Alba ist meine Tochter

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Sergio ließ geschockt sein Telefon fallen. „Was ist denn?" fragte Raquel besorgt. Sergio fing an zu zittern und drehte sich um. „Das war Martín. Er hat gesagt, dass Ámbar mich braucht." Raquel lächelte ihn an und fragte „und was hat er noch gesagt?" Sergio sah verlegen zum Telefon, was noch auf dem Boden lag. „Das weiß ich nicht..." antwortete er und hob das Telefon wieder auf. „Martín...? Martín, bist du noch dran?" fragte er nervös und verließ den Raum. Raquel blieb etwas verwirrt zurück und machte sich einen Kaffee. Als Sergio einige Minuten später wieder kam, sagte er freudestrahlend „Raquel, wir fliegen nach England." Raquel, die gerade einen Schluck Kaffee nahm, verschluckte sich und fing an zu husten. „So plötzlich? Wann denn?" „Jetzt sofort. Pack deinen Koffer, ich muss noch ein paar Telefonate führen." Wieder verließ er den Raum und ließ Raquel fassungslos zurück. Am Abend kamen sie schließlich in London an. „Und wo genau möchtest du jetzt hin? Du hast mir immer noch nicht gesagt, was hier los ist Sergio." Sergio lächelte sie an und sagte „Raquel, es ist so, dass Ámbar etwas geplant hat. Nicht nur wir kommen hier her, sondern auch die anderen. Ich kann es dir hier nicht erklären. Wenn wir da sind, dann wird es verständlicher." Nach einer halben Stunde zu Fuß hatten sie das Haus von Ámbar und Martín gefunden. „Hier wohnen die beiden? Das Haus ist aber ziemlich groß für zwei Leute." sagte Raquel verblüfft. „Du musst bedenken, dass Ámbar die Tochter von Andrés ist. Für sie wäre kein Haus zu groß." Mit diesen Worten drückte Sergio auf die Klingel. Ámbar kam zur Tür und sah die beiden überwältigt an. „Onkel Sergio..." sagte sie mit zittriger Stimme und Tränen in den Augen, bevor sie ihm schließlich um den Hals fiel. Auch Sergio hatte Tränen in den Augen. Als sie sich wieder von ihm löste, schob er seine Brille hoch und sagte „Du hast dich kaum verändert." Sie lächelte ihn an und wendete sich dann Raquel zu. „Es ist so schön dich wieder zu sehen." sagte Ámbar und zog auch sie in eine Umarmung. „Es freut mich hier zu sein." antwortete Raquel und lächelte. Nachdem sie die beiden herein gebeten hatte und ihnen Tee anbot, kam Martín mit Alba auf dem Arm in die Küche. „Sergio! Es ist so schön dich wieder zu sehen. Und dich natürlich auch Raquel." sagte er und übergab Ámbar ihre Tochter. „Martín, wessen Kind ist das?" fragte Sergio und betrachtete die kleine, bevor er einen Schluck nahm. „Oh, das habe ich dir ja noch gar nicht gesagt." antwortete Ámbar. „Das ist Alba, meine Tochter." Bei diesen Worten verschluckte Sergio sich und fing an zu husten. „Wie schön. Darf ich die kleine mal halten?" fragte Raquel begeistert. Ámbar nickte und sah zu Sergio, der noch immer hustete. „Du musst doch nicht gleich ersticken Sergio." sagte Martín und fing an zu lachen. „Ámbar ist das war? Aber das ist doch gar nicht möglich! Die kleine ist doch ungefähr ein Jahr alt, wie kannst du dann so schlank wie vorher sein?" Ámbar fing nur an zu lachen und sagte „Tja ich habe eben gute Gene." „Und von wem ist das Kind überhaupt?" fragte Sergio nervös. Ámbar sah Martín an und atmete tief ein. „Da will ich nicht drüber sprechen." sagte sie und wendete sich von ihnen ab. Am nächsten Morgen kamen nach und nach die anderen bei ihnen an. Als Rio gerade vor der Tür stand und klingeln wollte, tauchte Tokio auf und fragte „was machst du denn hier? Hat dich der Professor auch hierher bestellt?" Rio nickte angespannt und drückte auf die Klingel. „Ich wusste gar nicht, dass der Professor so eine tolle Hütte hat." sagte sie und fing an zu lachen. „Hat er auch nicht." antwortete er. „Hier wohnt Ámbar." Bevor sie reagieren konnte nahm er ihre Hand. Ámbar machte die Tür auf. Als sie sah, dass Tokio und Rio Händchen hielten, verfinsterte sich ihre Miene. „Ihr seid also zusammen her gekommen?" fragte sie bedrückt, als Alba wackelige Schritte auf sie zu machte und sich an ihrem Bein abstützte. Tokio nutzte die Chance und riss sich von Rio los. Er sah geschockt auf Alba und fragte ernst „Ist das deine Tochter?" Ámbar sah ihn verängstigt an und sagte „Aníbal, ich..." Das genügte ihm als Antwort, woraufhin er fragte „Wer ist der Vater?" Ámbar wusste nicht, was sie antworten sollte. Martín, der die Situation beobachtet hatte, ging dazwischen. Er stellte sich neben sie und legte einen Arm um ihre Taille. „Alba ist meine Tochter." Alle Anwesenden sahen ihn geschockt an, auch Ámbar. Tokio fing an zu lachen. „Ernsthaft? Du hast ein Kind mit Palermo?" Ámbar sah auf den Boden und sagte nichts. Diese Situation war ihr sichtlich unangenehm. Rio sah Palermo zornig an. „Wie ist das denn passiert?" fragte Tokio und konnte nicht aufhören zu lachen. „Wir haben eben unsere Gefühle füreinander mit Liebe verwechselt und dann... naja. Was ist schon dabei?" „Du hast einmal mit ihr geschlafen und dann ist sie direkt schwanger geworden? Oh man das wird ja immer besser!" Sie konnte vor lachen kaum noch auf den Beinen stehen. Als sie sich schließlich beruhigt hatte, sagte sie „oh man ich brauche erstmal ein Glas Wasser." und ging an ihnen vorbei. Rio sah Palermo bedrohlich an und ging ebenfalls an ihnen vorbei. Ámbar atmete tief durch und schloss ihre Augen. Sie drehte sich schließlich zu Palermo um und fragte „warum hast du das gesagt?" „Damit er aufhört fragen zu stellen. Du weißt doch genau, dass er denkt, dass zwischen uns was läuft. Genau deswegen habt ihr euch doch damals getrennt." „Martín..." „Ámbar, es nützt nichts es schön zu reden. Er denkt, dass du ihn betrogen hast und das war's." „Aber ich hab ihn doch nicht betrogen." „Ja, das weiß ich. Er aber nicht. Und er wird dir niemals glauben." Sie seufzte und ging zu den anderen. Es herrschte eine angespannte Stimmung. Was jedoch keiner ahnte war, dass sie schneller als sie dachten in den nächsten überfall verwickelt sein würden.

Haus des Geldes - Der zweite Versuch Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt