholte, anderseits strahlte diese Lagerhalle etwas mystischen, gefährliches aus je näher man ihr kam.
»Sherlock?« Er stieß die schwere, knarrende Doppeltür geradewegs zu einem kleinen Vorraum auf und sah sich mit klopfenden Herzen um. Hier irgendwo wanderte ein Entführer, ja vielleicht sogar Mörder herum und hatte seinen besten Freund gefangen.
Auf Samtpfoten ging er zur nächsten eisernen Tür. Durch das milchige Glas konnte er nichts erkennen außer schwärze und auch schon in diesem Raum war er schwer etwas zu sehen. Einen Lichtschalter fand er nicht und die Tür nach draußen fiel immer wieder zu.
Trotz der Dunkelheit, die einem mit ihren düsteren Händen zu erblinden lassen schienen, traute sich John weiter in den nächsten Raum. Er tastete sich an der Wand lang nach einem Lichtschalter, fand einen, drückte darauf und es passierte... nichts. Noch einmal - wieder nichts.
Zur Sicherheit nahm er seine Pistole heraus und umgriff sie fest mit beiden Händen.Im selben Moment noch wo John über etwas stolperte und seine Waffe quer über den Boden schlitterte, gingen grelle, kalte Lichter an und blendeten alle Anwesenden so stark, dass sie ihre Augen zusammenkniffen.
John rappelte sich wieder auf und blickte um sich.
Erst verfiel er in Schockstarre, dann musste er schmunzeln und schließlich überkam ihm wieder die nackte Angst. Er sah zuerst Molly in einer Ecke weit weg von ihnen sitzen und kaum hörbar schluchzen, dann Mycroft in einer aufgeplusterten Jacke links von ihm still und leise stehen und schließlich direkt vor ihm und doch mit einer gewissen Distanz Sherlock und ein junger Mann im Engelskostüm der seinem Mitbewohner seine eigene Waffe an den Kopf hielt.
»Ich sagte doch keine Waffen.« Grinste der Mann spielerisch.
»Das haben Sie nicht gesagt, das hat Mycr-« Eine kurze Sekunde der Realisation brauchte John, bis ihm ein leises "Ohh", entwich. Er räusperte sich, blickte sich noch einmal um und sah zu seiner rechten Lestrade mit einem eingeteerten Fuß dort stehen (den er vorher nicht einmal im geringsten wahrgenommen hatte) und fragte schließlich, nachdem er den Detective Inspector mit einem kurzen erwiderten Nicken begrüßt hatte, »Was sollen Sie?«
Sofort änderte sich die Miene des Entführers und er kratzte sich mit der Pistole verwirrt am Hinterkopf. »Gute Frage. Was war das nochmal?«
»Sherlock, Pete! Wir wollen Sherlock!« Rief eine aufgebrachte Stimme von einer Hintertür aus. Der Mann, zu dem diese Stimme gehörte, stieg die paar Stufen der metallenen Treppe hinunter, richtete sich im Heruntergehen schnell seine Krawatte und kam auf sie zu. »Das haben wir geprobt, kannst du dir denn nichts merken?« Deutlich genervt ging er auf seinen Kollegen zu, schnipste ihm einmal an die Stirn und nahm ihm die Waffe geschickt weg. »Lass mich das mal machen.« Meinte er beifällig, entsicherte die Pistole und hielt sie wieder an Sherlocks Kopf, der erstaunlich ruhig bei der ganzen Sache blieb.
»Ihr wollt Sherlock, ja? Aber ihr habt ihn doch schon.« Rief John durch die ganze Halle, woraufhin die Verbrecher nur schweigen konnten.
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𝘮𝘢𝘥𝘦 𝘧𝘰𝘳 𝘭𝘰𝘷𝘪𝘯𝘨 𝘺𝘰𝘶 ʲᵒʰᶰˡᵒᶜᵏ
FanfictionEr hatte es nicht unter Kontrolle. Immer und immer wieder musste Sherlock Holmes, der vermeintlich gefühlskalte Consulting Detective aus London seinen unwissenden Mitbewohner in der Nacht verlassen, nur um früh am Morgen wiederzukommen. Kein Schlaf...