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park chanyeol

,,Guten Morgen.", begrüße ich Mister Choi als ich am nächsten morgen in Jeans und einen dicken Pullover den Lebensmittelladen betrete. ,,Officer-", murmelt dieser verblüfft und zieht eine Frau zu sich, ,,Meine Frau." ,,Sehr erfreut.", entgegne ich und verbeuge mich höflich. ,,Ich habe mit meinen Vorgesetzten abgemacht, heute den Tag in ihrem Geschäft zu verbringen, in der Hoffnung, den Täter selbst auf frischer Tat ertappen zu können." Mit einem mal fängt das Ehepaar an zu lächeln. Beide bedanken sich mehrmals und überhöflich bei mir, ehe die nette Dame mir einen Tee anbietet und mir diesen zubereitet, bevor ich überhaupt auf die Frage eingehen kann.

Stunde um Stunde vergeht, bis die Uhr Viertel nach eins anzeigt und ein kleiner Lieferwagen vorfährt. Der Ladenbesitzer verabschiedet gerade einen Kunden, ehe er auf das gerade erschienene Fahrzeug deutet: ,,Ich werde meine Waren annehmen und verräumen müssen, Sie haben ja hoffentlich alles im Blick." Mein Nicken veranlasst den Mann dazu, beruhigt nach draußen zu gehen. Beinahe zeitgleich beteten daraufhin zwei junge Männer die Ladenfläche, welche jeweils einen Mundschutz und eine Mütze tragen. Auf Verdacht verstecke ich mich so gut es geht hinter einen der Regal und versuche beide im Augen zu behalten. Doch sie trennen sich beinahe direkt voneinander. Während der Blonde zu den Süßigkeiten läuft, geht der Rothaarige zu den Getränken. Da der Rothaarige generell etwas heruntergekommener aussieht, entschließe ich mich, ihm in Augen zu behalten. Er kommt eher als potentieller Täter in Frage.

Beinahe lautlos tritt er an eines der gefüllten Regale heran und greift nach zwei Wasserflaschen. Ein triumphierendes Grinsen bildet sich auf meinen Lippen, sodass ich mich hinter ihn schleiche und leise räuspernd an seine Schulter tippe. ,,Ich hoffe doch, du willst das bezahlen-" Mit einem Mal reißt der junge Mann seine Augen auf, richtet diese auf mich und rennt dann vollkommen unerwartet los. Natürlich nehme ich die Verfolgung auf, versuche mit ihm mitzuhalten. Leider ist er schmaler als ich, kann sich damit leichter durch die Menschen hindurchquetschen.

,,Stehen bleiben! Polizei!", rufe ich, als er gerade in eine verlassene Gasse abbiegt, an dessen Ende ich zum Glück einen Zaun erkennen kann. Auch der Bursche erkennt diesen, sieht hektisch zu mir und schmeißt überraschenderweise zwei der Mülltonnen um. So unerwartet, dass ich über dessen glitischen Inhalt schlittere und unsanft auf den Boden knalle. Dabei schürfe ich mir nicht nur ein Knie sondern auch die Knöchel meiner rechten Hand auf. ,,Ich sagte, stehen bleiben!", knurre ich aber meine kleinen Wunden ignorierend, stelle mich wieder auf und renne weiter hinter dem Gesetzesbreche her. Gerade als ich nach seinem flatternden Pullover greifen will, weicht er aus und lässt mich in eine Ölpfütze laufen. Wieder rutsche ich aus, falle diesmal aber laut stöhnend auf den Hintern. Hektisch flüchtet der kleinere Mann über den Zaun und sieht mich erst von der anderen Seite mit großen Augen an. ,,T-Tut mir leid.", stottert er, mit engelsgleicher Stimme, ehe er sich umdreht und weiter läuft.

Zischend stehe ich auf, trete sauer gegen eine der Kisten und raufe mir die Haare. ,,Warum bin ich so inkompetent?!", beleidige ich mich selbst und will eine weitere Kiste attackieren, doch ich stocke, als ich aus den Augenwinkel eine der beiden eben gestohlenen Wasserflaschen entdecke.

Wenn da mal keine Fingerabdrücke drauf sind.

seduction of bad | pcy bbhWo Geschichten leben. Entdecke jetzt