Tony - Part Two

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,,Was meinst du? Wen von uns werden sie nehmen?", fragte Brian. Er hatte sich ein wenig zu mir rüber gelehnt und sprach so leise, dass ich mich fest auf seine Worte konzentrieren musste, um ihn zu verstehen. Zwei Wochen nach dem Rennen, wo wir beinahe auf Toretto gestossen wären, waren vergangen und Brian und ich wurden endlich ins Büro unseres Vorgesetzten gebeten, damit er uns mitteilen konnte, wenn er ausgewählt hatte.

,,Ich vermute dich", meinte Brian wieder, als ich ihm nicht geantwortet hatte. Um ehrlich zu sein, dachte ich auch, dass sie mich wählen würde. Jemand weibliches konnte sich bestimmt besser an Toretto ran schmeissen, als es ein Typ je könnte. Aber das wollte ich Brian nicht wirklich sagen, deswegen zuckte ich einfach mit den Schultern.

Unser Boss, ein etwas dickere älter Mann, betrat das Büro und setzte sich gleich auf seinen Bürostuhl. Dann begrüsste er uns kurz und nahm schliesslich die Fallakte hervor. ,,Ich komme gleich zum Punkt", verkündete er und schob schliesslich Brian die Fallakte zu. ,,O'Conner? Ich möchte Sie für diesen Fall. Ihr Ziel ist Dominics jüngere Schwester Mia Toretto. Sie sollen sich mit ihr anfreunden. Durch Mia kommen Sie an Toretto."

Brian wirkte sichtlich überrascht, als er immer wieder mit dem Kopf nickte und verwunderte Blicke in meine Richtung warf. Ich versuchte meine Enttäuschung zu vertuschen, indem ich ihm mehrmals erfreut anlächelte. Ich freute mich tatsächlich für meinen Kumpel, auch wenn ein kleiner Teil von mir, sich diesen Job wirklich gewünscht hatte. Aber vielleicht war Brian doch der bessere für diesen Job. Wie genial war das den, sich mit Mia anzufreunden und dann eine Freundschaft mit Dom aufzubauen? Es war besser als sich direkt an den 'Alpha' heranzuschmeissen.

,,Warum mich?", fragte Brian, als er die Akte zu sich nahm und aufschlug. Unser Boss seufzte und wandte sich dann an mich. ,,Robinson, ich hätte Sie wirklich gerne für diesen Job gehabt. Aber wie Sie ja bereits wissen, hat Ihre Schwester Kontakt zu Dominic und das können wir auf gar keinen Fall riskieren. Sie könnten erwischt werden. Sie haben seinen Akte gesehen, es könnte weiss Gott was mit Ihnen passieren."

Mir klappte der Mund auf. Meine Schwester hatte was!? Ungläubig blinzelte ich einige Male und liess das eben Gesagte erstmal auf mich einwirken. ,,Sie wussten davon nichts?", kam es von meinem Boss, der ziemlich verwirrt schien. Hastig schüttelte ich den Kopf. Nein, ich wusste von gar nichts!

,,Laut unseren Informanten, ist sie vor einer Woche ein Rennen gefahren gegen Toretto. Dabei soll ihr Auto versagt haben und schliesslich haben Leticia Ortiz und Dominic Toretto sie in seinem Wagen mitgenommen." Brian schaute in meine Richtung. Er schien sichtlich verwirrt und auch ich wusste nicht wirklich, was ich davon halten oder denken sollte. Meine Schwester wusste, dass mir mein Job wichtig war und das ich diesen Auftrag unbedingt haben wollte. Warum in Gottes Namen, sollte sie dann in Doms Wagen steigen?

Langsam wurde ich richtig wütend. ,,Danke, das Sie es mir gesagt haben", meinte ich und erhob mich von meinem Stuhl. Ich hatte noch ein Ernsthaftes Wörtchen mit meiner Schwester zu reden und das würde ich gleich erledigen. ,,Wenn Sie mich nun entschuldigen: Ich habe da nich was zu erledigen." Mein Boss nickte mir zu, während mein bester Freund mir warnende Blucke zu warf. Er wusste, ich war auf 180 und würde meine Schwester nun die schlimmsten Dinge an den Kopf werfen, aber das war mir in diesem Moment ziemlich egal. Ich wollte Dampf ablassen!

Warum tat sie nicht einmal etwas, was man von ihr verlangte? Warum musste sie ausgerechnet mit Toretto mitgehen? War ihr egal, dass ich diesen Job unbedingt haben wollte? Dieser Auftrag wäre so verdammt gut bezahlt und ausserdem hätte ich eine riesen Chance auf eine Beförderung ins FBI gehabt und was tat meine Schwester? Interessierte es sie gar nicht, wie ich darüber dachte? Das ich es nicht so prickelnd finden würde, zu wissen, dass sie mir meine grosse Chance auf ein besseres Leben mit mehr Geld verdorben hatte? Es fühlte sich wie ein Verrat an. Sie war in das Auto von dem Mann eingestiegen, den ich eigentlich hinter Gitter bringen sollte. Obwohl ich sie schon mehrmals daran gebeten hatte, sich von ihm fern zu halten.

Ich war immer noch wütend, als ich meine Schwester anrief und sie nach ihrem Standort fragte. Ich war immer noch stinksauer, als ich in meinen Wagen stieg und in die Richtung der Werkstaat meines guten Freundes Mike fuhr. Das Blut in meinen Adern kochte über, als ich schliesslich seine Werkstaat betrat und nach meiner Schwester rief. Doch ausser ihren Wagen und einem jungen Mann, der gerade an diesem herum schraubte, fehlte jegliche Spur von Lisa und/oder Mike.

,,Hey! Sie da!", sprach ich den Mann an, der wohl ein Mitarbeiter war, seiner Kleidung zu urteilen nach. ,,Wissen Sie wo Mike ist?"

Der Typ zog seine Baskenmütze etwas tiefer in sein Gesicht, während er mir einen kurzen, verwirrten Blick zu warf, ehe bei ihm ein Licht aufzugehen schien. ,,Der Boss? Oben in seinem Büro mit einer Frau." Der Mitarbeiter warf mir ein fast schon dreckiges Grinsen zu, was meinen Magen umgehend verrückt spielen liess. Der Gedanke das Mike und Lisa etwas miteinander hatten, liess mich erschaudern. Mike war mit uns aufgewachsen, er war fast schon wie ein Bruder. Die beiden zusammen? Gott bewahre.

,,Okay, danke", meinte ich und machte mich sofort auf den Weg ins Büro, was sich gleich den Gang runter befand. Innerlich bettete ich dafür, dass ich nicht gleich erblinden würde und Stasiak eine schlechte Nachricht mitteilen müsste, bevor ich die Tür mit so viel Schwung aufstiess, das sie gegen die Wand krachte. Mike und Lisa drehten sich schockiert in meine Richtung. Beide sassen auf schwarzen Stühlen gegenüber voneinander. Erleichtert atmete ich auf. Doch nicht das was der Typ gedacht hatte.

,,¡Hola hermana!", lachte Lisa, als sie sich vom ersten Schock erholt hatte. ,,Ich hab den Wagen übrigens über deinen Namen in die Reperatur gegeben. Ich möchte Stasiak nicht erklären, warum mein Wagen schon wieder in der Werkstaat ist. Hoffe das ist-", sagte die schwarzhaarige, ehe ich sie harsch unterbrach. ,,Was zum Teufel fällt dir eigentlich ein!?"

Lisa blickte verwirrt in meine Richtung, als ich die Tür hinter mir schloss und mich dann vor sie aufbaute. ,,,Toretto? Wirklich? Musstest du wirklich in seinen scheiss Wagen steigen!? Das hat mir einen verdammt guten Job und eine unglaubliche Chance gekostet! Du wusstes es doch! Warum zum Teufel hintergehst du mich so!?", donnerte ich los, liess Lisa dabei aber nicht zu Worte kommen, redete einfach weiter: ,,Warum bist du bloss so verdammt egoistisch? Denkst du auch an andere? Weisst du eigentlich was du mir da kaputt gemacht hast!? Gott, du bist so ein verdammtes Miststück."

Meine Schwester wusste nicht, was sie sagen sollte. Ich merkte, dass meine Worte sie verletzten, doch das war mir in diesem Moment wirklich scheiss egal. Doch das würde ich später masslos berreuen. ,,Meld dich nicht mehr bei mir. Tú eres una serpiente falsa!(Du bist eine falsche Schlange)."

Dann drehte ich mich um und stürmte aus dem Büro. Raus aus der Werkstaat. Ich blickte nicht einmal zurück, als ich in meinen Wagen stieg und weg fuhr.

Und das war der zweite Fehler, den ich heute begangen hatte.

Wenn ich bloss zurück geschaut hätte, dann hätte ich es vielleicht bemerkt.

Dann wäre sie vielleicht noch am Leben.

Doch ich tat es nicht.

Ich schaute nicht zurück.

Und so bemerkte ich auch nicht, dass von dem angeblichen Mitarbeiter jegliche Spur fehlte.

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Eeeeeendlich fertig! 🙄

Dieses Kapitel wollte einfach nicht gelingen, hab es sicher 8x neu geschrieben und ich bin immer noch 0 zufrieden 🙄

buut here it is, vllt werde ich es wieder ändern zu einem späteren Zeitpunkt lol

hope y'all like it tho

-lucy

Fast & Furious  [1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt