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"Tschüss und bis später. Ich hol dich dann so gegen 8 Uhr ab und dann fahren wir zusammen zu der Party." verabschiedete sich Josh von mir, als er mit dem Auto vor meinem Haus stehen blieb.
Er war schon achtzehn und fuhr mich deswegen nach der Schule immer nach Hause. Auf der Fahrt hatte er mir erzählt, dass wir auf eine Party von irgendeiner seiner Freunde eingeladen waren. Ich gab meinen Freund noch einen Abschiedskuss und stieg dann aus dem Auto.

Nach der Party brachte Josh mich nach Hause. Ich verabschiedete mich von ihm und lief dann zu der Haustür. Ich hatte meinen Schlüssel dabei, da es schon ziemlich spät war- 3:21 Uhr um genau zu sein- und da meine Eltern schon im Bett waren, würde ich ohne meinen Schlüssel nicht in das Haus kommen.

Möglichst leise steckte ich den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn nach Rechts. Ich wollte meine Eltern nicht wecken, sonst würde ich nur Ärger wegen der späten Uhrzeit bekommen.
Langsam öffnete ich die Haustür, trat ein und schloss sie hinter mir wieder. Ich schlich leise den Flur entlang, jedoch war ich nich darauf gefasst, dass mitten im Weg der Türstopper liegen würde. Ich stolperte darüber und landete mit einen lauten Knall auf dem Holzboden.
Misst!
Wer hatte den bitte den Türstopper hier hingelegt? Ich rieb mir das schmerzende Knie. Das würde sicherlich einen blauen Fleck ergeben, und dass wo in zwei Tagen doch Joshs Geburtstagsparty war. Ich wollte much gerade wieder aufrappeln, als sich plötzlich die Tür am Ende unseres Genges öffnete und meine Eltern kamen.
"Wo wart du so lange, Fräulein?" mein Vater sah mich mit Wut verzehrtem Gesicht an und schaltete das Licht für den Flur an.
"Ich war mit Josh unterwegs" grummelte ich als Antwort. Zum Glück hatte ich nicht zu viel getrunken!
Meine Mutter seufzte und sah mich enttäuscht an. "Wie oft haben wir dir schon gesagt, du sollst nicht zu spät heimkommen?"
"Aber ich bin schon siebzehn und außerdem ist heute Freitag!" rief ich aufgebracht und warf meine Hände in die Luft.
"Genau, siebzehn und so mit noch nicht volljährig! Und dass heute Freitag ist tut gar nichts zur Sache."
"Aber..." wollte ich widersprechen.
"Nichts aber! Du gehst jetzt sofort hoch in den Zimmer und bis zu Joshs Geburtstag hast du Hausarrest. Vielleicht lernst du dadurch mal deine Grenze einzuhalten." Mein Vater zeigt mit den Finger Richtung Treppe und sein Gesicht war gerötet vor Wut.
Ich warf meinen Eltern noch einen bösen Blick zu und stampfte dann die Treppe hoch in mein Zimmer und ließ mich dorten auf meinen Schreibtischstuhl sinken.
So ein Mist aber auch! Jetzt haben sie mir das ganze Wochenende versaut.
"April hat sich echt verändert..." hörte ich die gedämpfte Stimme meiner Mutter von unten.
"Ja, früher war sie so ein nettes, hilfsbereites Mädchen, sie hat immer auf uns gehört und war gut in der Schule und jetzt ist sie genau das Gegenteil." gab mein Vater als Antwort.
Pah, also so schlimm war ich nun wirklich nicht. Das Eltern immer so übertreiben mussten!
"Da hast du Recht. Die Veränderung hat bestimmt etwas mit Leans Verschwinden von damals zu tun. Wahrscheinlich hat sie es nicht ganz verkraftet."
Jetzt übertrieb meine Mutter aber maßlos!

Wütend schloss ich meine Zimmertür und machte mich Bettfertig. Das wird bestimmt ein sehr toller Tag morgen, den ganzen Tag in meinem Zimmer zu sitzen.
Ich legte mich in mein Bett und griff nach meinem Handy, welches ich unabsichtlich während der Party daheim gelassen hatte.
"6 verpasste Anrufe" stand auf dem Bildschirm. Wer hatte mich denn alles angerufen?
Bestimmt meine Eltern, weil sie wissen wollten wo ich war. Ich hatte jedoch nur teilweise recht. Es waren lediglich zwei Anrufe von meinen Eltern die anderen vier waren von Isla.
Warum hatte sie denn so oft angerufen?
Ich beschloss, dass ich sie erst morgen zurück rufen würde, da sie jetzt wahrscheinlich schon schlief. Ich legte auf die Seite und schloss die Augen, machte much gefasst auf eine weitere Nacht mit plagenden Albträumen.

Unknown World-die Welt der UnbekanntenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt