Ich riss panisch meine Augen auf, und sprang vom Stuhl. Verfluchte scheiße, jetzt war ich aber wirklich geliefert. Musste man da echt direkt mit dem Marketing-Berater vorbeikommen? Wieso konnten Lando und ich nicht so darüber reden, wenn es ihm so wichtig war?
„Alex, versteck mich", zischte ich ihm zu.
Lisa unterhielt sich draußen mit diesem Darren Harlow, dessen Stimme mir irgendwie Angst machte. Dabei sah ich den Mann ja noch nicht einmal.
„Wie stellst du dir das vor? Ich setz mich auf dich drauf, und du bis verschwunden?", fragte er mich ironisch. Allerdings konnte ich da gerade eher weniger lachen.
„Im Ernst Alex. Die Kästen in der Küche. Oder die Couch. Ich verstecke mich einfach in der Couch", flüsterte ich, damit ich im Vorzimmer nicht zu hören war. Ob Lisa sie gerade wirklich aufhielt? Sie würde mich doch niemals verpfeifen.
„Falls du dich erinnerst, ist da drinnen der Bettbezug für dich. Außerdem, wieso lässt du nicht einfach das Gespräch über dich ergehen? Es wird schon halb so schlimm werden", pflichtete Alex mir bei, aber ich schnaubte nur.
„Das Fenster. Ich verschwinde einfach aus dem Fenster", überlegte ich, und lief auch schon darauf zu. Alex folgte mir natürlich, weil er auf mich einredete, dass das keine so gute Idee war. Aber mal ganz im Ernst? Das war die beste Idee, die mir jetzt gerade einfiel. Ich musste hier verschwinden.
„Erica, du machst es noch schlimmer." Alex stand neben mir und redete mir zu. Was sich Sadie in diesem Augenblick denken musste? Lisas Tochter saß am Küchentisch vor ihrem Malbuch, aber beobachtete die Szene, die sich vor ihr ergab.
„Hör auf Alex, ich muss flüchten", zischte ich.
Ich öffnete gerade das Fenster, kletterte auf das Fensterbrett, als ich ein Räuspern hörte. „Sie müssen dann Miss St. James sein", meldete sich eine tiefe Stimme. Für einen Moment schloss ich meine Augen. Das durfte jetzt nicht wahr sein. Bitte nicht.
Dann drehte ich mich um. Ein übertrieben freundliches Grinsen hatte sich auf meinen Lippen ausgebreitet. Ich sah Lando Norris neben einem etwas größeren Mann mittleren Alters stehen. Dieser Mann musste dann wohl Darren Harlow sein. Sein dunkelbraunes Haar, das schon einige graue Strähnen aufwies hatte er zu einer eleganten Föhnfrisur frisiert. Sein Kinn war spitz und markant. Darauf erkannte ich einen leichten Bartschatten. Doch es waren seine dunkelgrauen Augen, die mir Angst einjagten. Es war kein böser Blick, den er mir zuwarf. Es schien fast so, als wollte er damit aussagen, dass er das bekam, was er wollte. Und das bedeutete schon einmal gar nichts Gutes für mich.
„Hi", sagte ich kleinlaut, krabbelte wieder vom Fensterbrett herunter, strich meinen Rock glatt, und schritt mit erhobenem Haupte auf die beiden zu. Lando kannte ich ja schon. Dem warf ich bloß einen ganz kurzen Blick zu. Doch Darren Harlow reichte ich die Hand.
„Wir haben einiges zu besprechen, Miss St. James."
Wenige Minuten später saßen wir am Esstisch von Lisa versammelt. Sadie wurde mit einem Film abgelenkt, während wir uns ganz freundlich unterhielten. Gut freundlich war da vielleicht das falsche Wort. Eher eindringlich.
„Ich nehme einmal an, Sie haben schon den Zeitungsartikel gelesen, nicht wahr?", fragte Darren Harlow. Ich nickte und sah auf meine Hände, die ich auf dem Tisch zusammengefaltet hatte.
„Nun, so wie es aussieht, werden die Schlagzeilen hohe Wellen schlagen", fuhr er mit seiner tiefen und angsteinflößenden Stimme fort.
„Hohe Wellen?", fragte ich. Nun sah ich auch zum ersten Mal auf, direkt in die grauen Augen von Darren Harlow. „Wenn das Ganze nicht weiter thematisiert wird, dann werden die Medien die Sache fallen lassen. Das hat Alex selbst gesagt."
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Play my Heart (Lando Norris FF)
FanficBuch 5 Ihr Singleleben genießen. Das ist es, was Erica nach ihrer Trennung von Oscar möchte. Sie will sich austoben und sich gleichzeitig auf ihr Studium an der renommierten Londoner Schauspielschule konzentrieren. Doch sie hat nicht mit Lando Norr...