Tony - Part Three

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,,Tony! Komm schon! Es ist jetzt zwei Tage her. Du kannst sie nicht für immer ignorieren. Sie ist deine Schwester", meinte Brian, lehnte sich dabei in meiner roten Ledercouch zurück und verschränkte seine Arme vor der Brust. Mein Handy hatte wieder aufgehört zu klingeln, doch nach nicht nur zwei Sekunden begann es vom neuen. Meine Schwester rief mich nun seit geschlagenen fünf Minuten durchgehend an und hatte bestimmt schon 30 Mal auf meine Mailbox gesprochen, doch ich ignorierte sie gekonnt. Sie hatte es gestern und auch vorgestern schon versucht, zwar nicht so hartnäckig wie heute, aber dennoch. Ich war immer noch viel zu wütend, um mit ihr zu sprechen, also liess ich sie weiter auf meine Mailbox quatschen.

,,Du solltest mit ihr reden", begann Brian von neuem, als das Klingeln wieder verstummte. Kurz darauf ging es wieder los. Ich sass gegenüber von meinem besten Freund auf einem Sessel, der mich auffordernd durch seine blauen Augen anblickte. ,,Warum sollte ich?", erwiderte ich nur und zuckte mit den Schultern, als er meinem Handy einen genervten Blick zu warf. Es klingelte immer noch wie blöd, doch ich würde ganz bestimmt nicht abnehmen.

,,Vielleicht weil sie alles ist, was dir noch geblieben ist? Wenn ich mich nicht täusche, hast du nur noch deine Schwester. Und du möchtest das wirklich weg schmeissen? Warum? Für einen blöden Job?" Ich sagte nichts. Mein Handy war mittlerweile ebenfalls verstummt. Diesmal klingelte es nicht wieder los. ,,Was sollte ich deiner Meinung nach tun, huh? Du weisst, ich wollte schon immer für die FBI arbeiten. Und jetzt werden die mich nie nehmen!", erwiderte ich und verschränkte meine Arme auch.

Brians Blick wurde ein tick sanfter. ,,Tony", begann er und lehnte sich nach vorne, ,,du bist ein unglaublicher Cop! Die wären verrückt, wenn sie dir keinen Job anbieten würden!"

Ich lächelte Brian an. Er war der beste Mensch auf dieser Welt, immer da wenn ich ihn brauchte. Er wusste was er sagen musste, um mich besser fühlen zu lassen.

,,Ausserdem", sagte er wieder und lächelte breit in meine Richtung, ,,werde ich keinen Job in der FBI ohne dich annehmen." Meine Augen weiteten sich, als ich das eben gesagte, realisierte. ,,Du wirst was nicht?" Brian lachte. ,,Ich nehme ohne dich keinen Job da an." Ich begann eie wild meinen Kopf zu schütteln. Das konnte er doch nicht machen! Das war eine einmalige Chance, er konnte sowas nicht wegen mir sausen lassen. Als ob er meine Gedanken gelesen hätte, sprach er einfach weiter: ,,Ich hab mich schon entschieden, Antonia! Ich werd das Angebot nicht annehmen! Ich bleibe bei dir, keine Wiederrede."

,,Auch nicht wenn ich dir mit der Briefkastengeschichte drohe?", versuchte ich meinen besten Freund ein letztes Mal zu überzeugen, doch der begann nur laut zu lachen. ,,Warst du nicht diejenige, die den Briefkasten genommen und ge-"

,,-halt die Klappe!", rief ich erschrocken aus und warf ein Kissen in Brians Richtung, der sich vor lauter Lachen bereits den Bauch hielt. Er hatte den Briefkasten vielleicht mit dem Auto von Lisa umgefahren, aber das was ich mit den Beweismaterial gemacht hatte, war viel viel peinlicher und schlimmer. Er bräuchte das gar nicht auszusprechen. ,,Gib auf Tony. Ich werde nicht ohne dich dort arbeiten."

Ich musste lächeln, als ich aufsprang und Brian stürmisch umarmte. Mein blonder Freund lachte nur, als er meine wilde Umarmung erwiderte und mich fester an sich zog. Und so lagen wir beide, fest umschlungen auf meiner Couch, während wir beide einen riesigen Lachanfall hatten.

Und dann klingelte mein Handy wieder.

,,Du solltest abnehmen", hauchte Brian, der sicher auch schon meine Schwester an der anderen Leitung vermutete. Ich schaute in seine blauen Augen hoch, nur wenige Zentimeter trennten unsere Gesichter voneinander, als ich langsam nickte und mich schliesslich aufrappelte. Blind tastete ich nach meinem Handy, welches auf dem kleinen Tisch vor meinem Sofa lag und nahm ab, ohne nachzusehen, wer mich anrief.

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