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Es folgten für Beide schlimme Wochen und Monate in denen sie Nichts voneinander hörten. Hermine saß oft Stunden lang wie apathisch im Zelt und weder Harry noch Ron konnten sie zum reden bewegen.
Fred war zwar für den Orden tätig aber ebenfalls nicht recht bei der Sache.
Es war sein Vater der ihm ins Gewissen sprach: "Ich weiß wie sehr du sie vermisst, aber Harry und Ron werden auf sie aufpassen!"
Fred schnaubte leise: "Glaub mir Dad, Hermine braucht keine Aufpasser. Aber bei Merlin, wenn ihr jemand ein Haar krümmt..." Er fuhr sich mit der Hand durch sein Gesicht wie um diesen Gedanken schleunigst fort zu wischen.
Als für den Orden klar wurde dass das goldene Trio zurück in der Schule ist verstärkte das seine Sorge nur. Hogwarts war kein sicherer Ort mehr. Was würde passieren wenn sie entdeckt würden.
Fred fand keinen Schlaf , verlor seinen Appetit und magerte zusehends ab. Molly war in tiefer Sorge um ihren Sohn , aber waren Sorgen nicht an der Tagesordnung.
Alle waren fast froh das die große Schlacht unmittelbar bevorstand. Würde sich doch endlich Alles entscheiden. Sieg und Leben oder Niederlage und dann...Nichts als Dunkelheit. Fred und Goerge kamen an diesem Abend gemeinsam nach Hogwarts, als die Brüder die sie waren und immer sein würden.
Ein letztes Mal besuchten sie ihren Lieblingsplatz und schauten nebeneinander über die Ländereien. Aus zwei Scherzkeksen waren besonnene junge Männer geworden. Sie würden kämpfen und wenn nötig für das Gute sterben.
"Gehts dir gut Freddy!"
"Ja, und dir?"
"Auch!"
"Gut! Aber..."
"Was aber?"
"Hermine, ich habe sie nicht finden können!"
"Du wirst sie wiedersehen, das verspreche ich dir!"

Auch Hermine hatte nach Fred gesucht, war aber ebenfalls nicht fündig geworden. War er gekommen? Mit Sicherheit! Sie hätte ihn so gerne noch gesehen, aber die ersten Flüche der Todesser durchbrachen bereits die Schutzzauber über dem Schloss.

Die Schlacht tobte schrecklich, das Schloss war nahezu zerstört, und dann ertönte diese eisige Stimme. Sie sollten sich ergeben, ihre Toten bergen. Hermine spürte wie das Entsetzen von ihr Besitz ergriff. Hinter ihren beiden besten Freunden stolperte sie in Richtung der großen Halle. Es war Neville der ihnen entgegen kam, das Gesicht zerschunden ,geschlagen.
"Es ist schlimm in der Halle, all die Toten. Viele werden noch sterben. Ron, es...es tut mir so leid!", Neville wischte sich mit seinem Ärmel über das Gesicht, er hatte keine Tränen mehr.
"WER...!" , mehr brachte Ron nicht heraus, die Augen weit aufgerissen.
"Ich...ich weiß es nicht...einer deiner Brüder...ein Zwilling...ich weiß nicht welcher........so müde!", Neville verschwand in einem der Gänge.

Und wieder rannte Hermine tränenblind durch das Schloss. Ihr Kopf war leer, doch ihre Lippen formten immer wieder stumm die Worte :"Bitte nicht...bitte nicht...bitte nicht!"
Fred, bitte nicht Fred, aber das würde gleichzeitig bedeuten das George... Hermine's Grauen war unaussprechlich.
Die große Halle glich einem Leichenfeld, und mitten drin Familie Weasley, gelähmt und fassungslos. Hermine blieb in der Tür zur Halle stehen. Er lag da, wie schlafend, war es er, oder sein Bruder?
Ginny stürzte auf sie zu: "Es ist George...oh Hermine mein Bruder...mein Bruder ist tot!"
Noch nie hatte die junge Hexe so merkwürdig empfunden, noch nie waren grenzenlose Erleichterung und blankes Entsetzen gleichzeitig durch ihren Körper gerauscht.
Und dann sah sie ihn, zusammengekauert in einer Ecke, haltlos weinend. Sie brauchte nur Augenblicke um ihn zu erreichen, ging neben ihm in die Knie.
"Shhhhh, ich bin da......ich bin da!" Wie ein Ertrinkender griff er nach ihr: "Hermine, sie haben die Hälfte von mir genommen, mein George....! Die junge Hexe wiegte ihn, über Stunden, hin und her, bis er eingeschlafen war.
Am nächsten Tag wurde aus zwei Rosenkästchen eins, für immer sollten die magischen Blumen hier zusammen liegen, Seite an Seite ...und gänzlich verwelkt!

ℬ𝒾𝓉𝓉ℯ𝓇𝓈𝓌ℯℯ𝓉 (𝐹𝑟𝑒𝑚𝑖𝑜𝑛𝑒)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt