Kapitel 31 - Miss Undercover

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~Siebzehn Uhr~

"Bitte. Es ist so verdammt wichtig. Können Sie nicht nochmal nachsehen?"

"Tut mir leid, Miss. Ich kann mich nur wiederholen. Sie sind zu spät."

"Und was soll ich jetzt tun?!"

Er blickte auf mich herab. Sah, wie ich mir über meinen Bauch strich.

"Ich bestelle Ihnen ein Taxi."

Scheiße.

Verdammte Scheiße!

Ich bin einfach am Arsch.

~14 Uhr, der Zeitpunkt, an dem Mia noch zuhause ist~

Nein, nein.

Niemals.

Einfach nein!

Ich war rasend. Ich war wütend. Im Schock, im Ausnahmezustand. Mir war sofort schwindelig und doch spürte ich jeden Milimeter meines Körpers. 

Ich fühlte mich wie Hulk.

Ich war dem Zerplatzen nahe.

Ich war dabei, alles hier auseinander zu nehmen.

Und das einzige was meinem Mund entglitt...

....ist ein Schluchzen?

Ich ging auf die Knie und riss mir die Haare raus. Ich schlug sogar auf mich ein.

Ist das möglich, Mia?

Heißt 'A.M.' wirklich Andrès Mancini?

Ist das wahr?!

Dann schaltete ich ab. Ja, vielleicht war ich auch nicht mehr zurechnungsfähig. Ich wich mir die Tränen aus dem Gesicht und schritt auf die Treppe zu. Ich packte meine Tasche, ließ den Koffer stehen. Dafür hatte ich keine Zeit.

Selbst das Handy ließ ich liegen, weil ich nicht wusste, inwiefern ich ausspioniert wurde.

Ich zog mich warm an und verließ das Penthaus. Ohne Karte.

Ich lief auf den Aufzug zu, als das Licht um den Knopf erschien, noch bevor ich den Aufzug bestellen wollte.

Keine Panik, Mia. 

Dieses Penthaus hat vierundzwanzig Geschosse. Es ist ziemlich unwahrscheinlich.

Ich wartete und wartete. Dem Pfeil zufolge fuhr der Aufzug immer weiter hoch. 

Meine Handinnenflächen wurden nass.

Wie lange dauert das?

Ich sah durch den engen Spalt, wie die Schale diese Etage erreichte und hielt die Luft an.

Aus dem Adrenalin heraus, riss ich den Kopf Richtung Notfalltür und rannte hinein. Nein, ich warf mich quasi in die Tür. Die laut aufschlug und ich seitlich auf dem Boden landete.

Mit den Beinen schlug ich die Tür zu. Ließ eine klitzekleine Lücke mit dem Finger auf und siehe da, ich beobachtete, wie Rick und Julian auf das Penthaus zuliefen. Wartete zehn Sekunden, nachdem die Tür ins Schloss fiel und stürmte in den Aufzug hinein. Ich drückte gefühlt zehn Mal auf den Knopf zum Erdgeschoss, bis sich die Türen schlossen.

Was, zur Hölle, hast du vor?

Das willst du wissen?! Ich bin wütend, ich bin verängstigt und einfach nur hilflos. Wie konnte man mich so lange verarschen?! Ich werde nicht einfach überrumpelt. Sowas verdient ein Mensch nicht!!! Ob Andrès lebt, oder das alles nur ein Spiel ist...Wer weiß, vielleicht wollten sie ja, dass ich die Mail lese. Vielleicht werde ich gequält! In Stücke zerrissen! Das sind die Mancinis, ich weiß nicht mehr, wem ich trauen soll!!! Aber eins ist klar: Riccardo ist für mich gestorben.

If You Love Me Stay With Me [ABGESCHLOSSEN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt