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Hermine stolperte aus dem Kamin in der Winkelgasse 93 und klammerte sich dabei wie eine Ertrinkende an Fred . Dieser hatte bei der rasanten Reise durch mehrere Kamine beide Arme um sie geschlungen, einerseits um sie Beide möglichst aufrecht zu halten, andererseits weil es sich so wahnsinnig gut anfühlte. Nach dem abrupten Ende ihrer Reise standen sie nun noch immer eng umschlungen im dunklen Geschäftsraum von Weasleys Zauberhaften Zauberscherzen.
"Alles ok bei dir?"
Hermine schluckte die leichte Übelkeit hinunter die sie beim flohen immer überkam und nickte, dann hob sie den Kopf um in Augen zu sehen die im Dunklen auf sie herab sahen und zu leuchten schienen.
"Herzlich Willkommen in London kleine Hexe!", diese Worte erreichten sie mit so viel Wärme das eine leichte Röte ihr Gesicht überzog, Merlin sei Dank war es dunkel.
Viel zu schnell aber löste sich Fred von ihr und ließ den Laden mit einem "Lumos" in hellem Licht erstraheln. Hermine kniff die Augen zusammen und sah sich blinzelnd um. Erst ohne andere Kundschaft konnte man sehen wie groß das Ladenlokal war, und wie außerordentlich vielfälltig das Sortiment.
"Darf ich mich umsehen?"
"Aber selbstverständlich, du erhälst jetzt was nur Wenigen vorbehalten ist, eine Exklusivführung von einem der Chefs höchstpersönlich!", er deutete eine Verbeugung an und zwinkerte ihr zu. Hermines Herz machte einen ungewohnten Hüpfer.
Die junge Hexe sah sich Alles genau an und musste neidlos gestehen das der Laden grandios war. In der Abteilung mit Essbarem gab es Kanariekremschnitten, nach dem Verzehr wuchsen dem Konsumenten Federn,Nasch - und Schwänz Süßigkeiten aller Art , essbare dunkle Male und die berühmten Würgzungen Toffee.
"Bedien dich ruhig, du darfst Alles probieren, McGonagall hat mich schließlich angewiesen dich auf jeden Fall zu füttern." , er grinste.
"Sie hat was?Hat sie das etwa so gesagt?", Hermine schüttelte gespielt entrüstet den Kopf.
"Na ja, nicht ganz so, aber ich soll dir auf jeden Fall genug zu Essen geben. Aber keine Sorge Süße, das werde ich, Mom hat mir einiges zum Thema füttern beigebracht."
Er hatte sie "Süße" genannt, Hermine wusste nicht so recht was sie davon halten sollte, aber es passte irgendwie, er durfte das.
"Du warst extra bei deiner Mutter?"
"Logisch,ich wollte dich nicht vergiften, und dir nur das Beste bieten!", jetzt wurde sie schon wieder rot.
Hermine besichtigte auch die Juxzauberstäbe, den kopflos Hut, Weasleys wildfeurige Wunderknaller( bei Freds Vorführung eben dieser mussten Beide unter dem Verkaufstresen in Deckung gehen),Langziehohren der neusten Generation, Tagtraumzauber und einen tragbaren Sumpf. Absolut neu aber war das magische Wahrheit oder Pflicht, ein gefährliches Spiel. Wählte man Wahrheit erschien diese als Sprechblase über dem eigenen Kopf, es war also nicht möglich sich schnell etwas auszudenken. Bei Pflicht musste man die gestellte Aufgabe bewältigen, anderenfalls musste man eine Woche mit den schlimmsten Furunkeln im Gesicht herum laufen.
Hermine zog eine Karte: " Wahrheit oder Pflicht?" Fred überlegte kurz: "Wahrheit!"
"Wie würdest du deinen Sohn beziehungsweise deine Tochter nennen?" Einige Sekunden vergingen, dann ploppte über Freds's Kopf eine Sprechblase auf in der die Namen "Hugo" und "Rose" zu lesen waren. Hermine war erstaunt über so viel guten Geschmack.
Fred's lächeln war ehrlich und ganz warm: "Mit der richtigen Frau bräuchte ich noch eine Menge mehr Namen!" Bei diesen Worten sah er Hermine so intensiv an das es ihr im Laden plötzlich viel zu warm vorkam. Schnell wechselte sie das Thema: " Also, was haben wir vor?"
"Ich wollte ein Bißchen mit dir ausgehen! Aber erstmal sollten wir uns umziehen, Schulrobe und Arbeitsjacket sind nicht das Richtige!"
"Kommen wir denn überhaupt irgeendwo hinein, wir sind viel zu jung!", Hermine schien skeptisch.
"Lass das Mal meine Sorge sein!", er lachte laut auf Weasley Art und Hermine verstand.
"Komm, ich zeig dir noch die Wohnung, dann können wir uns umziehen!", mit diesen Worten steuerte er auf das winzige Hinterzimmer des Ladens zu. Wohnten sie hier, konnte das sein?
Als Fred den Vorhang beiseite zog wollte Hermine ihren Augen nicht trauen, sie standen in einer sehr gemütlich eingerichteten Zweizimmerwohnung. "Verbergezauber!", sagte Fred und zuckte mit den Schultern. Wieder einmal wurde Hermine bewusst was für großartige Zauberer die Zwillinge doch waren. Er zeigte ihr eine gut ausgestattete Küche, das Wohnzimmer, ebenfalls mit Kamin, ein hübsches Bad und ein Schlafzimmer mit zwei Einzelbetten. "Du kannst im Bett von meinem Bruder schlafen, keine Sorge, ist frisch bezogen, Mom hätte mich sonst umgebracht!"
Hermine ignorierte das nicht unangenehme komische Gefühl im Magen, sie sollten in einem Zimmer schlafen, bei Merlin, sie nickte, wieder einmal.
"Du kannst dich hier umziehen", er deutete auf das Schlafzimmer," meine Sachen sind im Bad. In der Tür vom Kleiderschrank ist ein Spiegel. In einer halben Stunde geht es los!" Mit diesen Worten verschwand er im Bad und schloss die Tür hinter sich. Hermine schaute kurz ein Wenig verdutzt die geschlossene Badezimmertür an, dann stellte sie ihre Tasche ab und packte ihre Sachen aus. Nach zwanzig Minuten begutachtete sie sich eingehend im Spiegel. Sie konnte sich wirklich sehen lassen, die Jeans saß wie sie sollte , das Top zeigte Einiges und verdeckte genug. Sie hatte ein leichtes Make up aufgelegt was ihre natürliche Schönheit aber nur unterstrich. Da ihre Haare in einem hohen Pferdeschwanz gebändigt waren kamen die weißen Perlen an ihren Ohren, ihr einziger Schmuck, perfekt zur Geltung. Gerade war sie dabei ihre Schuhe zu binden als sich die Badezimmertür öffnete. Zuerst sah Hermine nur Jeans, perfekt sitzende, hautenge Levis die den darin verpackten ,perfekt geformten "Arsch", Hermines Hirn benutzte dieses Wort bewusst, in Szene setzten. Erst danach bemerkte sie das er auch Chucks trug, diese wären von ihrer momentan knieenden Position eigentlich viel besser zu sehen gewesen. Das moosgrüne T-shirt deutete ein unvermutetes Sixpack an, und ließ muskulöse Unterarme sehen. Das breite Armband aus derbem Leder rundete das Bild ab und ließ Hermine kurz die Luft anhalten. Bei Merlin, Fred hatte sich verändert, und der jungen Hexe gefiel was sie sah.
Er hielt ihr eine Hand hin und half ihr scheinbar mühelos auf die Füße: " Lass dich Mal ansehen!", er nahm Hermine sehr genau in Augenschein, sein Blick brannte überall da auf ihrem Körper wo er ihn streifte. "Wow!" , entfuhr es ihm schließlich, "du siehst fantastisch aus Hermine. Ich werde verdammt gut auf dich aufpassen müssen!" Fast ein Wenig überfordert fuhr er sich mit der Hand durch die roten Haare.
"Dankeschön!", dieses Wort war fast geflüstert und die junge Hexe senkte verlegen ihren Blick.
Er hatte ihre Hand nicht losgelassen und drückte diese nun leicht. "Bist du bereit für das Londoner Nachtleben?"
"Ich denke schon!"
Das reichte ihm vollkommen, mit einem Ruck zog er das Mädchen fest in seine Arme und war im nächsten Moment mit ihr gemeinsam appariert.

ℬ𝒾𝓉𝓉ℯ𝓇𝓈𝓌ℯℯ𝓉 (𝐹𝑟𝑒𝑚𝑖𝑜𝑛𝑒)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt